Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tod im Tower: John Mackenzies erster Fall (German Edition)

Tod im Tower: John Mackenzies erster Fall (German Edition)

Titel: Tod im Tower: John Mackenzies erster Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Goodwyn
Vom Netzwerk:
mit einem Mal klar.
    „Was sagst du da, John? George … hat nichts mit dem Mord zu tun?“ John schüttelte lächelnd den Kopf. „Nein. Er hat die ganze Zeit geschwiegen, weil er Angst hatte, du oder Richard wären darin verwickelt. Er wollte euch schützen, genauso wie du versucht hast, durch deine Tat deine Familie zu schützen. Ihr seid schon ein tolles Team, wie ihr euch füreinander aufopfern wolltet.“
    Marcias Gesicht spiegelte den unbändigen Wunsch wider, Johns Worten Glauben zu schenken. „Aber woher weißt du, dass er unschuldig ist, wenn er doch mit niemandem spricht?“
    „Gestern Abend konnte ich kurz mit ihm reden. Ich bin überzeugt davon, dass er Julia Feldmann nicht umgebracht hat, auch wenn wir es noch nicht beweisen können. Er war es, der mich zu dir schickte. Ich sollte dir ausrichten, er würde an dich denken und du solltest dir keine Sorgen machen.“
    Einen kurzen Moment lang dachten alle drei daran, was geschehen wäre, hätte John in dieser Nacht nicht vor Marcias Tür gestanden.
    Dann ergriff Marcia bewegt die Hände der beiden Männer. „Ihr seid so gute Freunde für uns. Wie konnte ich nur an George zweifeln, während ihr an ihn geglaubt habt?“ Plötzlich stockte sie. „Aber was ist dann mit den Fingerabdrücken? Mir wurde gesagt, die Polizei hätte Georges Abdrücke auf dem Rucksack des Mädchens gefunden. Darum dachte ich, es müsste George gewesen sein, der …“
    „Der Fingerabdruck beweist lediglich, dass er den Rucksack in der Hand gehabt haben muss, aber nicht, dass er ein Mörder ist. Könnte er sonst irgendwie in Kontakt mit dem Mädchen gestanden haben oder ihr irgendwo begegnet sein?“ Marcia sah sie ratlos an.
    „Ich habe keine Ahnung. Ich bin sicher, dass er sie nie erwähnt hat.“
    Mullins tätschelte ihre Hand und stand auf. „Es wird sich schon alles aufklären. Wichtig ist erstmal, dass du wieder auf die Beine kommst. Also ruh dich schön aus.“ Sie schickten sich an, zu gehen. Marcia aber umklammerte Johns Hand. „Mein Sohn – er hat doch nichts damit zu tun?“
    „Nigel Owen sagte mir, er wäre in der fraglichen Zeit mit Richard zusammen in der Bar gewesen, um Telefonate zu führen. Mach dir keine Gedanken um ihn.“, beruhigte John sie und löste sich behutsam aus ihrem Griff.
    In der Tür drehte Mullins sich noch einmal um. „Ach, da fällt mir etwas ein, Marcia: Deinen Abschiedsbrief hat außer John und mir niemand gesehen. Wir werden ihn vernichten. Wir wollen die Polizei doch nicht durch ein falsches Geständnis verwirren, nicht wahr?“
    Er zwinkerte ihr zu und sie verabschiedeten sich. Trotz der Verbände um ihre Handgelenke, der zahlreichen Schläuche und Monitore, an die sie angeschlossen war, wirkte Georges Frau so gelöst, als sei eine tonnenschwere Last von ihr genommen worden.
     
    Draußen wurde John wieder von heftigem Niesen überfallen. „Ich brauche jetzt dringend etwas Warmes, bevor wir zurückfahren. Gehen wir in die Cafeteria.“
    Angesichts eines Gebräus, das wie Spülwasser aussah und als Earl Grey verkauft wurde, entschied John sich für eine Tasse Kaffee. Sie setzten sich.
    „Kein Wunder, dass die hier kaum Gäste haben. Die Stühle sind noch unbequemer als die von Scotland Yard und was sie einem da für zwei Pfund als Kaffee verkaufen…“ Mullins schüttelte sich. Dann sah er John anerkennend an.
    „Sie lagen richtig mit Ihrer Vermutung Marcia betreffend. Aber was jetzt? Wenn Richard auch nichts mit der Sache zu tun hat, dann stehen wir wieder am Anfang.“
    John schüttelte den Kopf. „Ich bin mir nicht sicher, ob wir Owens Aussage, dass er pausenlos mit Richard zusammen war, für bare Münze nehmen können. Er scheint ja wie besessen davon zu sein, Richard zum Wahlerfolg zu verhelfen. Daher frage ich mich, ob er nicht auch bedenkenlos für ihn lügen würde.“ Mullins nickte nachdenklich.
    „Außerdem, Chief, überlegen Sie: Wenn keiner der Campbells eine Verbindung zu Julia Feldmann hatte: Warum hätte George dann die Notwendigkeit gesehen, sie durch sein Schweigen schützen zu wollen? Ich denke, es gibt da doch irgendeinen Berührungspunkt, von dem wir nichts wissen. Aber George kennt ihn.“

Kapitel 15
     
    Angespannt betrat John das mittlerweile vertraute Gebäude von Scotland Yard. Er hoffte inständig, durch sein Gespräch mit George einige Antworten finden zu können. Er meldete sich beim Empfang an. Nachdem er einige Minuten gewartet hatte, sah er sich jedoch der Person gegenüber, der er am

Weitere Kostenlose Bücher