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Tod im Tower: John Mackenzies erster Fall (German Edition)

Tod im Tower: John Mackenzies erster Fall (German Edition)

Titel: Tod im Tower: John Mackenzies erster Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Goodwyn
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kehrte wieder etwas Farbe zurück. „Er, der als vehementer Kämpfer gegen Drogen in den Wahlkampf gezogen ist. Das hätte ihn vernichtet, all seine Hoffnungen und Pläne zerstört… Und es hätte auch Marcia zerstört.“
    John gingen einige bitterböse Gedanken über doppelte Moral durch den Kopf.
    Laut sagte er jedoch, „George, dir ist doch klar, dass im Zeitalter von Digitalkameras, in denen Daten auf irgendwelchen Computerchips unbegrenzt vervielfältigt werden können, ein paar Fotos überhaupt kein Beweis gewesen wären, dass das Mädchen nach deiner Zahlung wirklich Stillschweigen bewahrt hätte.“
    George hob hilflos die Achseln. „Sie hat es versprochen. Und ich habe ihr geglaubt. Die Übergabe der Fotos war mehr …symbolisch. Und ich hatte doch keine andere Chance. Sie sagte, sie würde die Fotos ohne die Zahlung – sie wollte zwanzigtausend Pfund – gleich am nächsten Tag an die News of the World weiterleiten. Ich musste es wenigstens probieren.“
    „Was sagte sie genau, als sie dich anrief?“
    George überlegte. „Zuerst fragte sie, ob ich der Vater von Richard Campbell sei. Als ich das bejahte, fragte sie weiter, ob ich ein Interesse daran hätte, seinen Ruf zu schützen. Ich wusste nicht, was sie meinte. Da erzählte sie mir von den Fotos. Sie kündigte an, dass sie an jenem Abend bei der Schlüsselzeremonie dabei sein würde. Ich sollte sie am Verrätertor treffen, nachdem die Besuchergruppe in den Innenhof weitergegangen war. In den paar Minuten, bevor die Leute wieder herauskämen, sollte die Übergabe stattfinden.“
    „Aber du warst nicht zum vereinbarten Zeitpunkt dort. Du warst mit Richards Gästen bei der Zeremonie.“
    George nickte. „Ich stand dort wie auf heißen Kohlen. Dass ausgerechnet an dem Abend diese Politikerfreunde von Richard kommen mussten! Natürlich konnte ich nicht nein sagen, als Richard mich bat, die Herren herumzuführen und zu betreuen. Und ich konnte sie ja während der Schlüsselzeremonie auch nicht einfach allein lassen. Also habe ich sie, kaum dass der letzte Ton des Zapfenstreichs verklungen war, auf kürzestem Weg in den Club zurückgebracht und bin unter einem Vorwand wieder hinaus. Die Besuchergruppe war gerade am Verrätertor vorbeigegangen auf dem Weg zum Ausgang. Ich bin hinterher, in der Hoffnung, das Mädchen am Ausgang noch abzupassen. Natürlich habe ich einen Blick hinunter in die Nische geworfen, weil ich dachte, sie hätte vielleicht dort auf mich gewartet. Da sah ich sie.“ George ließ den Kopf wieder hängen.
    „Ich schäme mich so. Ich hätte sofort Alarm schlagen sollen, als ich sie gefunden habe. Aber als ich sah, dass das Mädchen tot war, war ich … erleichtert. Wie ein Idiot habe ich gehofft, nun würde niemand von der Sache mit Richard erfahren. Ich habe nach ihrem Rucksack gegriffen und ihn nach den Fotos durchsucht. Weil ich die Schnalle nicht aufbrachte, habe ich meine Handschuhe ausgezogen. Natürlich habe ich in dem Moment nicht an die Fingerabdrücke gedacht, die ich hinterlassen würde.“
    „Hast du etwas gefunden?“
    „Ja. Sie hatte die Fotos wie versprochen dabei.“
    „Was hast du mit ihnen gemacht?“ John beugte sich gespannt nach vorne.
    „Ich habe sie noch in der Nacht in kleine Stücke gerissen und ins Klo gespült.“ Die beiden Männer sahen sich lange an. Dann breitete George flehentlich die Hände aus.
    „Was soll ich nur tun, John? Wenn ich der Polizei die Wahrheit sage, lassen sie mich vielleicht frei – falls sie mir überhaupt glauben. Aber damit ruiniere ich gleichzeitig das Leben meines Sohnes.“ John suchte nach Worten. Das Dilemma des Ravenmasters ließ keine einfache Lösung zu.
    „Denkst du, Richard könnte das Mädchen getötet haben?“, fragte er schließlich. George sah ihn schmerzerfüllt an.
    „Wie gerne würde ich dir sagen, John, dass ich das für ausgeschlossen halte – aber ich kann es nicht. Richard hat mir selbst gesagt, er wäre zusammen mit Nigel Owen in der Bar geblieben, um zu telefonieren, während ich mit seinen Parteifreunden bei der Schlüsselzeremonie war. Owen muss das wohl bestätigt haben, sonst hätte die Polizei Richard sicher schon längst zum Verhör geholt. Aber dennoch…“
    „Du befürchtest, Owen könnte für ihn gelogen haben, nicht wahr?“
    George nickte stumm. „Was soll ein Vater in solch einer Situation nur tun?“

Kapitel 17
     
    Mullins hieb mit der flachen Hand auf die Armlehne seines Ledersessels. „Was für eine verfahrene Geschichte!“,

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