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Tod im Tower: John Mackenzies erster Fall (German Edition)

Tod im Tower: John Mackenzies erster Fall (German Edition)

Titel: Tod im Tower: John Mackenzies erster Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Goodwyn
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froh, dass um sie herum lauter ausländische Touristen saßen, die sich vor den Abendshows im West End ein billiges Abendessen gönnten. Unversehens sah Renie auf die Uhr.
    „Oh, ich muss ja los, sonst gehen die anderen ohne mich in die Vorstellung. Danke für das Essen, John. Ich ruf dich morgen an! Bye.“
     
    Während er zahlte, fiel ihm ein, dass sie ihm das geforderte Versprechen nun doch nicht gegeben hatte. Aber schließlich glaubte er im Grunde seines Herzens auch nicht daran, dass Renie mit ihren Amateurdetektivspielereien irgendetwas herausfinden konnte, das sie in Gefahr bringen sollte. Mit dieser Einschätzung sollte John jedoch falschliegen.
     
    „Mackenzie, gute Nachrichten!“ John sah Chief Mullins nach Abschluss einer Führung auf sich zueilen. Erstaunt bemerkte er, dass dieser die Beefeater-Uniform trug, was er sonst nur zu traditionellen Anlässen wie der Schlüsselzeremonie tat.
    „Stellen Sie sich vor, Sir Fitzgerald konnte erreichen, dass wir wieder mit George sprechen dürfen. Ich will, dass Sie gleich hinfahren.“
    „Sehr gern, Sir. Aber ich habe noch zwei Führungen heute.“
    „Was denken Sie, wofür ich mich in Schale geworfen habe? Ich vertrete Sie. Wollen doch mal sehen, ob ich´s noch draufhabe. Und jetzt ab mit Ihnen.“
     
    Unbehaglich wartete John in der Eingangshalle von Scotland Yard, nachdem er sich angemeldet hatte. Er hoffte inständig, dass Whittington ihn nicht wieder in sein Büro zitieren würde. Als er jedoch ungehindert Zutritt erhielt und nach kurzer Zeit George Campbell gegenübersaß, konnte er es kaum glauben.
    „John, mein Freund! Ich … weiß nicht, wie ich dir danken soll. Sir Fitzgerald hat mir erzählt, dass du und der Chief Marcia gerettet habt.“ John lächelte und winkte ab, obwohl er beim Gedanken an das Bad in der Themse immer noch Gänsehaut bekam.
    „George, am wichtigsten ist jetzt, dass du mir einige Informationen gibst. Wenn wir den Täter finden können, kannst du endlich wieder nach Hause.“ Bei diesen Worten schien George sich wieder in sich selbst zurückzuziehen. „Was … willst du wissen?“
    „Zuerst einmal, wie deine Fingerabdrücke auf den Rucksack von Julia Feldmann gekommen sind.“ George zögerte.
    „Ich habe ihn aufgemacht, weil ich etwas gesucht habe.“ Er verstummte.
    „Was hast du gesucht?“ Wieder Schweigen.
    „Fotos.“
    John atmete tief durch. „Dann stimmt meine Vermutung, dass sie dich erpresst hat?“ George nickte.
    „Worum ging es dabei?“
    Nun trat ein störrischer Ausdruck in Georges Gesicht. „Das musst du nicht wissen. Es tut hier nichts zur Sache.“ John spürte, wie Ärger in ihm hochstieg.
    „Bei aller Freundschaft, George: Ich denke schon, dass dies wichtig ist. Also: Was hatte sie gegen dich in der Hand?“
    Als Campbell die Lippen aufeinander presste, platzte John der Kragen. „Verdammt noch mal, George, jetzt lass dir mal eines sagen: Mit deinem Verhalten hättest du Marcia um ein Haar in den Tod getrieben. Nicht nur die Polizei, nein, auch deine eigene Frau musste durch dein endloses Schweigen den Eindruck gewinnen, du wärst schuldig. Kapierst du, George: Deine Frau wollte sich umbringen, um dich vom Mordverdacht zu befreien. In ihrem Abschiedsbrief hat sie die Tat auf sich genommen.“
    Als John bemerkte, wie George kreidebleich wurde und zu zittern begann, bereute er seine harschen Worte.
    „Oh Gott“, stöhnte George und vergrub den Kopf in den Händen. „Was habe ich getan? Meine arme Marcia….“ Plötzlich schien ihm etwas einzufallen. „Aber… wieso hat die Polizei sie dann nicht verhaftet?“
    „Mullins hat den Brief vernichtet. Außer ihm und mir hat ihn keiner gelesen.“
    „Und – ihr Geständnis war sicher falsch?“
    „Davon bin ich überzeugt.“ John sah seinen alten Freund, der um Fassung rang, lange an. Dann fuhr er mit sanfter Stimme fort.
    „Du hattest die Befürchtung, sie könnte Julia Feldmann getötet haben. Du warst dir nicht sicher, ob sie etwas von dem Anruf mitbekommen hatte, bei dem das Mädchen dich für Dienstagabend in die Water Lane bestellt hatte. An dem Abend wollte sie ihr Geld und dafür wollte sie dir Fotos übergeben. Auf den Fotos war Richard, nicht wahr?“
    George schluckte. „Ja“, brachte er dann heiser hervor. „Er … ist fotografiert worden, als er Drogen gekauft hat. Und auch, als er sie genommen hat. Stell´ dir vor, was es für ihn bedeutet hätte, wenn solche Fotos an die Öffentlichkeit gekommen wären!“ In seine Wangen

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