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Tod im Winter - Star Trek : The Next Generation 1

Tod im Winter - Star Trek : The Next Generation 1

Titel: Tod im Winter - Star Trek : The Next Generation 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Jan Friedman
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einen Moment. »Genau genommen«, fasste er zusammen, »gibt es einen Stargazer -Offizier, der dazu neigen könnte, es auf unsere Art zu sehen.«
    »Wer soll das sein?«, fragte Geordi.
    Erst nachdem Worf ihm eine Antwort gegeben hatte, verstand er, was sein Freund gemeint hatte.
    Eborion betrachtete die grauhaarige Person, die, eingerahmt von zwei seiner persönlichen Wachen, vor ihm stand. Der Name des Kerls war Poyaran und er war schon so lange Eborion denken konnte Diener in seiner Familie.
    Eborions Onkel, und vielleicht sogar sein Vater, hätten die Länge von Poyarans Dienst mitberücksichtigt, während sie seine Bestrafung für versuchten Diebstahl überdachten, aber Eborion war nicht annähernd so nachsichtig.
    »Was hast du zu deiner Verteidigung zu sagen?«, fragte er. Seine Stimme war ein wenig schriller als ihm lieb war, als sie durch die luftige, mit Säulen geschmückte Kammer hallte.
    Poyaran wandte seinen Blick ab. »Ich bitte um Euer Verständnis, Meister. Ich hatte nicht vor, den Kelch zu stehlen, sondern wollte ihn nur im Sonnenlicht bewundern. Als ich klein war, gehörte er meiner Familie und ich habe ihn seit vielen Jahren nicht gesehen.«
    Es stimmte, dass der Kelch einst das Eigentum von Poyarans Vater gewesen war, einem Händler, der Verbindungen zu den Hundert genoss. Und es war sicherlich möglich, dass er ihn Poyaran in jener Zeit gezeigt hatte, als an jedem seiner Finger noch ein juwelenbesetzter Goldring steckte.
    Aber Poyarans Vater war gierig geworden und hatte versucht, sein Vermögen auf Kosten seiner Kunden zu vergrößern. Eine schlechte Idee, dachte Eborion. Als seine hinterhältigen Methoden herausgekommen waren, war Poyarans Vater auf einem öffentlichen Platz hingerichtet und die Verwalter seines Besitzes von einem Tribunal angewiesen worden, den geschädigten Häusern Entschädigungen zu zahlen.
    Unglücklicherweise war Poyarans Vater nicht reich genug gewesen, um seine Schulden gänzlich zu begleichen. Das Tribunal war dazu gezwungen gewesen, die einzige andere Option zu verfolgen – Poyarans Familie auseinander zu reißen und ihre Mitglieder den geschädigten Häusern als Leibeigene zuzuweisen.
    Und so war Poyaran zu Eborions Familie gekommen. Und eine lange Zeit waren seine Dienste auch durchaus zufriedenstellend gewesen. Allerdings würde Eborion Diebstahl nicht dulden. Wenn er bei Poyaran jetzt Nachsicht zeigte, würde es lediglich die anderen Bediensteten dazu ermutigen, ihr Glück zu versuchen.
    »Ist das alles?«, fragte Eborion. Im Imperium besaßen selbst die Diener das Recht auf eine Aussage.
    Poyaran sah auf, sein Gesicht war blass und seine Augen lagen tief in ihren Höhlen. »Das ist die Wahrheit, Meister.«
    Eborion war erleichtert. Er hatte eine lange, sich dahinschleppende Verteidigung erwartet, die letztendlich aber vergebens gewesen wäre, und es gab dringendere Angelegenheiten, die seine Aufmerksamkeit erforderten.
    »Ich glaube dir nicht«, sagte Eborion. »Du wirst hiermit zu einem Jahr in der Strafanstalt auf Assaf Golav verurteilt. Wenn du zurückkehrst, wird es mit einem erneuerten Bewusstsein dafür sein, wie glücklich du dich schätzen kannst, in diesem Haus zu arbeiten.«
    Poyarans Mund verzog sich, als ob er kurz davor stand zu fluchen. Schließlich war Assaf Golav keine angenehme Welt und ihre Aufseher galten als die grausamsten des Imperiums. Aber letzten Endes konnte sich Poyaran zurückhalten.
    »Mein Meister ist zu gütig«, sagte er und würgte das letzte Wort hervor, als wäre es etwas Ekelhaftes.
    Auf einen Wink von Eborion hin brachten die Wachen Poyaran fort. Der Aristokrat sah ihnen nach, bis sie die Kammer verlassen hatten. Dann erhob er sich von seinem Platz und ging davon, um sich um diese dringlicheren Angelegenheiten zu kümmern.
    Und das hätte er auch, wenn seine Tante nicht gerade diesen Augenblick gewählt hätte, um ihre Anwesenheit bemerkbar zu machen.
    »Cly’rana«, sagte Eborion und neigte seinen Kopf, als sie auf ihn zuging. »Es tut mit leid, dass du das hier miterleben musstest.«
    »Ich habe schon Schlimmeres miterlebt«, sagte sie ihm. »Aber ich frage mich ... war Assaf Golav in diesem Fall wirklich die beste Wahl?«
    Eborion versteifte sich. Er schätzte es nicht besonders, kritisiert zu werden. Und wieder musste er sich selbst daran erinnern, dass die Zeit, in denen er anderen Rede und Antwort stehen musste, schon bald vorbei sein würde.
    »Und«, fuhr Cly’rana fort, »war es angemessen von dir, über einen

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