Tod im Winter - Star trek : The next generation ; 1
ausgesetzt gewesen, aber er war dagegen immunisiert worden – wie alle raumfahrenden Bürger der Föderation. Daher trug er den Schlüssel zu dem Virus genau wie Beverly in sich.
Alles, was er hatte tun müssen, war, Blutproben von den Kevrata zu entnehmen, die richtigen Komponenten ihrer DNA zu isolieren und diese mit dem entsprechenden Anteil seiner eigenen zu kombinieren. Keine furchtbar schwierige Aufgabe, aber eine, die notwendigerweise Zeit brauchte.
Und nun stand er kurz vor ihrer Vollendung. Nach vielen langen Stunden befand sich der Impfstoff nahezu in seiner Reichweite. Das dachte er zumindest.
Aber es war lange her, dass Greyhorse mit Laborausrüstung gearbeitet hatte, und noch länger, dass so viele Leben von ihm abgehangen hatten. Er konnte nicht anders, als sich Fragen zu stellen.
Was, wenn ich versage? Was, wenn ich den Kevrata Hoffnung gebe, nur um sie dann wieder zu zerstören, wenn sie sehen, dass der Impfstoff nicht wirkt? Was, wenn ich nicht so gut bin wie ich denke?
Was, wenn ich das niemals war?
In den vergangenen Stunden hatte er sich mehr als einmal unwirklich gefühlt, wie ein Geist, der seine eigenen Instrumente heimsucht. Er hatte sich treiben lassen und nicht damit aufhören können, über Dinge nachzudenken, die nichts mit seiner Forschung zu tun hatten. Zum Beispiel, wie schnell ihn ein Disruptorstrahl töten könnte, wenn die Romulaner das Lager der Rebellen finden würden ...
Oder wie schnell er einem Centurion, der das versuchte, das Genick brechen könnte.
Ich muss dranbleiben, sagte er sich selbst. Ich bin die einzige Chance, die die Kevrata haben. Und auch Beverlys einzige Chance, da sie nicht eher nach ihr suchen konnten, bevor die Kevrata nicht gerettet waren.
Greyhorse wünschte sich verzweifelt, ein anderer zu sein – jemand, der mehr mit sich selbst im Reinen und vorhersehbarer war. Jemand, der nicht so viele Lasten auf seiner Schulter trug.
Aber er war, was er war. Er konnte nur hoffen, dass das genug sein würde.
Beverly ließ sich gegen die Steinmauer fallen, aber das bedeutete nicht, dass sie bereit war, aufzugeben. Da so viel auf dem Spiel stand, konnte sie sich das nicht erlauben.
Leider erwies sich das Material, das der Centurion benutzt hatte, um ihre Handgelenke zu fesseln, als ungewöhnlich hartnäckig. Auch wenn sie es an ihren Füßen relativ leicht hatte lösen können, war es fast unmöglich, es an ihren Händen durchzuschneiden. Und inzwischen verursachte jede Auf-und-ab-Bewegung ihrer Hände unerträgliche Schmerzen in ihren Schultern.
Beverly hatte seit einiger Zeit nichts mehr zu essen oder zu trinken bekommen – mindestens einen Tag oder zwei. Ihre Kehle war so trocken, wie sie es niemals zuvor erlebt hatte, so trocken, dass sie kaum schlucken konnte.
Auch die Kälte schwächte sie immer mehr, versteifte ihre Gelenke und betäubte ihre Gliedmaßen. Aber noch schlimmer war, dass sie ihre Fähigkeit zu denken beeinträchtigte, und das durfte nicht sein, wenn dieser Ort nicht zu ihrem Grab werden sollte.
Es war nicht so sehr der Centurion, um den sich Beverly Sorgen machte – nicht mehr. Tatsächlich begann sie zu glauben, dass sie ihn niemals wiedersehen würde. Er war nun schon so lange weg, dass er entweder von Selas Männern geschnappt, von einer aufgebrachten kevratanischen Menge angegriffen oder auf irgendeine andere Art verletzt oder getötet worden sein musste.
Das bedeutete, dass es allein von ihr abhing, hier herauszukommen. Und das konnte sie nur mit freien Händen.
Zurück an die Arbeit, sagte die Ärztin sich selbst. Jetzt sofort.
Aber wenn der Centurion keine Rolle mehr spielte, war dieses Erfordernis nicht mehr ganz so dringend ... oder? Sie konnte sich ein paar Sekunden länger ausruhen. Sie konnte versuchen, ihre Kräfte wieder zu sammeln.
Und wieder wünschte sie sich, dass Jean-Luc bei ihr wäre. Er würde wissen, was zu sagen, was zu tun war. Er würde einen Weg finden, um alles wieder gut zu machen.
So war es gewesen, als sie in einer unterirdischen Höhle auf Minos gefangen gewesen waren, nachdem Beverly sich den Arm und ein Bein gebrochen und sich mehrere Platzwunden zugezogen hatte. Sie war durch den Blutverlust in einen Schockzustand geraten und schläfrig geworden. Aber Jean-Luc hatte einen Druckverband angelegt und sie bei Bewusstsein gehalten, bis ihre Kollegen sie gefunden hatten.
Sie konnte immer noch hören, wie seine besorgte Stimme durch die Höhle gehallt war: »Komm schon, bleib bei mir. Komm schon,
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