Tod im Winter - Star trek : The next generation ; 1
Bedrohung mehr für ihn darstellen.
Es war ein echter Geniestreich von Eborion gewesen, Manathas zu engagieren. Unglücklicherweise hinterließ das ein ungelöstes Problem. Er konnte nicht riskieren, dass ihn der Spion eines Tages verriet oder zu erpressen versuchte.
Wenn also diese Kevratas-Affäre vorbei war, würde er dafür sorgen, dass Manathas zum Dank für seine Mühen beseitigt würde. Wenn alles gut lief, wäre der Spion schon tot, bevor er einen Fuß auf romulanischen Boden setzen konnte.
Und Eborion, der einzige Vertraute des Praetors, würde noch lange so lächeln können.
Manathas schlüpfte durch den Eingang der Regierungshalle, presste seinen Rücken gegen die Wand dahinter und wartete, bis sich die Tür wieder hinter ihm geschlossen hatte. Erst nachdem er gehört hatte, wie sie ins Schloss fiel, entspannte er sich.
Er hatte erwartet, dass ihm die anderen Centurions das Leben schwer machen würden, eine Behinderung und vielleicht sogar eine Gefahr für ihn darstellen würden, während sie durch die Stadt patrouillierten. Aber er hatte nicht erwartet, dass sie überall sein würden, so allgegenwärtig wie Schneeflocken.
Drei Mal hatten sie Manathas am anderen Ende einer Straße gesichtet und von ihm verlangt, sich zu identifizieren. Und als er das nicht getan hatte, hatten sie ihn verfolgt und ihre Strahlen hatten den fallenden Schnee verdampft.
Einmal war er gezwungen gewesen, sich in einem Haufen kevratanischer Leichen zu verstecken – vielleicht das Resultat eines Gefechts oder die Folgen von Frustration unter den Centurions. Wären die Leichen nicht noch warm gewesen, wäre er vielleicht erfroren.
Während er dort gelegen hatte, war ihm in den Sinn gekommen, dass die Seuche in ihnen immer noch lebendig sein könnte. Aber was machte das schon aus? Sie war ja ebenfalls in ihm.
Offensichtlich hatte der Spion Selas Fähigkeiten unterschätzt. Die Peitsche auf dem Rücken ihrer Centurions war ein wirksamerer Antrieb, als er erwartet hatte.
Und nachdem er gesichtet worden war, zog sich das Netz des Commanders zusammen. Ihre Truppen konzentrierten sich auf diesen Teil der Stadt. Es wurde fast unmöglich, die Vorräte zu besorgen, die er und die Ärztin brauchten. Schließlich hatte er nach einigen Beinahe-Gefangennahmen die Suche nach Kleidung und Wasser aufgegeben und sich mit der nach Nahrung begnügt.
Aber selbst das garantierte Manathas keine Sicherheit. Auf seinem Rückweg zu der Regierungshalle, nur ein paar Blöcke von seinem Ziel entfernt, entdeckte er eine Truppe Centurions, die die Straße versperrten.
Der einzige Weg an ihnen vorbei bestand darin, in dem wirbelnden, windgepeitschten Schneesturm ein dreistöckiges Gebäude zu erklimmen und auf der anderen Seite wieder herunterzuklettern. Mehr als ein halbes Dutzend Mal war er auf dem hohen Dach ausgerutscht und sich sicher gewesen, dass er in sein Verderben stürzen würde. Aber jedes Mal hatte er es irgendwie geschafft, seinen Sturz aufzuhalten und weiterzumachen.
Wäre sein eigenes Überleben seine einzige Sorge gewesen, wäre er niemals solch ein Risiko eingegangen. Aber er hatte die Ärztin nun schon so lange in der Regierungshalle zurückgelassen, wie er es wagte. Menschen waren keine Romulaner. Sie waren schwächer und zerbrechlicher. Und da er Tal’Aura bereits von der sich ausbreitenden Seuche sowie Crushers Wichtigkeit in Bezug auf ein Heilmittel erzählt hatte, konnte er ja kaum mit leeren Händen auf Romulus ankommen.
Jetzt, da Manathas zurück war, konnte er nur hoffen, dass Crusher noch nicht der Kälte und dem Mangel an Nahrung erlegen war. Obwohl er sich vor dem, was er vorfinden könnte, fürchtete, ging er durch den Eingangsbereich und in den Hauptsaal hinein.
Aber der Mensch war nirgendwo zu sehen. Innerlich fluchend eilte er zur Mitte des Saals und wirbelte herum, um ihn abzusuchen.
Da konnte Manathas sie entdecken. Sie lag neben der westlichen Wand zwischen zwei Reihen hölzerner Bänke, ihr Gesicht von einem Schleier aus Haar verdeckt.
Er eilte zu ihr hinüber und sah, dass sie es geschafft hatte, ihre Beine zu befreien. Da er eine Falle erwartete, hielt er inne. Doch dann bemerkte er, dass ihre Hände immer noch hinter ihrem Rücken zusammengebunden waren.
Manathas nahm einen tiefen Atemzug und streifte ihr die Haare aus dem Gesicht. Sie war schrecklich blass und ihre ausgetrockneten, rissigen Lippen hatten eine bläuliche Farbe angenommen. Aber sie zitterte – ein Zeichen, dass sie noch nicht umgekommen
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