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Tod in der Königsburg

Tod in der Königsburg

Titel: Tod in der Königsburg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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angefertigt hast. Unglücklicherweise zerstörten die Angreifer deine Schmiede, so daß am Tag nach dem Überfall Samradán mitnur einem Sack Silber, das du ausgeschmolzen hattest, und einem Sack Roherz das Bergwerk verlassen mußte.«
    »Meine Schmiede konnte kein Silber mehr ausschmelzen«, bestätigte Nion.
    »Hast du jemals Samradáns Schutzherrn gesehen?«
    »Nie. Ich hatte mit dem Plan zum Sturz von Cashel nichts zu tun . . .«
    Fidelma wandte sich an die Richter. »Das verwirrte mich«, gestand sie. »Eine Weile dachte ich, Samradán und sein illegales Bergwerk wären der Schlüssel zu dem Problem. Noch dazu stellte ich fest, daß das Bergwerk in demselben Netz von Geheimgängen lag, in dem Bruder Mochta und die heiligen Reliquien verborgen waren. Es war reiner Zufall, daß Bruder Bardán auf dem Wege zu Mochta auf Samradáns Bergleute stieß und von ihnen gefangengenommen und nach Cashel gebracht wurde. Samradán wollte die Verantwortung für den Tod eines Mönchs nicht auf sich laden, deshalb versteckte er Bardán im Keller unter seinem Lagerhaus und wartete auf die Entscheidung seines Schutzherrn. Der Fürst entschied, daß sowohl Samradán als auch Bruder Bardán sterben müßten. Er fürchtete, sie könnten mich zu ihm führen. Samradán war tot, als ich ihn fand. Zum Glück hatte ich Bruder Bardán schon vorher aus dem Lagerhaus befreit. Er ist hier und steht dem Gericht als Zeuge zur Verfügung.«
    »Du sagtest aber vorhin, Samradán hätte dich auf die richtige Spur gebracht. Doch er war tot, als du ihn fandest. Wie kann ein toter Mann reden?« fragte Brehon Rumann.
    »Ich erwähnte Samradáns Kutscher«, erwiderte Fidelma. »Der Kutscher wollte sich mit mir treffen und mir etwas über den Bogenschützen und Baoill mitteilen. Dieser Kutscher, dessen Namen wir nicht kennen, wußte nichts vonder Verwicklung seines Herrn in diese Affäre und auch nicht, daß dieser noch einen Schutzherrn besaß. Samradán jedoch nahm an, er wolle mir etwas über seinen illegalen Bergbau verraten, denn ich hatte dummerweise Samradán merken lassen, daß ich davon wußte. Ich hatte ihn gefragt, ob er mit Silber handele, und er hatte es abgestritten. Samradán fügte dem Kutscher eine tödliche Verletzung zu, doch vor seinem Tode konnte mir der Mann noch vor einem Zeugen, dem Bruder Eadulf hier« – sie nickte zu ihm hinüber –, »gewisse Dinge mitteilen, die mich zu Bruder Mochta führten. Noch wichtiger war das, was er mir von dem Bogenschützen erzählte: als dieser im Gasthaus nahe der Abtei von Imleach wohnte, wo auch der Kutscher oft abstieg, hatte er sich mit einem unbekannten Mann getroffen, einem jungen Mann, in einen Mantel gehüllt. Es war nachts.«
    »Wenn er den Mann nicht kannte, wie konnte dir das weiterhelfen?« wollte Brehon Fachtna wissen.
    »Der Bogenschütze redete den Mann mit
rígdomna
an, also Fürst, und verriet damit seinen Rang. Das war der Hauptverschwörer. Bruder Bardán hatte gehört, wie die Angreifer mit Samradán sprachen, und dabei erfahren, daß dieser
rígdomna
mit einem Comarb im Komplott war.«
    Fidelma sah Nion an, der, von Capa scharf bewacht, noch vor dem Gericht stand. Dann wandte sie sich dorthin um, wo Finguine, der Fürst von Cnoc Áine, saß.
    »Finguine möchte vor die Richter treten«, rief sie leise.
    Wieder durchlief ein Flüstern die Große Halle.
    Finguine erhob sich zögernd und ein wenig ängstlich.
    »Tritt vor«, brummte Brehon Rumann. »Komm nach vorn, Finguine.«
    Der junge Fürst von Cnoc Áine ging langsam nach vorn.
    »Du trafst gleich nach dem Überfall in Imleach ein?« fragte Fidelma.
    »Ja.«
    »Damals warst du sicher, daß die Uí Fidgente die Angreifer waren?«
    »Ja. Nion glaubte das. Dann war da noch der eingeritzte Eber in dem Baumstamm und die Tatsache, daß die Angreifer nach Norden abzogen. Alles wies auf die Uí Fidgente hin.«
    »Wie es beabsichtigt war«, stimmte ihm Fidelma zu. »Mit einer Ausnahme natürlich, dem Krieger, den wir gefangen hatten.«
    »Ja. Aber der war getötet worden, bevor wir ihn identifizieren konnten«, sagte Finguine.
    »An dem Abend, bevor du Imleach verlassen hast, kam Bruder Bardán in der Kapelle zu dir und gestand dir, er wüßte, wo Bruder Mochta sich mit den heiligen Reliquien verbarg.«
    Finguine wies auf die Zeugen. »Dort sitzt Bruder Bardán. Er wird das bestätigen.«
    »Er hat sich erboten, Mochta und die heiligen Reliquien zu dir zu bringen?«
    »Ja.«
    »Darf ich also annehmen, daß es ein Zufall war, der

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