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Tod in Kreuzberg

Tod in Kreuzberg

Titel: Tod in Kreuzberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Ditfurth
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schnell!« Für Dornröschen kam Widerspruch nicht infrage.
    Twiggy nahm vorsichtig den Korb. »Ist gar nicht so schlimm«, sprach er hinein. Robby maulte nur umso lauter.
    Im Wartezimmer ängstigten sich sieben Hunde, vier Katzen, ein Meerschweinchen und ein Kanarienvogel. Der Besitzer eines Schäferhunds und die am Hals tätowierte Halterin eines Bullterriers mit einem stählernen Maulkorb unterhielten sich lautstark über die Vorzüge verschiedener Hunderassen, um sich darauf zu einigen, dass neben Bullterriern und Schäferhunden womöglich Hirtenhunde oder Huskies bestehen könnten, dann aber lange nichts komme.
    Dornröschen, Twiggy, Matti und Robbis Korb fanden in einer Ecke Platz. Robbi drängte sich in eine Ecke des Knasts und schwieg. Der Korb stand auf Twiggys Schoß, und der flüsterte fortlaufend etwas hinein. Er saß in der Mitte.
    Matti beugte sich nach vorn: »Und was machen wir jetzt?«
    »Wir gehen gleich ins Sprechzimmer«, sagte Twiggy und redete wieder auf Robbi ein.
    »Nein, mit Rosi.«
    Dornröschen beugte sich auch nach vorn. »Wir klappern die Leute von der Ini ab, die wissen vielleicht was.«
    »Puh«, stöhnte Matti.
    »Fällt dir was Besseres ein?«
    Nach einer guten Stunde waren sie endlich dran. Herr Kwiatkowski trug einen schwarzen Schnauzer und war mürrisch. Sein Deutsch hatte einen osteuropäischen Einschlag. Er untersuchte Robbi eingehend, und der ließ nach einem Fauchen alles über sich ergehen, als hätte er mit seinem neunten Katzenleben abgeschlossen. Er ertrug sogar die Kanüle, mit der ihm der Arzt Blut abnahm.
    Als Robbi wieder im Korb saß, schüttelte Kwiatkowski den Kopf. »Dem Tier fehlt nichts. Kerngesund.«
    »Aber er verliert doch Haare«, sagte Twiggy.
    Der Arzt schüttelte bedächtig seinen Kopf. »Das Einzige, was ich mir vorstellen kann, aber …« Er schüttelte wieder den Kopf.
    »Ja, was denn?« Twiggy starrte ihn an.
    Kwiatkowski hob die Brauen. »Etwas Psychosomatisches«, sagte er. Er klang ungläubig.
    »Wie bitte?«, fragte Matti.
    »Der Kater zeigt diese Symptome, weil er sich … unwohl fühlt.« Kwiatkowski blickte zum Korb, zuckte mit den Achseln, setzte an, etwas zu sagen, schloss aber den Mund wieder.
    Twiggy schaute in die Runde. Sein Blick blieb an Dornröschen hängen und verfinsterte sich. Er stampfte einmal auf, erschrak und starrte auf Robbis Korb, nahm ihn und marschierte aus dem Sprechzimmer.
    Zurück in der WG-Küche, herrschte eisiges Schweigen. Der Kater lag schlapp auf Twiggys Schoß.
    Matti räusperte sich.
    Twiggy blickte irgendwohin.
    Dornröschen rührte in ihrem Tee, der längst kalt geworden war.
    Endlich sagte Matti: »So geht das nicht weiter.«
    »Nein«, sagte Twiggy. »So geht das nicht weiter.«
    Dornröschen rührte.
    »Was ist los?«, fragte Matti. »Willst du ausziehen, alles hinschmeißen?«
    Dornröschen rührte.
    »Jetzt sag’s doch!«, maulte Twiggy.
    »Ihr seid bescheuert«, sagte Dornröschen, gähnte und ging. Ihre Zimmertür klackte.
    Die beiden Männer blickten sich an. Matti fühlte sich hilflos. Es war alles Mist. Dornröschen war in der ungnädigen Phase ihrer schnippischen Periode. Da gab es nichts, das half.
    Twiggy knurrte, Robbi warf ihm einen gelangweilten Blick zu.
    »Also, lass uns nachdenken«, sagte Matti. »Wenn wir mit diesen Ini-Leuten reden wollen …«
    Twiggy nahm den Kater auf den Arm, stand schwerfällig auf und verließ die Küche.
    Matti wurde wütend. Er holte sich eine Flasche Bier aus dem Kühlschrank und trank sie in drei Zügen leer. Er kramte herum, bis er Weinbrandreste fand, die er ebenfalls in sich hineinschüttete. Unter der Spüle entdeckte er eine halb volle Rotweinflasche, er zog den Korken heraus und nahm einen großen Schluck. Und spuckte ihn gleich wieder aus, Essiggeschmack würgte im Hals, und er hätte sich fast übergeben. Matti beugte sich zum Wasserhahn und spülte seinen Mund aus. Dann stellte er sich in den Flur und brüllte: »Habt ihr alle eine Meise? Rosi wurde ermordet, und ihr macht auf beleidigt. Ist euch das egal? Wollt ihr Rosi den Bullen überlassen? Tolle Genossen!«
    Er nahm sich eine Flasche Bier und setzte sich wieder an den Küchentisch. Nach dem zweiten Schluck hörte er Schritte. Dornröschen kam klein herein und setzte sich auf ihren Stuhl. Sie seufzte. Ein paar Sekunden später erschien auch Twiggy.
    »Also«, sagte Matti. »Je länger wir warten, desto weniger kriegen wir heraus.«
    Dornröschen nickte. Twiggy muffte noch.
    »Also, die Ini abgrasen«,

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