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Tod in Kreuzberg

Tod in Kreuzberg

Titel: Tod in Kreuzberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Ditfurth
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fuchtelte mit dem Messer herum.
    »Nein, wir wollen eine Auskunft!«, schrie Twiggy.
    Der Typ riss die Augen auf und bekam sie nicht mehr zu. Jedenfalls für eine Weile.
    »Wir wollen wissen, wer im Haus dafür geworben hat, Leute dafür zu bezahlen, dass sie für Ruhe sorgen. Draußen auf der Brücke ist der Teufel los, und da hat jemand gesagt: Ich kenne eine Lösung. Die kostet zwar was, aber Ruhe kriegt man nicht umsonst. Verstehen Sie?« Matti sprach wie mit einem Kind nach der Tobsuchtsphase.
    »Für Ruhe sorgen …«, sagte Weidenfels. Er blickte die beiden noch einmal an. »Sie gehören zu denen, die für Ruhe sorgen wollten?«
    »Ja«, sagte Twiggy.
    »Na, das hat ja toll geklappt!«, bellte Weidenfels.
    Es donnerte von oben. Weidenfels blickte zur Decke und brüllte: »Halt’s Maul da oben!« Sein Blick sprang zu Twiggy. »Haben Sie die tote Frau da hingelegt?«
    Twiggy wackelte mit dem Kopf.
    »So, so.«
    »Da hat was mit der Bezahlung nicht geklappt«, sagte Matti betont ruhig.
    »Ist ja kein Wunder! Gucken Sie raus, da sehen Sie den Trubel. Erst die Leistung, dann das Geld. Oder?«
    »Gewiss, gewiss. Wir wollen nicht kassieren, ohne die vereinbarte Leistung erbracht zu haben«, sagte Matti.
    »Sie haben also dieses Mädchen umgebracht?«
    Diesmal wackelte Matti mit dem Kopf.
    »Ja oder nein!«
    »Es gab hier jemanden, der erklärt hat, er würde das Problem für die Hausgemeinschaft lösen. Einer, der Probleme löst, die die … Polizei nicht löst«, sagte Matti.
    »Ein Problemlöser also«, sagte Weidenfels erstaunlich sachlich.
    »Ein Problemlöser«, erwiderte Twiggy.
    »Ich dachte, Sie wären das?« Er guckte die beiden verblüfft an.
    »Nein, wir treiben offene Rechnungen ein, sonst nichts«, sagte Twiggy.
    »Das heißt, jemand mordet, und Sie sorgen dafür, dass derjenige sein … Honorar erhält.« Er beäugte sie wieder genau.
    »Mord?« Twiggy schüttelte lächelnd den Kopf. »Mit so etwas haben wir nichts zu tun. Wir treiben Rechnungen ein von Firmen, die uns nachweisen, dass sie offene Forderungen haben. Selbstverständlich würden wir niemals rechtswidrige Geschäfte unterstützen.«
    »Selbstverständlich.« Weidenfels grinste. Er kratzte sich mit der Messerspitze am Ohr.
    Twiggy beobachtete ihn genau. Und Matti begriff, was Twiggy plante.
    »Und was wollen Sie jetzt von mir?«, fragte Weidenfels. Er klang immer selbstsicherer.
    »Da wurde eine Rechnung nicht bezahlt, und Sie stehen auf einer Liste von Schuldnern«, sagte Matti. »Ich weiß nicht, wie ich es Ihnen noch erklären soll.«
    »Wie hoch ist der Betrag, den ich Ihnen schulde? Und wie viele Mitschuldner habe ich denn?«, fragte Weidenfels und guckte Matti triumphierend an. Er sah so aus, als wollte er sagen: Jetzt stelle ich die Fragen, ihr Flaschen.
    In diesem Augenblick traf ihn Twiggys Rechte am Kinn. Weidenfels rülpste, glotzte und brach zusammen. Das Messer klirrte auf den Steinboden. Matti nahm es und legte es in die Schublade der Spiegelkommode.
    »Wie lang schnarcht der jetzt?«, fragte er.
    »Siebenundfünfzig Minuten und dreizehn Sekunden«, antwortete Twiggy.
    »Genug Zeit, sich umzusehen«, sagte Matti. »Vielleicht hat er irgendwo Paketklebeband.« Er fand es im Wohnzimmer, wo in einer Ecke ein Sekretär stand, eher auf alt getrimmt als antik, und fesselte Weidenfels’ Arme und Beine. Der röchelte einmal und atmete blubbernd aus.
    Matti ging zurück zum Sekretär, Twiggy nahm sich das verschnörkelte Eichenregal vor. In den Schubladen fand Matti Korrespondenz, darunter Liebesbriefe eines Harald, der seinen Knubsi ganz schrecklich vermisst . Dann Bankauszüge, die aber auch nichts verrieten, außer dass der Hochwohlgeborene einen Haufen Miese hatte. In der oberen Schublade fand er ein paar Schwulenmagazine, wobei in dem einen Tipps und Tricks zum Analverkehr verraten wurden, das andere legte den Schwerpunkt auf Kleidung, die ihn scharf macht . Dazwischen Versicherungsurkunden, Geschäftsbriefe, Mahnungen. »Der Herr führt ein Reisebüro«, sagte Matti. »Komisch, der hat gar keinen PC. Stopp, hier steht ein alter Drucker, und Internet hat er auch.« Er zeigte Twiggy den Stecker eines Netzwerkkabels, dessen anderes Ende in einer Wandbuchse steckte.
    Twiggy hatte fast alle Bücher durchgeblättert und ausgeschüttelt, aber herausgefallen war nichts außer einer Postkarte von Harald, der sich immerhin als treue Seele entpuppte.
    Sie suchten gemeinsam weiter im Schlafzimmer, in dessen Mitte ein Himmelbett stand mit

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