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Tod in Kreuzberg

Tod in Kreuzberg

Titel: Tod in Kreuzberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Ditfurth
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Kopf. »Nein, bestimmt nicht.«
    »Und warum sind die nicht wiedergekommen?«, fragte Twiggy.
    »Keine Ahnung.«
    »Aber du hast dir Gedanken darüber gemacht.« Matti fixierte ihn immer noch.
    »Sie haben wohl nicht geglaubt, mit mir ins Geschäft zu kommen.«
    »Weißt du, was ich glaube? Diese Typen haben einen Blick für solche Gestalten wie dich«, sagte Twiggy. »Mit so jemandem wie dir wollten nicht einmal die sich einlassen.«
    »Sie haben vielleicht jemand anderen gefunden, der sich gleich aufs Geschäft einließ«, sagte Matti, und Weidenfels nickte eifrig.
    »Was habt ihr mit mir vor?« Wieder rieb er sich am Kinn. Eine Schwellung zeichnete sich ab.
    »Du stellst dich, dann gibt’s mildernde Umstände, vielleicht Bewährung und eine Therapie.«
    »Um Gottes willen!«
    »Wenn du es nicht machst, zeigen wir dich an.«

16: As Good As It Gets
    E milia Fadenschein hatte krause schwarze Haare und einen schlanken Körper. Italienerin, dachte Matti, als sie die Tür öffnete und die beiden unerwarteten Besucher mit ihren großen schwarzen Augen musterte.
    »Herr Weidenfels hat angerufen«, sagte Matti. Sie hatten Weidenfels dazu gezwungen und auch dazu, sich selbst anzuzeigen. Er würde ihnen am Abend den Durchschlag der Anzeige und die Aktennummer nennen.
    »Hermann schickt Sie also.« Mit einem Fingerzeig bat sie Twiggy und Matti in die Wohnung.
    Die war in klassischem Stil eingerichtet, sündhaft teuer. Sie bot Kaffee an und Tee, aber Matti und Twiggy lehnten dankend ab.
    Als sie saßen, blickte von der gegenüberliegenden Wand ein expressionistisches Gemälde auf sie herab. Auf der Fensterbank der Seitenwand standen Hydrokulturpflanzen.
    »Ich will keine Umschweife machen. Wir haben eine heikle Sache zu bereden.« Matti sagte ihr ins Gesicht, dass er Anwohner der Admiralbrücke verdächtige, eine Mörderbande beauftragt zu haben, für Ruhe zu sorgen. »Und Sie sind beteiligt.«
    Emilia Fadenschein erbleichte und guckte empört. Sie schlug die Augen nieder und blickte dann Matti an. »Ich bin nicht beteiligt.« Jetzt hörte Matti einen leichten italienischen Akzent.
    »Aber Sie wissen davon.« Matti räusperte sich.
    Sie blickte ihre Besucher an und schlug wieder die Augen nieder. »Ich wurde angesprochen.«
    »Wer hat Sie angesprochen?«
    »Der Hauswart.«
    »Und was hat er gesagt?«
    »Dass er vielleicht eine Lösung kennen würde.«
    »Wie kommt er darauf?«
    »Es hat eine Hausversammlung gegeben, also die Eigentümer …«
    »Ja?«
    »Da haben sich alle beklagt über den Lärm und den Schmutz da draußen.« Sie zeigte in Richtung Admiralbrücke.
    »Und einige haben Kolding beschimpft. Die hatten ihre Wohnungen im Spätherbst oder Winter gekauft, da ist hier nicht so viel los. Die Touristen kommen im Sommer. Und wenn sie kommen …« Sie nickte bedächtig.
    »Und dann?«
    »Dann hat der Vertreter von Kolding gesagt, dass der Hauswart sich vielleicht darum kümmern könnte.«
    »Was heißt das?«, fragte Twiggy, der die ganze Zeit geschwiegen hatte.
    »Das weiß ich nicht. Ich dachte, er soll die Polizei holen wegen … nächtlicher Ruhestörung.«
    »Aber das hat er nicht.«
    »Doch, aber es nutzt nicht viel. Sobald die Polizei abgezogen ist …«
    »Und dann?« Mattis Finger trommelten auf dem Tisch.
    Sie sah es und guckte gleich weg. »Nichts dann«, sagte sie. »Dann war die Versammlung beendet.«
    »Sind Sie zum Hauswart gegangen?«
    »Nein.«
    »Warum nicht?«
    »Ich wollte, aber dann war er ziemlich umlagert von anderen. Ich dachte, die brauchen mich nicht, um den Hauswart zu … ermuntern, mehr zu unternehmen.«
    »Wer hat ihn umlagert?«
    »Da muss ich nachdenken.« Sie schüttelte den Kopf. »Sind Sie von der Polizei?«
    »So ähnlich. Wir arbeiten für die Polizei«, sagte Twiggy gelassen.
    »Für die Polizei«, wiederholte sie.
    »Sonst hätte Herr Weidenfels uns nicht zu Ihnen geschickt.«
    »Ja«, sagte sie. »Natürlich.« Sie blickte beide misstrauisch an. »Aber Sie haben bestimmt einen Ausweis dabei.«
    »Nein, wir sind undercover«, sagte Matti betont lässig. »Wir vertrauen Ihnen, Sie werden es nicht verraten. Wir arbeiten an dem Mord.«
    »Ja, gewiss. Aber ich möchte, dass die richtige Polizei mich vernimmt. Das werden Sie doch verstehen?«
    »Gut«, sagte Matti. »Das verzögert zwar die Ermittlungen, aber wenn Sie das unbedingt wollen.«
    »Ja«, sagte sie und klang entschieden. »Ich will es so.«
    »Die Sache ist ziemlich klar«, sagte Dornröschen. Sie saßen am Küchentisch,

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