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Tod in Kreuzberg

Tod in Kreuzberg

Titel: Tod in Kreuzberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Ditfurth
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vielleicht nicht einmal die Wichtigsten, dachte Matti. Wir konnten ihnen nicht einmal das Geschäft vermasseln, das läuft wie eh und je, nur dass andere an den Schalthebeln sitzen. Sie wollten uns beseitigen, und wir haben sie beseitigt. Aber wir haben Konny verloren und Norbert und jetzt Rosi. Es kam ihm vor wie ein Krieg. »Also, Spiel und Rademacher sind gewiss korrupte Schweine. Aber auch Mörder?«
    »Ja, ja«, sagte Dornröschen nachdenklich. »Bleibt die Variante, dass die Typen Rosi eine Abreibung verpassen wollten und sie aus Versehen umbrachten.«
    »Ich habe doch schon gesagt, dass die niemanden aus Versehen umbringen.« Matti war sich sicher. »Die Typen, die uns verprügelt haben, kommen bestimmt aus dem Zuhältermilieu, in der Tanzmarie lungern solche Gestalten in Massen herum, jede Wette. Die sind nicht so blöd, einfach jemanden zu ermorden, weil sie wissen, was dann kommt.«
    Robbi maunzte und sprang empört auf den Fußboden. Twiggy stand auf und gab der Katze Thunfischfutter.
    »Aber das Motiv ist sonnenklar«, moserte Twiggy, nachdem er die Dose in den Kühlschrank zurückgestellt hatte. »Die Koldings und die Spiels und die Rademachers sind eine Bande, und die haben was zu verlieren. Ihre Jobs, ihr Geld, ihre Autos, den Tennisclub, die Geliebte …«
    »Klar«, sagte Dornröschen. »Wir müssen mit den Kolding-Leuten reden. Hätten wir längst tun sollen.«
    »Wir sollten mit den Schlägern reden«, sagte Matti.
    »Du spinnst!« Twiggy tippte sich an die Stirn.
    Dornröschen blickte Matti erstaunt an, dann zeigten ihre Augen, dass sie verstand, was Matti vorhatte. »Wenn wir denen verklickern, dass sie wegen Mord drankommen können, dann verraten die uns vielleicht was.«
    »Junge Frau, wir haben diese Rosi umbringen müssen. Tut uns echt leid. Sagen Sie es bitte nicht weiter!«, warf Twiggy lachend ein.
    »Wer hat die Typen geschickt: die Koldings, Spiel und Rademacher oder alle zusammen?«, fragte Matti. »Wenn wir rauskriegen, wer uns Schläger auf den Hals schickt, dann haben wir was in der Hand.«
    »Ja, klar, nur wie willst du das rauskriegen?«, fragte Twiggy. »Du brauchst eine Zeugenaussage, eine eidesstattliche Erklärung am besten.« Seine Stimme wurde tief: »Ich, der Zuhälter Egon Müller, versichere an Eides statt, dass ich zusammen mit meinen Kumpels im Auftrag der Kolding GmbH & Co KG AG Leute verhaue …«
    »Ist ja gut«, sagte Matti.
    »Wir besuchen die Koldings«, sagte Dornröschen. Ihr Handy klingelte, Matti konnte My Generation nicht mehr hören, jedenfalls nicht mehr die Coverversion von Patti Smith. Dornröschen warf einen Blick auf die Anzeige und drückte das Gespräch weg.
    »Ohne Anmeldung«, sagte Matti.
    Twiggy schüttelte den Kopf. »Das ist doch Quatsch. Die lassen uns gleich von den Bullen abräumen. Wir müssen die woanders erwischen. Außerdem, wollten wir nicht die Ini-Leute durchkneten? Da fehlen noch ein paar.«
    »Das ist jetzt nicht so wichtig …«, sagte Matti.
    »Es sei denn, einer von denen …«, unterbrach Dornröschen.
    »Eben«, sagte Twiggy.
    Robbi kratzte an seinem Hosenbein, und Twiggy spielte Katzenaufzug.
    »Es ist zum Kotzen«, sagte Dornröschen nach einer Weile. »Aber wir sind nicht die Bullen, wir können uns auch nicht zerreißen, wir müssen uns auf etwas konzentrieren.«
    »Na gut«, sagte Twiggy. »Morgen, nach dem Frühstück, ich muss noch mal los.«
    »In deinem Zustand?«, fragte Dornröschen.
    Twiggy quälte sich vom Stuhl hoch, in einer Hand Robbi, den er auf den Boden setzte.
    »Montag früh ist okay«, sagte Matti.
    »Guten Morgen, die Leiner Event GmbH, Frau Jansen-Hilferding am Apparat, ich würde gern mit Ihrem Betriebsrat sprechen … Haben Sie nicht … Wer ist bei Ihnen denn für innerbetriebliche Abläufe zuständig? … Was das ist? … Haben Sie noch nie eine Betriebsfeier gehabt? … Ach, das ist ja traurig … Und wenn es so etwas zu organisieren gäbe, wer wäre da der richtige Ansprechpartner? … Und sonstige Freizeitaktivitäten … Betriebsklima, Sie wissen ja … die angeblich so unwichtigen Kleinigkeiten … aber die machen die Musik, Sie verstehen … Wenn wir gerade bei Musik sind … Wir hätten da einiges im Angebot … Darf ich Ihnen unsere Referenzen schicken?« Dornröschen schwieg und hörte zu. Dann verabschiedete sie sich wortreich.
    »Die spielen Squash, jeden Dienstagabend«, sagte Dornröschen.
    »Morgen also«, sagte Matti. Ihm war mulmig zumute.
    Das Fitnessstudio mit Squashhalle lag in einem

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