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Tod in Tanger (Thriller) (German Edition)

Tod in Tanger (Thriller) (German Edition)

Titel: Tod in Tanger (Thriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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jede Regung, die sich in ihrem Gesicht zeigte. „Beginnen Sie nun zu begreifen, weshalb ein paar Leute ziemlich sauer auf ihn sind?“

    Elsa schluckte.

    „Ja.“

    „Wir haben lange gebraucht, um ihn endlich ausfindig zu machen. Steiner ist ein Meister im Verwischen von Spuren. Er paßt sich überall perfekt an, spricht viele Sprachen... Weiß der Himmel, wie oft er schon seine Haarfarbe gewechselt, seinen Namen verändert und sich vermutlich sogar kosmetischer Operationen unterzogen hat.“

    „Nun haben Sie ihn ja gefunden.“

    „Ganz richtig.“

    Elsa überlegte. Dann hob sie den Kopf und sagte: „Wenn Sie und Ihre Auftraggeber hinter dem Geld her sind, dann...“

    „Wir sind nicht hinter dem Geld her“, erklärte der Schwarzbart kalt.

    Elsa runzelte die Stirn und machte eine hilflose Geste.

    „Aber Sie sagten doch...“

    „Es geht den Leuten, für die wir arbeiten um das Prin- zip!“

    „Welches Prinzip?“

    „Das Prinzip, das besagt, daß jemand bestraft werden muß, der die Spielregeln verletzt!“

    „Aber...“

    „Und Steiner - Robert - hat die Spielregeln verletzt, als er das Geld genommen hat. Selbst wenn es jetzt hier auf dem Tisch liegen würde - es würde ihm nichts nützen.“

    „Das verstehe ich nicht!“

    „Sie wollen ihn tot sehen.“

    „Wer sind sie?“

    „Das müssen Sie nun wirklich nicht wissen!“

    „Ich verstehe es trotzdem nicht!“

    „Ist es denn so schwer zu begreifen? Es ist eine Art Abschreckung für all diejenigen, die ebenfalls mit Koffern voll schwarzem Geld aus illegalen Geschäften herumreisen oder es sonstwie in die Finger bekommen könnten und auf diese Weise naturgemäß in großer Versuchung sind, sich einmal richtig zu bedienen.“

    11.

    Der Schwarzbart hatte seinen Plan wahrgemacht, hatte den Landrover genommen und war damit in die Stadt gefahren, um einzukaufen.

    Elsa war nun mit dem schweigsamen Narbigen allein, der jetzt unruhig im Wohnzimmer auf und ab ging. Die Pistole trug er dabei lässig im Hosenbund. Ab und zu blickte er zu ihr hinüber und musterte sie seltsam. Elsa lehnte sich im Sessel zurück und träumte ein wenig vor sich hin.

    Sie dachte an ihre erste Begegnung mit Robert und dann an die Szene am Strand, als er ihr geholfen hatte. Dann wanderten ihre Gedanken zu jener ersten, stürmischen Vereinigung mit diesem Mann, die sich genau hier, in diesem Raum abgespielt hatte, nachdem sie vom Swimmigpool gekommen waren. Es fiel ihr noch immer schwer zu glauben, daß derselbe Mann, den sie so voller Zärtlichkeit und Verständnis erlebt hatte, ein eiskalter Killer war. Und auf einmal erschien ihr das Vergangene so unwirklich, wie aus einer anderen Welt. Die ganze Zeit mit Robert, diese wunderbaren, viel zu schnell dahingerauschten Wochen...

    Pötzlich wurde sie aus ihren Gedanken gerissen, und dem Narbigen schien es ganz genauso zu gehen. Jemand öffnete die Haustür.

    Es war noch nicht allzulange her, daß der Schwarzbart nach Tanger aufgebrochen war. Wenn er jetzt schon wieder zurückkehrte - und wer sonst sollte es sein? - dann war er wirklich schnell. Aber vielleicht hatte er auch Probleme mit dem Landrover gehabt. Seit Robert weg war, war nicht mehr nach Öl und Wasser geschaut worden.

    Elsa blickte zu dem Narbigen hinüber. Sie spürte seine Anspannung. Seine behaarte Pranke griff nach der Pistole im Hosenbund. Er zog die Waffe heraus und lud sie mit einer energischen Bewegung durch. Es schien, als wollte er auf Nummer sicher gehen. Er warf Elsa einen kurzen, strengen Blick zu, der ihr soviel sagte, wie: 'Bleib ja sitzen wo du bist!'

    Dann machte er zwei Schritte nach vorn zur Wohnzimmertür und blickte den kurzen Flur entlang zur Haustür.

    Seiner Körperhaltung sah Elsa an, daß es nicht der Schwarzbart sein konnte, der ihn dort erwartete.

    Ein häßliches, kurzes Geräusch ließ sie dann zusammenzuk- ken - und ebenso den Narbigen. Es hatte 'Plop!' gemacht, und Elsa wußte inzwischen nur zu gut, was das bedeutete.

    Der Narbige taumelte nach hinten und feuerte dabei seine Waffe ab, so daß es ein zweites Mal 'Plop!' machte. Der Schuß ging in die Decke und riß dort ein kleines Loch. Der Narbige preßte einen unterdrückten Schrei über die Lippen, während er schwer zu Boden stürzte. Er keuchte und versuchte, seine Waffe erneut hochzureißen, bevor es abermals 'Plop!' machte. Die erste Kugel hatte den Narbigen in der Brust getroffen, die zweite mitten in der Stirn. Jetzt lag er der Länge nach hingestreckt und mit

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