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Todes Kuss

Todes Kuss

Titel: Todes Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TASHA ALEXANDER
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hatte. Es gab altägyptische Grabbeigaben, römische Statuen, griechische Vasen und sogar einzelne Stücke aus dem alten Assyrien.
    Es fiel mir schwer, mich auf Monsieur Fourniers Erklärungen zu konzentrieren, bis wir vor einem mit Samt ausgeschlagenen hübsch gearbeiteten Holzkasten stehen blieben, in dem die herrlichsten antiken Schmuckstücke lagen. Einige Halsketten und Ringe schienen allerdings zu fehlen.
    „Wie man sieht, sind nicht alle Stücke da“, sagte ich. „Trägt Ihre Gemahlin die Juwelen, die sonst hier ausgestellt werden? Sie kann sich wahrhaft glücklich schätzen …“
    Fournier schüttelte den Kopf. „Leider bin ich ein Opfer des Einbrechers geworden, der im Volksmund als ‚die Katze‘ bezeichnet wird. Alles, was hier fehlt, wurde vor ein paar Tagen gestohlen. Die Polizei geht davon aus, dass der Dieb sich vom Dach abgeseilt hat und durch eines der Fenster im obersten Stock ins Haus eingedrungen ist.“
    „Wie furchtbar!“, rief ich. „Ich erinnere mich noch gut an den griechischen Ring, den Sie bei dem Dinner trugen, zu dem Mr Bennett im Frühherbst eingeladen hatte.“ Andrew warf mir einen bösen Blick zu. Doch ich beachtete ihn nicht. „Ich hoffe, dieses Schmuckstück ist nicht auch gestohlen worden!“
    „Leider doch, Lady Ashton.“
    Mir war es unterdessen gelungen, meinen Ehering vom Finger zu ziehen. Ich ließ ihn fallen. Als Andrew etwas auf den Boden aufschlagen hörte, bückte er sich so überstürzt, dass er beinahe Lady Lytton umstieß.
    „Bei Jupiter, Palmer“, beschwerte Lord Lytton sich, „passen Sie doch auf! Was soll die Eile? Was auch immer Lady Ashton heruntergefallen ist, es kann hier nicht verloren gehen.“
    Andrew hatte meinen Ring inzwischen gefunden. Er erhob sich und reichte ihn mir.
    „Danke.“ Ich wandte mich den anderen zu. „Ich denke, Mr Palmer befürchtete, ich hätte etwas anderes verloren.“ Vorsichtig holte ich den griechischen Ring aus meinem Retikül. „Ist es das, Andrew, wonach Sie gesucht haben?“
    Alle starrten auf meine ausgestreckte Hand, auf der das Schmuckstück mit dem Trojanischen Pferd lag.
    „Was ist das?“, fragte Andrew, der sich erstaunlich rasch gefasst hatte. „Und wovon sprechen Sie überhaupt, Emily?“
    „Dies ist Monsieur Fourniers griechischer Ring, den Sie für mich gestohlen haben, damit ich Ihren Heiratsantrag annehme.“
    Andrew setzte eine verwirrte Miene auf und wandte sich an unseren Gastgeber. „Ist das wirklich Ihr Ring, Monsieur? Das arme Mädchen“, jetzt warf er mir einen kurzen Blick zu, „weiß anscheinend nicht, was es redet.“
    „Das könnte wirklich eines der Objekte sein, die mir gestohlen wurden“, stellte Fournier fest.
    „Dann“, verkündete Andrew, „gibt es eine einfache Erklärung für Lady Ashtons Behauptung. Sie möchte das Andenken Ihres verstorbenen Gemahls schützen, der leider in dem Ruf stand, gestohlene Kunstschätze anzukaufen.“
    „Sie meinen, Viscount Ashton könne den Ring gestohlen haben?“, hakte Lord Lytton nach. Genau wie alle anderen Anwesenden wusste er, dass das antike Stück erst lange nach Philips Tod aus Fourniers Sammlung verschwunden war.
    Ich reichte Fournier den Ring. „Bitte, wenn er Ihnen gehört, nehmen Sie ihn zurück.“
    Er untersuchte ihn eingehend, nickte schließlich und erklärte: „Es steht außer Zweifel, dass dies das Schmuckstück ist, das man mir kürzlich gestohlen hat.“
    „Mr Palmer hat es mir vor wenigen Tagen geschenkt, und zwar, nachdem er um meine Hand angehalten hatte.“
    „Welch ein Unsinn!“, konstatierte Andrew. „Es stimmt, dass ich Lady Ashton einen Antrag gemacht habe. Ihr Ehemann ist tot und die Trauerzeit fast vorbei. Doch den Ring hat sie ganz sicher nicht von mir bekommen.“
    „Es gibt Zeugen dafür“, erklärte ich ruhig. „Cécile du Lac hielt sich im Nebenzimmer auf und hat alles mit angehört. Dabei fällt mir ein, dass Madame du Lac Sie in einem ganz anderen Zusammenhang kennengelernt hat. Sie stehen in geschäftlichen Beziehungen zu ihr, nicht wahr? Das dürfte etwas sein, was Lord Lytton sehr interessiert. Mr Palmer alias Caravaggio, hat versprochen, ihr einen Teil des Parthenon-Frieses zu beschaffen.“
    „Die Elgin Marbles?“, fragte Fournier.
    Andrew lachte. „Wir alle wissen, dass die Elgin Marbles sich im British Museum in London befinden, wo sie vollkommen sicher sein dürften. Allerdings, Lady Ashton, ist auch bekannt, dass Ihr Gemahl in verschiedene Kunstdiebstähle verwickelt war. Könnte

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