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Todeskommando Solar

Todeskommando Solar

Titel: Todeskommando Solar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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längst überschritten hatte.
    Die Solar war seit mehr als hundert Stunden unterwegs. Keefauver hatte kaum fünfzehn davon geschlafen. Müde wischte er sich über die Augen und schaltete den Bordrundspruch ein.
    „Kommandant an Besatzung“, sagte er lässig. „Ich nehme an, daß sich sowohl bei den Damen, wie auch bei den Herren schon Leute gefunden haben, die bereit sind, die Rolle des Sprechers zu übernehmen. Ich möchte diese Dame und diesen Herrn bitten, zu mir zum Kommandostand zu kommen!“
    Er hob den Unterarm auf dem Ellbogen und ließ die Hand auf die Sprechtaste fallen. Es knackste im Lautsprecher.
    Ein paar Minuten später surrte das Schott. Eine Frau und ein Mann betraten den Kommandostand. Keefauver grinste schwach, als er erkannte, daß seine Vermutung ihn nicht getrogen hatte. Die Sprecherin der Frauengruppe war Joyce M. Hubbard.
    Sie sah längst nicht mehr so gut aus wie beim ersten Appell in Reno Spaceport. Ihre Augen waren rot und umrändert, das Gesicht eingefallen. Auch dem Mann an ihrer Seite sah man an, daß ihm der Flug nicht bekam.
    „Setzen Sie sich“, forderte er die beiden auf. – „Ihren Namen kenne ich schon, Miß Hubbard, aber …“
    „Mrs. Hubbard, bitte“, verbesserte sie ihn lächelnd.
    Dabei setzte sie sich vorsichtig und schnallte sich fest, um bei der Schwerelosigkeit nicht durch jede kleine Bewegung aus dem Sessel getragen zu werden.
    „Also schön“, verneigte Keefauver sich leicht: „Mrs. Hubbard. Und der Herr an Ihrer Seite ist …“
    „George P. Duff!“ ergänzte der Mann mürrisch.
    Keefauver zeigte auch ihm eine leichte Verneigung.
    „Ich habe Sie gebeten, zu mir zu kommen, weil ich mich erkundigen wollte, welche Wünsche die Besatzung hat!“
    Duff verzog kein Fältchen seines Gesichts. Er saß da, als habe er Keefauver überhaupt nicht gehört. Joyce dagegen beugte sich nach vorne, lächelte spöttisch und begann:
    „Die Mannschaft, Captain, hat eine ganze Reihe Wünsche, die Sie nicht erfüllen können, und zwei oder drei, die zu erfüllen durchaus im Bereich Ihrer Möglichkeiten liegt!“
    „Und die wären?“
    „Erstens: Aufklärung darüber, wie der Flug vonstatten geht, wo wir sind, wie das Schiff funktioniert und anderes mehr, was direkt mit unserem Flug zusammenhängt.“
    „Gut. Dieser Wunsch ist schnell erfüllt. Und weiter?“
    „Bessere Verpflegung!“
    Keefauver lachte böse.
    „Haben wir nicht!“
    Joyce verzog das Gesicht.
    „Niemand glaubt Ihnen das, Captain! Die Leute sind überzeugt davon, daß wenigstens Sie besser zu essen haben als wir dahinten!“
    „Ich kann Sie beide durch das ganze Schiff führen“, versicherte Keefauver, „und Sie werden sehen, daß es nirgendwo etwas anderes gibt als Salzfleisch, Trockenkartoffeln, synthetisches Gemüse und das übrige Zeug, das Sie schon kennen!“
    Joyce wiegte den Kopf.
    „Man würde uns nicht glauben; die Leute würden annehmen, wir seien bestochen worden. Es wäre angebrachter, der gesamten Besatzung das Schiff zu zeigen!“
    „Unsinn!“ erwiderte der Captain grob. „Nur weil diese Holzköpfe etwas nicht begreifen wollen, was offen auf der Hand liegt, führe ich sie nicht alle miteinander durch das Schiff und lasse mir alles zertrampeln! Dieser Wunsch läßt sich nicht erfüllen!“
    Zum erstenmal zeigte Duff eine Regung. Er hob die Oberlippe, als wolle er grinsen; aber was er zuwegebrachte, sah mehr aus, als ob ein Wolf seine Zähne blecke. Er sagte nichts; aber Keefauver wußte auch so, daß er sein Freund niemals werden würde.
    „Gibt es unter der Besatzung noch andere Wünsche?“ fuhr er ernst fort.
    Er sah, daß Joyce ihn lächelnd anstarrte, als habe sie seine Worte nicht gehört. Keefauver begann, nervös zu werden; denn auch Joyces Lächeln war hinterhältig und bösartig. Als ob sie aus einem Traum erwache, antwortete sie nach einer Weile:
    „Ach so – ja, da ist noch etwas! Man legt Wert darauf, daß bei Beschleunigungsperioden nicht immer so hoch beschleunigt wird, wie das bisher der Fall war. Die Leute werden jedesmal bis auf wenige Ausnahmen bewußtlos!“
    Keefauvers Augen funkelten böse.
    „Das sind Dinge, von denen die Mannschaft nichts versteht“, sagte er, wobei er sich angestrengt bemühte, ruhig zu bleiben. „Die Triebwerke halten eine Stunde Laufzeit mit 5 g besser aus als fünf Stunden Laufzeit mit einem g. Wir alle sind darauf angewiesen, aus der Maschine das Beste herauszuholen. Wie das zu machen ist, überlassen Sie am besten dem einzigen an

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