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Todesmut - Gardiner, M: Todesmut - N.N. (Jo Beckett 4)

Todesmut - Gardiner, M: Todesmut - N.N. (Jo Beckett 4)

Titel: Todesmut - Gardiner, M: Todesmut - N.N. (Jo Beckett 4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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du die Firma eben, und ich mach sie dicht.«
    Sie schlang den Arm um Lark.
    Wie vom Blitz getroffen stierte Reiniger seiner Tochter nach, die ihn einfach hatte stehen lassen.

62
    Mit einem Arm in der Schlinge verließ Jo das Krankenhaus. Es war ein strahlend goldener Herbsttag, das Beste, was San Francisco zu bieten hatte. Tina ging langsam neben ihr her und trug ihre Sachen. Jos Unterarm lag ruhig gestellt in einer Manschette. Durch den Biss der Mojave-Klapperschlange hatte sie eine Nervenschädigung erlitten. Ihr standen mehrere Monate Reha und Physiotherapie bevor. Aber ihre Heilprognose war günstig. Sie hatte Glück gehabt.
    Draußen lehnte Amy Tang an einem Crown Vic. Trotz Stachelhaar, Gruftikleidung und Kaugummi strahlte sie die Ruhe eines Buddhas aus. Ihre Miene hinter der Sonnenbrille war undurchdringlich. »Hey, Katze, ich zähl noch immer deine Leben.«
    »Bei dir geht’s doch immer nur um Statistik«, entgegnete Jo.
    Tang grinste.
    Tina schleppte die Blumen, die Ferd geschickt hatte. Der Strauß war so üppig, dass er wie eine Requisite für Der kleine Horrorladen wirkte.
    »Ich muss sie ins Auto legen, bevor sie mich auffressen«, sagte sie.
    Als sie sich entfernte, schlich Jo hinüber zu dem Crown Vic. Mehr als schleichen konnte sie im Moment nicht. Neben Tang lehnte wie eine Bandkollegin in einem Rockvideo Evan Delaney.
    Sie wirkte ruhig und wach, und ihr karamellfarbenes Haar wehte in der leichten Brise. Ein sonderbar melancholischer Ausdruck zog über ihr Gesicht, als sie Jo musterte. Vielleicht war es der Anblick von Jos Verletzungen und das Wissen um die Gräuel, die Haugen und Ratner begangen hatten.
    Noah war bereits aus dem Krankenhaus entlassen worden. Dank seiner Jugend und Konstitution verlief seine Hei lung langsam, aber unkompliziert. Zwar lag noch eine schmerzhafte und zermürbende Rehabilitation vor ihm, aber er durfte mit seiner vollen Genesung rechnen. Gleiches galt für Terry Coates. Sein zerschmetterter Oberschenkelknochen war zusammengefügt worden, und mit etwas Mühe würde er seine volle Leistungsfähigkeit zurückerlangen. Peyton hatte weniger Glück gehabt. Das gebrochene Schlüsselbein heilte gut, doch auch bei ihr hatte der Schlangenbiss Schäden an den Nerven hinterlassen. Die Ärzte wussten noch nicht, ob sie ihren Arm je wieder uneingeschänkt würde bewegen können.
    Jo stoppte vor dem Crown Vic. »Seh ich wirklich so schlimm aus?«
    »Bereit für eine Nahaufnahme«, antwortete Evan. »In einem Zombiefilm.« Dann lächelte sie. »Nein, du strahlst ja. Aber du hast uns einen ganz schönen Schreck eingejagt.«
    »Dafür hast du jetzt deine Story.«
    »Eine größere, als ich es mir hätte vorstellen können. Und meine Vorstellungskraft ist gewaltig.« Das Lächeln wurde weicher. »Leider hast du das Ganze ausbaden müssen.«
    »Danke für die Hilfe. Das hat mir das Leben gerettet. Danke euch beiden.« Jo streckte die Hand aus, und Evan drückte sie. Jo hielt sie lange fest. »Deine SMS kommen alle ins Archiv. Ich werde sie nie löschen.«
    Tang schielte über die Straße. Auf der anderen Straßensei te parkte Gabes 4Runner. Am Steuer saß Gabe, den Ellbogen ins offene Fenster gestützt.
    »Hast du Kraft für eine Nachbesprechung?«, fragte Tang.
    »Eigentlich nicht.«
    Das meiste wusste Jo ohnehin schon. Haugen war an den Folgen des Sturzes in die Schlucht gestorben. Doch auch so hätte er nur noch wenige Stunden zu leben gehabt. Die zahlreichen Bisse der jungen Klapperschlangen hätten gereicht, um fünf Leute ins Jenseits zu befördern.
    Von war ebenfalls tot. Seine Leiche war in der Flutgrube in der Mine gefunden worden. Ein Spieß hatte seinen Oberschenkel durchbohrt, aber es war ein von ihm selbst abgefeuerter Schuss, dessen Querschläger ihn das Leben gekostet hatte.
    Nur Sabine Jurgens hatte überlebt. Bei den Verhören mit den Sheriffs von Tuolumne County und dem FBI zeigte sie sich sehr gesprächig, in der Hoffnung auf Milde. Eine vergebliche Hoffnung.
    Jo interessierte sich nicht dafür, welche Geschichten sich Sabine ausdachte, um die Schuld auf andere abzuwälzen. Für sie war nur das Geständnis relevant, dass Sabine Ruben Kyle Ratner angeschossen und ihn irrtümlich für tot gehalten hatte. Sie und Haugen hatten ihn blutverschmiert in einer Rinne liegen sehen. In seiner Ungeduld hatte sich Haugen sofort abgewandt, um nach Autumn zu suchen. Doch Ratner kam wieder zu Bewusstsein und schaffte es mit letzter Kraft, die Schlucht hinaufzuklettern und fast noch den

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