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Todesqual: Thriller

Todesqual: Thriller

Titel: Todesqual: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ellis
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Unternehmens vor. Außerdem hat er zusätzlich zu seinem Bericht noch einige Projekte und Geschäftsmodelle entwickelt.«
    »Allein?«, erkundigte sich Lena.
    Plashett lachte auf. »Wir mögen eine kleine Firma sein, aber so klein nun auch wieder nicht. Er hat zwei Assistenten. In letzter Zeit schuften sie etwa zwanzig Stunden pro Tag.«
    Novak holte Notizbuch und Stift aus der Tasche. »Und Brant war letzte Nacht hier.«
    Kurz hielt Plashett inne, räusperte sich und rutschte auf seinem Stuhl herum. Ihm schien nicht ganz wohl in seiner Haut zu sein.
    »Es ist ein wenig heikel, Detective.«
    »Heikel?«
    »Sie müssen verstehen, dass James ein netter Junge ist. Er arbeitet von früh bis spät, und zwar für ein Viertel des Gehalts, das ihm eigentlich zustünde. Er ist tüchtig. Er beklagt sich nie. Wir entwerfen hier Pläne für die Zukunft, Detective, Dinge, die die Welt verbessern werden. Und wir sind alle eine große Familie.«
    Lächelnd betrachtete Novak sein Gegenüber. »Schon gut. Aber was meinen Sie mit heikel?«
    Seufzend lehnte Plashett sich zurück. »Seit zehn Tagen hält sein Team sich an denselben Zeitplan. Das habe ich gleich nach Ihrem Anruf überprüft. Gestern allerdings hat er seine Assistenten früher nach Hause geschickt.«
    »Um wie viel Uhr war das?«, fragte Lena.
    Wieder zögerte Plashett und senkte den Blick. »Gegen zehn«, erwiderte er.

9
     
    Heikel …
    L ena dachte über dieses Wort nach, während sie versuchte, sich daran zu gewöhnen, dass die Lenkung des Dienstwagens zu viel Spiel hatte.
    Bei einer erfolgreichen Vernehmung kam es darauf an, sich ganz langsam zum Höhepunkt vorzutasten. In diesem Fall war das der Moment gewesen, als Plashett Brants Assistenten zu sich rief und alle beide zugaben, sie hätten das Gebäude als Letzte verlassen und könnten sich zudem nicht erklären, warum Brant ihnen den Abend freigegeben hatte. Er habe nur gemeint, sie sähen müde aus. Außerdem sei es erst Donnerstag, weshalb sie ihre Kräfte für das Wochenende schonen müssten. Brant habe gestern Abend gewirkt, als bedrücke ihn etwas, sodass er lieber allein sein wolle.
    Heikel.
    Da die Firma ein Ableger von Plashetts universitärer Lehrtätigkeit war, waren die Sicherheitsvorkehrungen locker, und so war nirgendwo registriert, wann Brant das Büro verlassen hatte, um nach Hause zu fahren. Eine Überprüfung von Brants Computer hatte leider ergeben, dass die letzte Datei um dieselbe Zeit abgespeichert worden war, als die beiden Mitarbeiter Feierabend gemacht hatten: um zehn, nicht etwa um fünf Uhr morgens.
    James Brant hatte kein Alibi, nichts, was bestätigte, dass er Tito Sánchez die Wahrheit gesagt hatte.
    Nun kam es vor allem darauf an, weiter für alle Möglichkeiten offenzubleiben, sich streng an die Beweise zu halten und sich nicht von Nebensächlichkeiten auf eine falsche Fährte locken zu lassen. Man musste Kurs halten und Abzweigungen unter allen Umständen meiden.
    Lena warf einen Blick auf ihren Partner und sah dann wieder auf die Straße. An der Linda Vista Road fuhr sie vom Freeway 134 ab. Das College, an dem Nikki Brant Kunstgeschichte unterrichtet hatte, lag auf der anderen Seite von Glendale in den Hügeln oberhalb des Rose Bowl. Novak trank die nächste Cola Light aus der Kühltasche, die er im Kofferraum aufbewahrte, und tat, als lese er eine seiner Rentnerbroschüren. Jedenfalls glaubte Lena, dass er nur so tat, denn die Broschüre warb für Bauland in Idaho, dem Staat, wo Polizisten aus Los Angeles am liebsten ihren Lebensabend verbrachten. Schon eine Woche nach ihrer ersten Begegnung war es Lena gelungen, Novak den Umzug nach Idaho auszureden. Er angelte zwar gerne, aß aber lieber Lachs als Forelle. Außerdem war er erst dreiundfünfzig, trank und rauchte nicht mehr und hatte noch mindestens ein Drittel seines Lebens vor sich. Falls er wirklich noch einmal von vorn anfangen wollte, eignete sich der Nordwesten viel besser für dieses Vorhaben. Seit Lena ihre häufigen Reisen nach Seattle mit der Band ihres Bruders geschildert und beschrieben hatte, wie Wasser und Land dort aufeinandertrafen, war Novak ganz begeistert von der Idee. Inzwischen stellte er ihr jedes neu in Frage kommende Umzugsziel vor, als brauche er ihre Zustimmung.
    »Sag jetzt bloß nicht, dass Idaho wieder im Spiel ist«, frotzelte sie.
    Novak legte die Broschüre weg und griff zu einer seiner Angelzeitschriften, bereits bei der Titelgeschichte aufgeschlagen. Dann zeigte er auf die Abbildung einer

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