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Todesqual

Titel: Todesqual Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ellis Karin Dufner
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Frau umgebracht, mit der ihn kein enges Verhältnis verband.

    »Mit wem haben Sie schon darüber gesprochen?«, fragte Lena.
    »Über McKenna? Mit niemandem. Es ist Ihr Fall. Ich rufe Sie an, um Ihnen Meldung zu machen. Entschuldigen Sie die frühe Störung, aber ich habe die ganze Nacht nachgedacht.«
    »Was haben Sie sonst noch herausgefunden?«
    »Dass die Stichwunden demselben Muster folgen wie bei Nikki Brant. Sie sind beinahe identisch. Allerdings ist da ein Unterschied, der etwa ebenso viel Sinn ergibt wie alles andere: Das Messer war nicht die Mordwaffe. McKenna wurde erstochen, nachdem sie bereits tot war, nicht vorher. Ich dachte, Romeo hätte eine Schwäche für Blutbäder.«
    »Stimmt. Wenn er darauf aus ist, den Ehemann zu schockieren, erhöht Blut diesen Effekt. Gestern haben Sie uns doch ein Röntgenbild gezeigt, auf dem ein Genickbruch zu sehen war.«
    »In der Tat, doch ich hatte mich geirrt. Gestorben ist sie an einer Gehirnverletzung nach einem Schädelbruch. Ich habe Blut in ihren Ohren entdeckt. Als wir ihre Kopfhaut zurückklappten, war der Schädel rissig wie eine Eierschale. Ein Hirnschaden wie aus dem Lehrbuch.«
    »Also ist es schnell gegangen.«
    »So schnell, dass ihr Blut keine Zeit mehr hatte zu gerinnen. Der Täter hat sie an der Stirn gepackt und ihr den Hinterkopf zerschmettert. Und zwar mit einer solchen Wucht, dass er ihr dabei das Genick gebrochen hat.«
    »Wusste er, dass sie tot war, als er sie erstach?«
    »Das ist die Schlüsselfrage, richtig?«, meinte er. »Wenn er ein Trittbrettfahrer und nicht Romeo ist, wollte er vermutlich ein Blutbad vermeiden, um sich die Hände nicht schmutzig zu machen. Also hat er das Opfer zuerst getötet, damit der Herzschlag zum Erliegen kam, und dann erst das Messer eingesetzt, um uns zu täuschen.«
    »Was denken Sie, Art?«

    »Wenn er nicht blind ist, wusste er, dass sie tot war. Ihr Hals konnte das Gewicht des Kopfes nicht mehr tragen, und der ist sicher zur Seite weggesackt. Vielleicht hat er ihn deshalb mit dem Strumpf am Bettpfosten festgebunden.«
    Lena hielt inne und dachte an den DNA-Treffer, die unwiderlegbaren Laborergebnisse, die sich nicht leugnen ließen. »Was ist mit dem Sperma?«
    »Viele dieser Kerle holen sich auf ihren Opfern einen runter, Lena. Manchmal schaffen sie nicht einmal das.«
    »Aber das passt nicht zu Romeo. Der ist mehr als potent.«
    »Und genau deshalb zögere ich noch, diese Berichte zu unterschreiben. Ich kann weder erklären, warum das Sperma da ist, noch, warum es von Romeo stammt. Ich weiß nur, dass McKenna als Jungfrau gestorben ist. Zumindest auf dem Papier war sie noch Jungfrau.«
    »Was meinen Sie mit auf dem Papier?«
    »Ich weiß nicht, wie die Jugendlichen es heutzutage nennen. Immer noch Petting? Jedenfalls tut es in diesem Fall nichts zur Sache. McKenna wurde nicht vergewaltigt. Es fand keine Penetration statt. Außerdem habe ich mir Gedanken über den Bluterguss an Holts Torso gemacht.«
    »Was ist damit?«
    »Könnte von einem Elektroschocker stammen. Das wäre eine mögliche Erklärung dafür, warum er sich nicht gewehrt hat, Lena.«
    »Wann schicken Sie den Bericht raus?«
    »Rhodes wollte ihn so schnell wie möglich haben.«
    Lena verzog das Gesicht. »Was werden Sie tun?«
    »Keine Ahnung. Ich grüble schon die ganze Nacht darüber nach.«
    »Gibt es eine Möglichkeit, die Sache ein wenig zu verzögern und auch noch den heutigen Tag mit Nachdenken zu verbringen?«

    Er antwortete nicht sofort. Lena wusste, dass Barrera endgültig in die Luft gehen würde, wenn er von ihrer Bitte erfuhr.
    »Morgen ist Samstag«, erwiderte er. »Ich weiß nicht, ob das bis Montag warten kann.«
    »Vermutlich nicht. Doch dieser Fall hat einige Haken. Da sind jede Menge unterschiedlicher Interessen im Spiel. Tun Sie, was Sie für richtig halten, Art. Das müssen Sie entscheiden. Es war nur ein Vorschlag.«
    »Ich weiß das zu schätzen. Kann ich Ihnen sonst irgendwie helfen?«
    »Ich brauche McKennas Adresse.«
    »Sie steht in der Akte.«
    Lena ging zum Tisch am Fenster. Nachdem sie die Adresse notiert hatte, dankte sie Madina und legte auf. Es war Viertel nach sieben. Der Pathologe würde die Entscheidung ganz allein treffen müssen, und sie wusste, dass es ihm nicht leichtfallen würde. Während die Indizien in die eine Richtung wiesen, legten ihre Deutung dieser Fakten und der gesunde Menschenverstand eine andere Lösung nah. Nachdenklich blickte Lena aus dem Fenster. Das Licht, das sich im Pool spiegelte,

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