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Todesschlaf - Thriller

Titel: Todesschlaf - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Dreyer Leo Strohm
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weiterleben will, dann muss er es allein schaffen. Ich will ihn nicht quälen, nur damit sein Herz weiterschlägt.«
    »Sind Sie sicher?«
    Für einen kurzen Augenblick betrachtete Timmie ihre in Fausthandschuhen steckenden Hände. Murphy sah, wie die Erinnerung sie in Augenblicke entführte, von denen er nichts wusste. Er hatte natürlich aus den Berichten der Polizisten und der Feuerwehrleute, die auf einen Besuch bei ihren beiden auf so wundersame Weise Geretteten vorbeigekommen waren, davon erfahren. Sie hatte das Unmögliche geschafft, war zurückgekrochen und hatte es noch einmal geschafft, obwohl das Haus rings um sie herum schon in sich zusammengestürzt war. Und dann hatte sie ihren gut eins neunzig großen Vater wie einen Wintermantel auf die Schultern genommen und hatte ihn tatsächlich bis zum Fenster geschleift, bevor der Boden unter ihren Füßen nachgegeben hatte. Nur das rasche Zupacken kräftiger Feuerwehrleute hatte sie beide vor dem sicheren Tod bewahrt.
    Murphy wusste, dass das Krankenhaus sie für eine Lebensrettungsmedaille vorgeschlagen hatte. Er wusste, dass praktisch jeder Bürger Pucketts dafür betete, dass Joe Leary am Leben blieb, nachdem seine Tochter so sehr um seine Rettung gekämpft hatte. Und er hatte den Verdacht, dass Timmie diesbezüglich anderer Ansicht war.
    »Ich werde Daddy nicht einfach nur deshalb am Leben halten, weil ich mich schuldig fühle«, sagte sie schließlich und sah ihn aus klaren, blauen Augen an. »Genauso wenig, wie ich ihn aus diesem Grund sterben lassen will. Es wird Zeit, dass die Natur die Sache in die Hand nimmt. Wenn er überlebt, dann werden wir unser Bestes für ihn tun. Wenn
nicht, dann werden wir uns an ihn als den eigenwilligen Charakter erinnern, der er war, und unser Leben weiterleben. Es liegt nicht in meiner Hand.«
    »Und danach?«
    »Im Augenblick suche ich nach einer Unterkunft.« Dann lächelte sie, und ihre Züge wirkten mit einem Mal hell und klar. »Zumindest muss ich mir keine Gedanken machen, wie ich die ganzen Zeitungsstapel aus dem Wohnzimmer schaffen soll.«
    »Meine Wohnung wird demnächst frei.«
    Ihr Strahlen wurde ein wenig schwächer. »Wann?«
    »Ich habe ein verführerisches Angebot vom Philadelphia Inquirer , das ich unter Umständen ausprobieren möchte. In ein paar Wochen vielleicht.«
    Sie nickte. »Und der Rest?«
    Murphy dachte an den sprudelhaltigen Traubensaft, den er so sehr verabscheute. »Wir werden sehen, schätze ich.«
    Timmie nickte, lächelte und starrte wieder auf ihre Hände. »Tja, na ja, und was ist mit dem unverbindlichen Sex?«
    Murphy musste so sehr lachen, dass er wieder anfing zu husten. »Jetzt?«
    Sie lachte ebenfalls und die Geräusche, die sie dabei produzierten, erinnerten stark an eine Tuberkulose-Station. »Sie sagen, wann, ich sage, wo.«
    »Sobald Ihre Hände nicht mehr in diesen Dingern da stecken.«
    »Wir sind im Geschäft.«
    Sie lächelten und waren beide zufrieden damit.Vorfreude auf die bevorstehende Belohnung. Bedauern des bevorstehenden Verlustes.
    »Kein Geschäft«, sagte Murphy. »Wir haben ein Date.«
    Als er etliche Stunden später einschlief, stellte er fest, dass er lächelte.

    »Sie sollen doch schlafen.«
    Timmie nahm den Blick von ihrem ruhenden Vater und sah die Krankenschwester in der Tür stehen.
    »Ich kann nicht« erwiderte sie. »Ein Krankenhaus bietet ungefähr so viel Erholung wie ein Eishockeystadion.«
    Die Krankenschwester lächelte. »Er schläft eigentlich ziemlich gut heute Nacht.«
    Timmie nickte und betrachtete wieder das Gesicht ihres Vaters. Es wirkte müde und gelb. Jetzt fing auch er langsam an, klein auszusehen. Nase und Mund steckten unter einer Sauerstoffmaske, und in seinem Arm steckten diverse Infusionsnadeln. Sein Atem ging rasselnd, und sein dunkler Urin floss nur spärlich. Doch das würde nicht reichen, um ihn umzubringen, es sei denn, er entschied selbst, dass es jetzt Zeit war zu gehen.Aber offensichtlich war es noch nicht so weit.
    »Singt er denn ab und zu?«
    »Ja, tatsächlich«, sagte die Krankenschwester und trat ein. »Er hat vor sich hin gesummt. Und irgendetwas über eine Frau geflüstert.«
    Timmie drehte sich um. »Eine Frau?«
    »Ja, genau. Ich weiß nicht, wen er damit meint, aber die ganze Zeit sagt er so was wie: ›Sie ist dieses‹ oder ›Sie tut jenes‹ und so weiter.Verstehen Sie das?«
    Timmie lächelte. »Das ist kein ›Sie‹, das einer Frau gilt. Er meint die Sidhe, die Kobolde. Er spricht mit dem Elfenvolk.«
    So

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