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Todesschrein

Todesschrein

Titel: Todesschrein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Craig Dirgo
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den Zustand der Männer bemerkte. »Ich will nicht, dass ihr die anderen ansteckt. Kehrt zur Siedlung zurück, aber zieht in das nördliche Blockhaus.«
    Olaf und Gro brachen am nächsten Morgen nach Süden auf – doch zu Hause kamen sie nie an.
    Olaf starb als Erster. Sein geschwächtes Herz streikte drei Tage nach Beginn ihrer Wanderung einfach. Gro erging es nicht viel besser, und als er nicht mehr laufen konnte, schlug er sein Lager auf. Kurz danach erschienen die pelzigen Raubtiere. Was sie nicht sofort verschlangen, wurde zerfetzt und verstreut, bis nichts mehr vorhanden war und es aussah, als hätte es Gro überhaupt nicht gegeben.
    Nachdem er seinen beiden Männern nachgeschaut hatte, bis sie in der Ferne verschwunden waren, sammelte Erik die Bergleute, Techniker und Arbeiter, die er aus der Siedlung mitgebracht hatte. Er suchte eine freie Fläche auf dem Boden der Höhle und begann, seinen Plan mit einem Stock in den Staub zu zeichnen.
    Die Pläne waren anspruchsvoll, aber mit einem Geschenk des Himmels sollte man niemals nachlässig umgehen.
    An diesem Tag fingen die ersten Gruppen damit an, die Höhle zu vermessen. Viel später sollte sich herausstellen, dass sie knapp zwei Kilometer weit in den Berg hineinreichte und dass die Temperatur zunahm, wenn man tiefer in den Berg eindrang. Ein großer Tümpel, gefüllt mit frischem Quellwasser, befand sich im Innern des Berges, umrahmt von Stalaktiten, die von der Decke herabhingen, und Stalagmiten, die ringsum vom Boden aufragten.
    Mehrere Gruppen wurden zur Küste geschickt, um lange Stangen Treibholz heranzuschaffen, aus denen Leitern für die verschiedenen Auf- und Abstiege gebaut wurden, während andere Arbeiter Stufen ins Gestein meißelten. Kunstvolle Türen wurden aus Steinplatten geschaffen. Sie bewegten sich an raffinierten Scharnieren, um den Gegenstand vor anderen Besuchern zu schützen, die sich seiner geheimnisvollen Kräfte sicherlich gerne bedienten. Runen wurden in den Fels geritzt und Statuen herausgehauen, und Licht drang durch die wenigen Öffnungen ein, durch die der Höhle frische Luft zugeführt wurde. Erik überwachte die Arbeiten von der Siedlung an der Küste aus. Er besuchte den Bauplatz nur selten und ließ sich allein durch seine Vorstellungen leiten.
    Männer kamen, verrichteten die von ihnen geforderten Arbeiten, wurden krank und starben, um sofort durch andere ersetzt zu werden.
    Als die Höhle endlich fertig gestellt war, hatte Erik der Rote die Bevölkerung seiner Siedlung derart geschwächt, dass sie sich nie mehr davon erholen sollte. Nur ein einziges Mal erblickte sein Sohn Leif das wundervolle Geschenk der Götter mit eigenen Augen.
    Danach befahl Erik, dass der Eingang zur Höhle verschlossen werde, und das Geheimnis musste unendlich lange warten, bis jemand den Weg zu ihm fand.

TEIL EINS

1
    Lieutenant Chris Hunt sprach nur selten über seine Vergangenheit, doch die Männer, mit denen er Dienst tat, hatten seinem Auftreten einige Hinweise entnehmen können. Der erste war, dass Hunt keineswegs aus irgendeinem verschlafenen Provinznest stammte und die Armee dazu benutzte, die Welt zu sehen. Er kam aus Südkalifornien. Und wenn man ihn mit Fragen bedrängte, äußerte Hunt, in der Los-Angeles-Region aufgewachsen zu sein, da er nicht publik machen wollte, dass er seine Jugend in Beverly Hills verbracht hatte. Das Zweite, was den Männern auffiel, war die Tatsache, dass Hunt eine Führerpersönlichkeit war – weder war er herablassend, noch spielte er den in allen Dingen Überlegenen, allerdings versuchte er auch gar nicht erst zu kaschieren, dass er kompetent und intelligent war.
    Das Dritte fanden die Männer an diesem Tag heraus.
    Ein eisiger Wind wehte von den Bergen in dieses Tal in Afghanistan, wo der Zug unter Hunts Kommando damit beschäftigt war, sein Lager abzubrechen. Hunt und drei andere Soldaten schlugen sich mit einer Zeltplane herum, die sie zusammenfalten wollten, um sie verpacken zu können. Während die Männer die längsseitigen Kanten aufeinanderlegten, wagte Sergeant Tom Agnes, sich nach dem Wahrheitsgehalt der Gerüchte zu erkundigen, die ihm zu Ohren gekommen waren. Hunt reichte ihm die Seitenkante der Zeltplane, damit Agnes sie auf die Hälfte zusammenlegen konnte. »Sir«, sagte Agnes, »es heißt, Sie hätten in Yale studiert – stimmt das?«
    Alle Männer trugen getönte Skibrillen, Agnes aber war nahe genug, um Hunts Augen sehen zu können. Ein überraschtes Blinzeln war zu erkennen, gefolgt von

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