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Todesschrein

Todesschrein

Titel: Todesschrein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Craig Dirgo
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Hanley.
    »Ja, Julia, was ist?«
    »Ich weiß nicht, ob du schon mal jemanden gesehen hast, der Strahlenschäden davontrug«, sagte sie leise. »Der Anblick ist nicht besonders schön. Mach Juan bloß mit allem Nachdruck klar, dass er den Meteoriten so weit wie möglich von sich fern halten soll.«
    »Ich werde es ihm ausrichten«, versprach Hanley.
13
    Aleimein Al-Khalifa las das Fax ein zweites Mal, dann schob er die Papierblätter in eine Plastikhülle, um das Bild zu schützen. Der Preis, den die Hammadi-Gruppe für diese Information hatte zahlen müssen, bestand aus Gold im Wert von einer Million englischer Pfund. Wie viel Geldgier und Habsucht die Menschen an den Tag legen können, verblüffte Al-Khalifa immer wieder aufs Neue – für den richtigen Preis würden die meisten Menschen ihr Vaterland, ihren zukünftigen Lebensunterhalt, ja, sogar ihren Gott verkaufen. Darin unterschied sich auch der Insider bei Echelon nicht. Eine Masse Spielschulden und schlechte finanzielle Planung hatten ihn in eine Position der Abhängigkeit lanciert, die man leicht ausnutzen konnte. Behutsam platzierte Verlockungen und eine zunehmende großzügigere Entlohnung für seinen Verrat hatten ihn unter die Kontrolle der Hammadi-Gruppe gebracht.
    Und jetzt, nach zwei Jahren, hatte der Mann einen Jackpot anzubieten.
    Das Problem war lediglich, dass Al-Khalifas Tisch im Augenblick reichlich gedeckt war. Er wandte sich an den anderen Mann in der Kabine seiner Jacht.
    »Allah segnet alle Gläubigen.«
    Salmain Esky lächelte und nickte zustimmend. »Es scheint, als sei ein Gebet erhört worden«, pflichtete er seinem Gegenüber bei, »obwohl dies ausgerechnet in einer Zeit des Überflusses geschieht.«
    Al-Khalifa sah ihn an. Esky war klein, knapp über eins fünfzig groß und dünn wie eine Vogelscheuche. Im Jemen geboren, hatte er dunkle, trockene Haut, ein fliehendes Kinn und einen Mund voller winziger spitzer Zähne, die mit gelben und braunen Flecken übersät waren. Esky war ein typischer Mitläufer, nicht gerade gescheit, aber ein leidenschaftlicher Kämpfer für die jeweilige Sache, für die er sich aus welchen Gründen auch immer einsetzte. Alle Bewegungen und Interessengruppen brauchten Männer wie ihn. Sie waren die Bauern, die auf dem Spielfeld hin- und hergeschoben werden konnten. Oder das Kanonenfutter.
    Al-Khalifa hingegen war hoch gewachsen, attraktiv und bewegte sich mit einer Eleganz, die eine generationenlange Führerschaft in seine Seele eingeprägt hatte. Seit Hunderten von Jahren hatten seine Vorfahren als Stammeshäuptlinge auf der Arabischen Halbinsel geherrscht. Es war gerade mal zwanzig Jahre her, seit Al-Khalifas Vater bei der Königsfamilie von Katar in Ungnade gefallen und sein Familienzweig auf einen nur noch gewöhnlichen gesellschaftlichen Status reduziert worden war. Al-Khalifa hatte die Absicht, diese Situation schnellstens zu berichtigen.
    Danach würde er den lange geplanten Schlag im Namen des Islam führen.
    »Allah hat uns mit den Mitteln ausgestattet, beides zu tun«, sagte Al-Khalifa, »und wir werden es tun.«
    »Wollen Sie also, dass der Kapitän auf einen nordöstlichen Kurs geht?«, fragte Esky.
    »Ja«, antwortete Al-Khalifa leise. »Den Passagier werde ich später an Bord holen.«
    Unter der Flagge von Bahrain segelnd und als Eigentum des Arab Investment and Trading Consortium registriert, war die dreihundertdrei Fuß lange
Akbar
eine der längsten in Privatbesitz befindlichen Jachten der Welt. Nur wenige Fremde hatten sich je an Bord der Jacht aufgehalten, doch diese wenigen berichteten von luxuriös ausgestatteten Salons, von den großen Jacuzzis auf dem Achterdeck und von den mitgeführten zahlreichen kleineren Booten, den Jetskis und Waterbikes und dem Helikopter.
    Von außen betrachtet erschien die
Akbar
wie der schwimmende Palast eines Ultrareichen. Fast niemand wäre auf die Idee gekommen, dass die Jacht einer Terroristenzelle Unterschlupf und Operationsbasis bot. Neben dem Anführer, Al-Khalifa, und seinem Gefolgsmann Esky – beide zur Zeit an Land – gab es noch sechs weitere Männer. Zwei kamen aus Kuwait, zwei waren Saudis, einer stammte aus Libyen und der sechste war Ägypter. Alle Männer waren mit fundamentalistischen Parolen infiziert. Und alle waren bereit, für ihr Anliegen zu sterben.
    »Wir haben Erlaubnis, den Hafen zu verlassen«, sprach der Kapitän in sein Walkie-Talkie.
    »Sobald Sie den äußeren Hafen hinter sich haben, gehen Sie auf volle Fahrt«, befahl

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