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Todesschrein

Todesschrein

Titel: Todesschrein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Craig Dirgo
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Blaulichter auf die Dächer ihrer Tarnfahrzeuge setzten, die Sirenen einschalteten und zum Denkmal rasten. Straßensperren stoppten den Verkehr, eine Luftschutzsirene setzte ein. Truitt überquerte im Laufschritt die Straße, während Cabrillo den Zünddraht kappte.
    »Sie ist noch immer scharf!«, brüllte Cabrillo, sobald er Truitt herbeieilen sah.
    Truitt sah sich um. Ein Lieferwagen von Ben & Jerry's Ice Cream parkte am Straßenrand. Er rannte hin und öffnete die Hecktür. Der Fahrer wollte protestieren, aber Truitt war bereits in den Laderaum geklettert. Die Hände durch Handschuhe geschützt, ergriff er einen Block Trockeneis und trug ihn zu Cabrillo hinüber, der mit einer Leatherman–Zange die Spitze der Bombe hastig abschraubte.
    Er hatte bereits die Abdeckplatte entfernt, als Truitt ihn erreichte.
    »Wir müssen den Zündmechanismus einfrieren«, sagte Truitt.
    Der Timer zeigte eine Minute vor zwölf.
    »Dann los!«, rief Cabrillo.
    Truitts Handschuhe waren an dem Trockeneisblock festgefroren, er hatte kein Gefühl in den Händen, packte jedoch den Eisblock auf die freigelegte Spitze der Bombe und schob sich die grauen Hände in die Achselhöhlen. Der Timer tickte ein paar Sekunden weiter und blieb dann stehen.
    Cabrillo sah Truitt grinsend an. »Es hat tatsächlich funktioniert«, stellte er staunend fest.
    »Not macht erfinderisch«, erklärte Truitt mit zusammengebissenen Zähnen.
    Cabrillo nickte und drückte auf das Mikrofon an seinem Hals. »Ich brauche schnellstens die Bombenspezialisten am Queen Victoria Memorial.«
    Feuerwerksraketen gingen über dem Park und in ganz London hoch, als das neue Jahr anbrach.
    Zwei Minuten später fuhr ein Wagen vor, aus dem ein englischer Offizier stieg. Kurz darauf tauchte ein zweiter Wagen mit einem Spezialisten der U.S. Air Force auf. Fünf Minuten später hatten die beiden Männer den Zündmechanismus ausgebaut und in Sicherheit gebracht. Jetzt war die Bombe nicht mehr als ein Behälter für eine Kugel angereicherten Urans.
    Ihr war das Herz herausgerissen worden und damit ihre Fähigkeit, Tausenden den Tod zu bringen.
     
    Während die Bombenexperten die Bombe unschädlich machten, gingen Cabrillo und Truitt zu Amads Leiche hinüber, die in einer Blutlache auf dem Asphalt lag. Über Funk hatten sie erfahren, dass Lababiti abgefangen worden war und mit einem Hubschrauber nach London zurückgebracht wurde. Elton John hatte mit dem Konzert begonnen, seine Stimme hallte über das Gelände. Der Bereich um das Motorrad und den Toten herum wurde von britischem Militär und Geheimdienstagenten abgeriegelt: Die meisten Konzertbesucher hatten von den dramatischen Ereignissen nichts mitbekommen.
    »Er ist fast noch ein Kind.« Kopfschüttelnd betrachtete Cabrillo den Todesboten.
    Truitt nickte nur.
    »Sorge lieber dafür, dass sich ein Sanitäter deine Hände ansieht.«
    Hali Kasim und Linda Ross, die eingetroffen waren, nachdem der Timer lahmgelegt worden war, schoben die demolierte Black Shadow zu Cabrillo hinüber. Das Motorrad war in einem erbarmungswürdigen Zustand. Der Tank und die Seitenverkleidungen waren zerkratzt, der Lenker verbogen, und ein Reifen war völlig zerfetzt. Ein vollendetes Symbol englischer Motorradgeschichte war zerstört worden. Cabrillo betrachtete das Wrack mit einem Anflug von Wehmut.
    »Geht zu dem Laden«, bat er Ross und Kasim, »und bezahlt dem Händler, was immer er für die Maschine verlangt. Dann fragt ihn, wohin das gute Stück gebracht werden soll, um es wieder zu reparieren.«
    »Willst du das Motorrad etwa behalten, Juan?«, fragte Linda Ross.
    »Aber sicher«, erwiderte Cabrillo.
    In diesem Augenblick kam Fleming am Ort des Geschehens an. Cabrillo ging ihm entgegen, um ihn über den Stand der Dinge zu informieren. Lababiti war aus dem Verkehr gezogen worden und würde niemandem mehr schaden können. Aber es würde sicherlich noch einige Wochen dauern, bis er die fehlenden Teile des Puzzles preisgab.

TEIL ZWEI
     

42
    An Bord der U. S.–Navy–Flugkörper–Fregatte mussten Scott Thompson und seine Mannschaft von der Free Enterprise immer noch zum Reden gebracht werden. Obwohl sie vom Kommandanten des Kriegsschiffs seit ihrer Kapitulation intensiv verhört wurden, waren noch viele Fragen offen.
    Auf der Kommandobrücke wartete Fregattenkapitän Timothy Gant auf das Eintreffen des Helikopters vom Festland. Der Himmel war pechschwarz, eine steife Brise peitschte das Wasser und zauberte Schaumkronen auf die Wellen. Ein Lichtpunkt

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