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Todesschrein

Todesschrein

Titel: Todesschrein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Craig Dirgo
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verschwand, ehe Cabrillo widersprechen konnte. Er rasierte sich zu Ende und zog frische Kleider an. Soeben hatte er den Fernseher eingeschaltet, um einen Nachrichtensender zu suchen, als Jones an die Tür klopfte. Cabrillo ließ ihn herein, und beide Männer begannen zu frühstücken. Jones hatte sein Omelett zur Hälfte verzehrt, ehe er etwas sagte: »Ich kenne den Emir nicht, Juan. Wie ist er so?«
    »Der Emir ist Mitte fünfzig und vertritt recht fortschrittliche Ansichten«, erzählte Cabrillo. »Außerdem hat er ein paar Jahre lang dem amerikanischen Militär gestattet, hier eine Basis zu unterhalten. Man kann sogar behaupten, dass der zweite Golfkrieg ohne diesen Flugplatz wahrscheinlich niemals stattgefunden hätte.«
    »Und wie sind seine Beziehungen zu Saudi–Arabien?«
    »Im Allgemeinen gut«, antwortete Cabrillo, »aber das kann sich von Tag zu Tag ändern. Die Saudis bewegen sich stets auf einem sehr schmalen Grat. Zum einen erwecken sie den Eindruck, als sympathisierten sie mit dem Westen, was die gesamte arabische Welt im Augenblick vom Emir annimmt, auf der anderen Seite haben sie es in ihrer eigenen Bevölkerung mit einem hohen Anteil an muslimischen Fundamentalisten zu tun. Wie leicht es da zu ernsten Konflikten kommen kann, haben wir mehr als einmal erleben müssen.«
    Cabrillo hatte seinen letzten Bissen kaum verzehrt, als das Telefon klingelte.
    »Unten wartet der Wagen«, sagte Cabrillo, nachdem er aufgelegt hatte. »Nicht mehr lange, und du kannst dir eine eigene Meinung über unseren Gastgeber bilden.«
    Jones fand gerade noch Zeit, seine Tasse zu leeren, und folgte Cabrillo hinaus zum Fahrstuhl.
     
    In Langley, Virginia, las Langsten Overholt einen Bericht des MI5 über den nuklearen Sprengkopf, den die Corporation entschärft und unschädlich gemacht hatte. Großbritannien war gerettet und außer Gefahr, den Meteoriten aber hatte man noch nicht geborgen. Michelle Hunt war mittlerweile nach England gebracht worden, doch bis zu diesem Augenblick hatte Overholt keine Ahnung, wie ihnen die Frau nützlich sein könnte.
    Hanley hatte sich vor gut einer Stunde gemeldet und Overholt auf den letzten Stand gebracht, doch eine kürzliche Meinungsverschiedenheit mit der amerikanischen Regierung wegen ihrer Unterstützung der Israelis hatte die Saudis zu äußerst schwierigen Verhandlungspartnern gemacht. Overholt hatte seinen direkten Gegenspieler bei der saudischen Geheimpolizei angerufen, um ihm die Theorie bezüglich der vergifteten Gebetsteppiche vorzutragen, doch bisher war keinerlei Reaktion darauf erfolgt.
    Allmählich kam er zu der Überzeugung, dass er wohl den Präsidenten um Hilfe bitten müsste.
    Was Overholt am meisten verwirrte, war die Tatsache, dass die Corporation, als sie die Maidenhead Mills durchsuchte, keinerlei Spuren vom Meteoriten oder irgendwelche Hinweise darauf gefunden hatten, dass er auf die Art und Weise bearbeitet worden war, wie sie anfangs angenommen hatten.
    In diesem Augenblick klingelte das Telefon.
    »Ich habe die Satellitendaten, die Sie angefordert haben, Sir«, teilte ihm ein Angestellter der National Security Agency mit. »Ich schicke sie jetzt rüber.«
    »Tun Sie das«, erwiderte Overholt, »aber verraten Sie mir schon jetzt, wohin die Hawker geflogen ist.«
    »Nach Riad, Saudi–Arabien, Sir«, antwortete der Mann. »Heute früh ist sie dort gelandet und hat sich bis jetzt nicht vom Fleck gerührt. Wir haben eine Aufnahme von der Maschine auf der Landebahn und die Angaben über ihren Kurs – das sind die Informationen, die ich Ihnen schicke.«
    »Vielen Dank.« Overholt legte auf.
    Dann lehnte er sich in seinem Sessel zurück, griff in eine Schreibtischschublade und holte einen Tennisball heraus. Diesen warf er gegen die Wand und fing ihn auf, immer wieder. Nach ein paar Minuten unterbrach er diese Tätigkeit, nickte mit dem Kopf und richtete sich auf.
    Er nahm den Telefonhörer ab und wählte eine Nummer.
    »Dokumentation und Recherche«, meldete sich eine Stimme.
    »Ich brauche eine kurz gefasste Darstellung des Islam und eine Übersicht über seine heiligen Orte in Mekka.« Overholt konnte sich vage erinnern, vor Jahren während des Geschichtsunterrichts etwas von einem Meteoriten und seiner Bedeutung für den Islam gehört zu haben. »Wie detailliert und wie schnell?«, fragte die Stimme.
    »Eher grob und innerhalb einer Stunde«, antwortete Overholt, »und suchen Sie mir im Haus einen islamischen Experten und schicken Sie ihn in mein Büro.«
    »Jawohl,

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