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Todesschrein

Todesschrein

Titel: Todesschrein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Craig Dirgo
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überhaupt die Reise nach Norden geschafft hatte, aber da war sie nun. Wenn die alte Kiste noch einen einzigen Flug zustande brachte, würde sie einen würdevollen Tod sterben.
    Die DC–3 ist ein schwanzlastiger Tiefdecker. Ihr Cockpit sitzt vorne ziemlich hoch, während das Frachtabteil in einem leichten Winkel zur Rollbahn abfällt. Ihre Länge beträgt einundzwanzig Meter, sie besitzt eine Spannweite von fünfundneunzig Fuß.
    Angetrieben von zwei 1200 PS Doppelsternmotoren, verfügt sie über eine Reichweite von 2.400 Kilometern und schafft eine Reisegeschwindigkeit zwischen 320 und 390 Stundenkilometern. Mit ausgefahrenen Bremsklappen kann sie vor der Landung fast bis auf Kriechtempo heruntergebremst werden.
    In einer Zeit, in der Flugzeuge schlank und glatt wie Messerklingen sind, wirkt die DC–3 wie ein fliegender Amboss. Solide, stahlhart und allzeit bereit, ist das Flugzeug anspruchslos und erledigt seine Arbeit ohne viel Aufhebens. Sie gleicht einem Pick–up auf einem Parkplatz voller Corvettes.
    Vanderwald schaltete die Motoren aus und schob das Cockpitfenster auf.
    »Blockieren Sie die Räder und tanken Sie die Kiste auf!«, rief er dem ägyptischen Bodenhelfer zu, der ihn auf seinen Parkplatz auf der Rollbahn dirigiert hatte. »Und füllen Sie Öl nach. In Kürze kommt jemand, um mit ihr zur nächsten Etappe zu starten.«
    Dann verließ Vanderwald das Cockpit, schlenderte den abfallenden Mittelgang hinunter, klappte die Treppe aus und stand gleich darauf auf der Rollbahn. Zwei Stunden später wartete er in Kairo auf einen Flug zurück nach Johannesburg. Sobald das Geld auf sein Konto überwiesen war, wäre seine Beteiligung beendet.
     
    Cabrillo nahm den Anruf auf dem Mobiltelefon entgegen, während er zu seinem Mietwagen ging.
    »Die Hawker hat soeben die Mittelmeerküste überflogen«, meldete Max Hanley. »Sieht so aus, als nehme sie Kurs auf Rom.«
    »Ruf Overholt an und bitte ihn, die Maschine beschlagnahmen zu lassen, wenn sie in Rom landet«, verlangte Cabrillo. »Vielleicht hat sich Hickman entschlossen auszusteigen.«
    »Das bezweifle ich, Juan«, sagte Hanley.
    »Ich eigentlich auch«, gab Cabrillo zu. »Ich würde sogar wetten, dass er genau dies nicht tut.«
    »Wie will er dann seine Flucht schaffen?«
    Cabrillo überlegte einige Sekunden lang. »Ich glaube gar nicht, dass er das vorhat – ich vermute, er plant eine Selbstmordaktion.«
    Sekundenlang blieb die Leitung still. »Wir werden das in unsere Überlegungen mit einbeziehen«, sagte Hanley schließlich.
    »Ich muss jetzt Schluss machen, ich bin mit dem Mossad verabredet«, sagte Cabrillo. »Ich ruf dich nachher wieder an.«
     
    Die Sonne ging unter, während der alte Perlenfischer mit Hickman an Bord in Khalij as–Suways am nördlichen Ende des Roten Meers einlief. Die achthundert Kilometer weite Reise von Rabigh war langsam, aber stetig verlaufen, und das Schiff würde an diesem Abend wie geplant den Suezkanal erreichen. Es war klein und eng, und Hickman hatte die Reisezeit entweder im kleinen Führerstand neben dem Steuermann oder auf dem Achterdeck verbracht, wo die Luft nicht vom Qualm der dünnen Zigarren verpestet wurde, die der Skipper ständig rauchte.
    Der Stein Abrahams lag eingewickelt in eine Zeltplane auf dem Deck neben Hickmans einziger Reisetasche, die ein paar frische Kleider, einige Toilettenartikel und einen Ringhefter enthielt, in dem Hickman während der Reise immer wieder gelesen hatte.
     
    »Hier sind meine Ergebnisse«, verkündete Julia Huxley, während sie den Kontrollraum betrat. »Ich habe die Fotos, die Michael und die anderen in Maidenhead gemacht haben, überarbeitet, und zwar habe ich die Gasmaske entfernt und mit Hilfe eines biometrischen Computerprogramms ein Komposit erzeugt.«
    Max Hanley nahm die Disk entgegen und reichte sie an Eric Stone weiter, der sie in das Laufwerk des Hauptcomputers einlegte. Ein Bild erschien auf dem Monitor.
    »Verdammt«, sagte Hanley, »der sieht überhaupt nicht so aus, wie es in den Gerüchten heißt.«
    »Es ist geradezu unheimlich«, pflichtete Julia Huxley ihm bei, »aber es erscheint durchaus logisch. Wenn ich so menschenscheu wäre wie Hickman, würde ich natürlich auch dafür sorgen, so normal und durchschnittlich wie irgend möglich auszusehen – auf diese Weise würde ich nirgendwo auffallen.«
    »Ich glaube, dieser Vergleich mit Howard Hughes war reiner Blödsinn«, meinte Eric Stone.
    »Klick mal weiter, Stoney«, bat Julia Huxley.
    Stone gab die

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