Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todesschrein

Todesschrein

Titel: Todesschrein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Craig Dirgo
Vom Netzwerk:
weniger als zehn Meter vom Grün entfernt im Gras und verfehlte um Haaresbreite den Sandbunker.
    »Also würde die Substanz in zermahlenem Zustand und in die Luft geblasen ihre größte Wirkung entfalten?«, fragte Hickman, während Vanderwald wieder seinen Platz neben ihm einnahm.
    »Vorausgesetzt man schafft es, mit einem Flugzeug in die Nähe des Zielortes zu gelangen.«
    »Haben Sie eine bessere Idee?«, fragte Hickman, während sie auf seinen Ball zurollten.
    »Ja«, sagte Vanderwald, »die Feinde mitten ins Herz zu treffen. Aber das wird Sie einiges kosten.«
    »Glauben Sie wirklich«, fragte Hickman, »dass Geld ein Problem ist?«
    7
    Manchmal ist Temperatur ebenso ein Gemütszustand wie auch eine Umweltbedingung. Wenn man Hitzewellen vom Asphalt aufsteigen sieht, liegt es nahe, davon auszugehen, dass es draußen wärmer ist, als wenn dieselbe Straße rechts und links mit Schnee gesäumt ist. Hinsichtlich dessen, was er vor sich sah, machte sich Juan Cabrillo keinerlei Illusionen. Der Blick aus dem Fenster der Turbopropmaschine auf ihrem Weg über die Dänemarkstraße von Island nach Grönland konnte das Herz eines Menschen gefrieren lassen und ihn dazu bringen, sich voller Mitleid die Hände zu reiben. Die Ostküste von Grönland war mit Bergen gesäumt und bot einen tristen und kahlen Anblick. Auf all den Tausenden von Quadratkilometern, aus denen Ostgrönland bestand, traf man eine Bevölkerung von weniger als fünftausend Menschen an.
    Der Himmel war blauschwarz und voller Wolken, prall von Schnee. Man brauchte nicht erst die Hand in die mit Gischt gekrönten Fluten zu tauchen, um zu erfahren, dass sich die Wassertemperatur unterhalb des Gefrierpunktes bewegte und die rollenden Wogen nur wegen ihres Salzgehalts noch nicht zu Eis erstarrt waren. Die dünne Eisschicht auf den Tragflächen und die Eisblumen auf der Windschutzscheibe unterstrichen diesen Eindruck, doch der mächtige Eispanzer, der Grönland bedeckte und durch die Windschutzscheibe kaum zu erkennen war, verlieh dem Ganzen eine eisige und bedrohliche Ausstrahlung.
    Cabrillo fröstelte unwillkürlich und blickte aus dem Seitenfenster.
    »Wir brauchen noch ungefähr zehn Minuten«, bemerkte der Pilot. »Der Wetterbericht meldet Windgeschwindigkeiten von zehn bis fünfzehn Metern pro Sekunde. Die Landung sollte ein Spaziergang sein.«
    »Okay«, sagte Cabrillo mit erhobener Stimme, um den Motorenlärm zu übertönen.
    Die Männer verfielen in Schweigen, während das Bergpanorama näher kam.
    Ein paar Minuten später hörte und spürte Cabrillo, wie die Turbopropmaschine abgebremst wurde, als der Rand des Rollfeldes sichtbar wurde. Der Pilot verließ also diesen Kurs und richtete die Maschine so aus, dass sie Rückenwind bekam und sich parallel zur Rollbahn bewegte. Auf diese Weise legten sie eine kurze Strecke zurück, und Cabrillo verfolgte, wie der Pilot behutsam die Flugsteuerung bediente. Nach knapp einer Minute leitete er eine Kehre ein und ging in den endgültigen Landeanflug.
    »Nicht mehr lange«, sagte der Pilot, »und wir sind unten.«
    Cabrillo blickte hinab auf die eisige Einöde. Die Lichter, die die Rollbahn säumten, erhellten die Nachmittagsdämmerung mit ihrem matten Glanz. Im Schneetreiben kam die durchbrochene Markierungslinie der Rollbahn in Sicht und huschte unter dem Flugzeug durch. Cabrillo erhaschte in der zunehmenden Dunkelheit einen kurzen Blick auf den leicht aufgeblähten Windsack.
    Der Flugplatz von Kulusuk, auf dem sie landeten, versorgte rund vierhundert Einwohner und war kaum mehr als eine holprige Piste, die zusammen mit ein paar kleinen Gebäuden hinter einer Bergkette Schutz suchte. Die nächste Stadt – Angmagssalik oder Tasiilaq, wie sie von den Inuit genannt wurde – war einen zehnminütigen Hubschrauberflug weit entfernt und hatte dreimal so viele Einwohner wie Kulusuk.
    Als die Turbopropmaschine genau über der Rollbahn schwebte, betätigte der Pilot das Seitenruder und stellte sie gegen den Wind. Nur Sekunden später setzte er sie leicht wie eine Feder auf die Rollbahn. Er lenkte sie über festgebackenen Schnee und bremste vor einem Wellblechbau. Dann ging er im Schnellverfahren die Landecheckliste durch, unterbrach die Zündung des Motors und deutete auf das Gebäude.
    »Ich muss auftanken«, sagte er. »Solange können Sie dort reingehen und warten.«
    8
    Zur gleichen Zeit, als Cabrillo in Kulusuk landete, schaltete der Pilot der Hawker 800XP auf dem Flugfeld des International Airport in Kangerlussuaq an

Weitere Kostenlose Bücher