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Todesschrein

Todesschrein

Titel: Todesschrein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Craig Dirgo
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auf Rückwärtsfahrt. Die Thiokol blieb auf der Stelle stehen, dann setzte sie unter lautem Motorenlärm schnell zurück. Seit dem Start in Kulusuk war die Fahrt reibungslos verlaufen. Dennoch ließ sich eine derartig unwirtliche Wildnis nur höchst selten so problemlos durchqueren, und hätte Cabrillo nicht sofort angehalten und wäre rückwärts gefahren, so wären er und die Thiokol nur wenige Sekunden später auf dem Grund einer breiten Spalte im Eis gelandet.
    Sobald er sich in sicherer Entfernung von der Spalte befand, schlüpfte Cabrillo in seinen Parka und kletterte aus dem Führerhaus. Er streckte sich und justierte die Lampen, dann ging er ein Stück in Fahrtrichtung und blickte in die Schlucht. Die massiven Eiswände schimmerten im Licht der Lampen blau und grün.
    Während er den gegenüberliegenden Rand ins Auge fasste, schätzte er die Breite der Spalte auf vier Meter. Wie tief sie war, bis die Seitenwände zusammenliefen und sich schlossen, ließ sich in dieser Position nicht entscheiden. Er zog die Kapuze seines Parka zum Schutz vor dem heulenden Wind zu. Nur ein paar Schritte weiter, und die Schneekatze wäre in die Schlucht gekippt und abgestürzt, bis die Spalte zu eng geworden und sie kopfüber zwischen den Eiswänden eingeklemmt worden wäre. Selbst wenn Cabrillo den Absturz überlebt hätte, wäre sein Schicksal wahrscheinlich besiegelt gewesen, da er nicht aus dem Führerhaus herausgekommen wäre. Er wäre erfroren, ehe ihn jemand hätte finden geschweige denn retten können.
    Während ihn diese Erkenntnis erschauern ließ, ging Cabrillo zur Thiokol zurück, kletterte ins Führerhaus und sah auf die Uhr. Es war jetzt fünf Uhr morgens, doch immer noch so dunkel wie den ganzen Abend zuvor. Er zog die Landkarte zu Rate, dann nahm er seinen Stechzirkel zur Hand und maß die Entfernung bis zum Mount Forel. Gut fünfzig Kilometer und drei Stunden Fahrt lagen noch vor ihm. Er ergriff das Satellitentelefon und wählte Campbells Nummer. Zu seiner Überraschung brauchte er nur einen einzigen Rufton lang zu warten.
    »Ja, was ist?«, fragte Woody Campbell mit klarer, deutlicher und wacher Stimme.
    »Ich wäre gerade beinahe in einer Spalte gelandet.«
    »Geben Sie mir Ihre GPS–Zahlen«, verlangte Campbell.
    Cabrillo las sie laut ab und wartete, während sich Campbell mit seiner Landkarte von Kulusuk beschäftigte.
    »Sieht so aus, als seien Sie vor etwa zwei Kilometern falsch abgebogen«, erklärte er ihm, »und zwar sind Sie nach links statt nach rechts gefahren. Sie stehen jetzt vor dem Nunuk–Gletscher. Kehren Sie um und folgen Sie dem Rand des Gletschers. Dabei überqueren sie eine kleine Anhöhe und erreichen dann tiefer gelegenes Gelände. Von dort aus sollten Sie den Forel sehen können, wenn es draußen klar und nicht stockdunkel wäre.«
    »Sind Sie sicher?«, fragte Cabrillo.
    »Hundert pro. Ich war früher schon mal in der Schlucht – das ist eine Sackgasse.«
    »Etwa zwei Kilometer zurück und dann nach links«, rekapitulierte Cabrillo.
    »Für Sie bedeutet es, nach rechts abzubiegen«, korrigierte Campbell eilig, »Sie haben nämlich die Richtung geändert.«
    »Und dann folge ich dem Gletscherrand?«
    »Ja, aber im Augenblick, während Sie ohnehin stehen, sollten Sie aussteigen und die Lampe auf der Fahrerseite zur Seite drehen. Auf diese Weise können Sie den Gletscherrand ständig beobachten, sobald Sie ihn erreichen. Wenn das Licht reflektiert wird, sieht es aus wie Jade oder Saphire – schauen Sie gelegentlich dorthin, um abzuschätzen, wie weit Sie gekommen sind. Sobald der Gletscherrand zurückweicht, erreichen Sie einen Bergrücken, und danach geht es wieder abwärts. Das bedeutet gleichzeitig, dass Sie den Nunuk–Gletscher hinter sich lassen. Danach haben Sie die Flanke des Mount Forel vor sich. Sie ist ziemlich steil, aber die Thiokol schafft den Aufstieg – ich bin's mit dem guten Stück früher schon mal gefahren.«
    »Danke«, sagte Cabrillo. »Meinen Sie, Sie könnten noch ein paar weitere Stunden durchhalten, falls ich Sie brauche? Ich meine nüchtern und halbwegs wach?«
    »Ich trinke gerade genug, um einigermaßen fit und am Ball zu bleiben«, sagte Woody Campbell. »Und bin da, wenn Sie mich brauchen.«
    »Gut«, meldete sich Cabrillo ab und schaltete das Telefon aus.
    Er verließ abermals das Führerhaus der Thiokol und richtete die Lampe zur Seite. Dann stieg er wieder ein, schaltete in den ersten Gang und wendete die Schneekatze um 180 Grad auf der Stelle. Langsam

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