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Todesschrein

Todesschrein

Titel: Todesschrein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Craig Dirgo
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tastete er sich vorwärts, erreichte nach ein paar Metern den Rand des Gletschers und folgte ihm.
    Der Mount Forel war nicht mehr weit entfernt, doch bei dem Schneetreiben und in der Dunkelheit blieb er seinem Blick noch immer verborgen. Cabrillo musste den Berg erreichen und ihm sein Geheimnis entlocken. Aber da war noch jemand anders mit der gleichen Absicht – und der hielt sich nicht an die gleichen Fairplay–Regeln wie die Corporation. Es war klar, dass sie beide irgendwann zusammenstoßen würden.
     
    Dem Emir blieb nicht verborgen, dass der Helikopter in der Luft abbremste, als sich Al–Khalifa dem Heck der Akbar näherte und die Maschine behutsam auf dem Landefeld aufsetzte. Sobald Matrosen die Gleitkufen mit Ketten gesichert hatten und die Rotorblätter zusammengeschoben worden waren, umrundete Al–Khalifa die Maschine, entriegelte die Tür und schleifte seinen Gefangenen in den Hauptsalon. Die Augen des Emirs waren noch immer zugeklebt, doch er konnte ungefähr ein halbes Dutzend arabische Stimmen ausmachen. In der Luft im Salon lag der Geruch nach Schießpulver, Öl und einem seltsamen süßen Mandelaroma.
    Nachdem er eine kurze Treppe zu einem tiefer gelegenen Deck hinuntergeschafft worden war, wurde der Emir unsanft auf ein Bett geworfen und mit dickem Klebeband an Händen und Füßen gefesselt. Er lag wie ein schlachtreifes Huhn auf dem Rücken. Der Emir hörte, wie Al–Khalifa befahl, vor der Tür einen Wachtposten aufzustellen. Dann war er allein und konnte seinen Gedanken über sein nun ungewisses Schicksal nachhängen.
    Abgesehen davon, dass sein Gesicht wegen der Hitze in der Kabine zu schwitzen begonnen hatte, war der Mann allerdings nicht allzusehr besorgt. Wenn Al–Khalifa vorhatte, ihn zu töten, hätte er es längst getan. Das war das eine, und außerdem wusste er, dass ihn seine Freunde in der Corporation schon bald finden würden. Wenn er sich nur die Nase unter der Plastikfolie kratzen könnte – er würde sich um einiges besser fühlen.
    »Montiert die Abschussvorrichtung«, befahl Al–Khalifa, während er in den Hauptsalon zurückkehrte. »Ich muss so bald wie möglich zum Berg fliegen.«
    Vier von den Männern gingen hinaus und begannen mit der Arbeit. Die Montage ging nur sehr langsam vonstatten –Wind, Regen und Schnee peitschten über das Deck der Akbar. Doch die Männer waren bestens ausgebildet und ließen sich nicht so leicht unterkriegen. Knapp eine halbe Stunde später kam ihr Anführer wieder herein und wischte sich die Schneebrille ab.
    »Der Raketenwerfer ist einsatzbereit«, sagte er zu Al–Khalifa.
    »Hol die Männer rein. Sie sollen zum Tisch kommen.«
    Die Terroristenteams nahmen auf den Stühlen an dem langen Tisch Platz. Die Versammlung bestand aus einer Vereinigung von Mördern und Schlägern. Sie sahen Al–Khalifa erwartungsvoll an.
    »Allah hat uns wieder belohnt«, begann Al–Khalifa. »Wie ihr mit eigenen Augen sehen konntet, habe ich den Emir, der mein Land regiert, diesen Lakaien des Westens, in meine Gewalt gebracht und eingesperrt. Schon bald werde ich den Thron besteigen. Hinzu kommt, dass mich ein westlicher Verräter auf den Fundort einer Kugel aus Iridium aufmerksam gemacht hat, die wir in Verbindung mit der Bombe, die für London bestimmt ist, einsetzen können. Wenn ich dieses Iridium in meinen Besitz bringen kann, wird es die vernichtende Wirkung der Bombe mindestens um das Hundertfache steigern.«
    »Allah sei gepriesen!«, riefen die Männer am Tisch spontan.
    »Im Augenblick ist die Akbar zur Ostkü ste Grönlands unterwegs«, fuhr Al–Khalifa siegessicher fort. »In ein paar Stunden, wenn wir dort eintreffen, fliege ich mit dem Helikopter los und hole das Iridium. Sobald ich wieder zurück bin, nehmen wir Kurs auf England – und der Abschluss unserer Mission steht bevor.«
    »Es gibt nur einen Gott, und dieser Gott ist Allah!«, riefen die Versammelten.
    »All jene, die ihren Dienst versehen haben, sollten sich jetzt ausruhen«, sagte Al–Khalifa. »Jeder muss hellwach sein, wenn wir England erreichen. Schon bald werden all jene, die Allah missachten, unseren Zorn zu spüren bekommen.«
    »Allah ist groß!«, riefen die Männer.
    Die Versammlung löste sich auf, Al–Khalifa verließ den Raum und schlenderte zu seiner Kabine hinunter. Er würde ein paar Stunden schlafen. Er hatte keine Ahnung, dass er nur noch einmal die Augen aufschlagen sollte, ehe der endgültige, der große Schlaf über ihn käme.
    15
    Im Hotel Kangerlussuaq,

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