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Todesschrein

Todesschrein

Titel: Todesschrein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Craig Dirgo
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du Gauner, hier ist TD.«
    »TD, alter Mensa–Versager, wie läuft das Spionagespiel?«, fragte Nasuki.
    »Ich würde es dir gern erzählen, aber es ist so geheim, dass ich mich anschließend selbst umbringen müsste.«
    »Das ist wirklich geheim«, pflichtete ihm Nasuki bei.
    »Ich muss dich um einen Gefallen bitten«, sagte Dwyer.
    Miko »Mike« Nasuki war Astronom bei der National Oceanographic and Atmospheric Administration, kurz NOAA. Die NOAA ist eine Abteilung des Handelsministeriums. Die Behörde betrieb auf breiter Basis wissenschaftliche Forschung, allerdings konzentrierte sie sich vorwiegend auf hydrographische Probleme.
    »Gehört zu dieser Gefälligkeit, dass niemand etwas von diesem Gespräch erfahren darf?«
    »Genau«, bestätigte Dwyer. »Alles ist rein hypothetisch und absolut inoffiziell.«
    »Na schön«, sagte Nasuki, »dann lass mal hören.«
    »Ich beschäftige mich gerade mit Meteoriten und in diesem Zusammenhang speziell mit Bucky Balls.«
    »Genau mein Fachgebiet«, sagte Nasuki, »wenn auch eher ein Randbereich.«
    »Weißt du von irgendwelchen Theorien hinsichtlich der Beschaffenheit von Gasen innerhalb der Kugelkörper?«, fragte Dwyer vorsichtig. »Zum Beispiel weshalb man dort vorwiegend Helium und Argon findet?«
    »Der wesentliche Grund ist, dass diese Gase auch auf anderen Planeten vorkommen.«
    »Demnach«, sagte Dwyer, »besteht durchaus die Möglichkeit, dass die Hohlräume der Bucky Balls auch mit anderen Substanzen gefüllt sein können, zum Beispiel mit Stoffen, die man nicht auf unserer Erde antrifft. Ist das richtig?«
    Nasuki überlegte kurz. »Klar, TD. Ich habe vor einigen Monaten an einem Symposium teilgenommen, bei dem jemand eine Arbeit vorlegte, in der er die Behauptung aufstellte, dass die Dinosaurier von einem Virus aus dem Weltraum ausgelöscht wurden.«
    »Einem Virus, der von einem Meteoriten transportiert wurde?«, fragte Dwyer.
    »Genau«, bestätigte Nasuki. »Jedoch gibt es hier ein Problem.«
    »Und welches?«
    »Ein Meteorit, der fünfundsechzig Millionen Jahre alt ist, muss erst noch entdeckt werden.«
    »Kannst du dich noch an irgendwelche Einzelheiten dieser Theorie erinnern?«
    Nasuki kramte in seinem Gedächtnis. »Der Hauptpunkt war, dass im Helium enthaltene extraterrestrische Mikroben beim Aufprall freigesetzt wurden und dass diejenigen, die nicht beim Eintritt in die Erdatmosphäre verbrannten, Lebensformen, die zu dieser Zeit existierten, vergifteten. Es gab noch zwei andere wichtige Punkte«, fuhr Nasuki fort. »Der erste war, dass es sich bei den Mikroben um einen sich schnell ausbreitenden Virus – wie den einer Supergrippe, SARS oder AIDS – handelte, der die Dinosaurier auf direktem Weg attackiert haben müsste.«
    »Und was war der zweite Punkt?«
    »Dass das, was im Helium gebunden war, die Atmosphäre insgesamt veränderte«, sagte Nasuki, »und vielleicht sogar die Molekularstruktur der Luft angriff.«
    »In welcher Form, zum Beispiel?«
    »Indem es ihr sämtlichen Sauerstoff entzog.«
    »So dass die Dinosaurier regelrecht erstickten?«, fragte Dwyer ungläubig.
    Nasuki kicherte verhalten. »TD«, sagte er, »immer mit der Ruhe – es ist nur eine Theorie.«
    »Was wäre denn, wenn ein Meteorit existierte, der vorwiegend aus Iridium bestünde und noch völlig intakt wäre?«, fragte Dwyer. »Der also nicht beim Aufprall zerschellt wäre?«
    »Wie du weißt, ist Iridium extrem hart und relativ radioaktiv«, erklärte Nasuki. »Es wäre ein nahezu perfektes Transportmittel für einen im Gas enthaltenen Krankheitserreger. Möglicherweise könnte das Gas sogar die Mutation des Virus auslösen und ihn verändern. Ihn zum Beispiel stärker, virulenter werden lassen.«
    »Demnach«, schlussfolgerte Dwyer, »könnte in den Molekülen ein mutierter Virus enthalten sein, der einige Millionen Jahre alt ist und von einer Milliarden Kilometer weit entfernten Welt stammt?«
    »Absolut, so verrückt es auch klingen mag«, bestätigte Nasuki.
    »Ich glaube, ich muss sofort Schluss machen«, sagte Dwyer schnell.
    »Irgendwie«, erwiderte Nasuki, »habe ich jetzt damit gerechnet, dass du das sagen würdest.«
    20
    Etwa zur gleichen Zeit, als Cabrillo auf Grönland gelandet war, trafen eine halbe Welt entfernt zwei Männer in einem verlassenen Lagerhaus im Hafen von Odessa, Ukraine, zusammen. Im Gegensatz zu den von Hollywood inszenierten Übergabeaktionen, in deren Verlauf sich Trupps bewaffneter Männer an irgendeinem Ort einfinden, um Geld gegen

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