Todesspiele
Ta-lia die Siegerurkunden gezeigt.«
»Dann hat sie soeben den Wettbewerb ihres Lebens gewonnen«, murmelte Susannah. »Hoffen wir, dass wir genauso schnell sind.« Sie waren zehn Minuten unterwegs, als Lukes Handy brummte. »Papadopoulos.«
»Corchran hier. Sie waren definitiv hier, sind aber jetzt weg.«
»Mist!«, knurrte Luke. Zu spät. Wir sind schon wieder zu spät! »Haben wir wenigstens etwas gefunden?« »Das Haus ist alt. Sie haben es in Brand gesetzt, bevor sie flohen, aber wir sind noch rechtzeitig eingetroffen, um einen Teil zu retten. Oh, und hier liegt ein Toter hinterm Haus. Wahrscheinlich ein Wachmann.« »Was? Ashley hat ihn wirklich umgebracht?« Lukes Gedanken rasten. Zu spät. Schon wieder zu spät. »Nur, wenn sie ein Gewehr dabei hatte. Dem Kerl fehlt ein gutes Stück Bauchdecke. Ansonsten hat er eine Stichwunde in der Schulter und ein höllisches Horn am Kopf. Wir haben einen blutigen Türknauf neben der Leiche gefunden.«
Er dachte an Ashleys kleines Lächeln. »Das Mädchen hat ihn wahrscheinlich damit bewusstlos geschlagen, dann hat Bobby ihn erschossen, anstatt ihn lebendig zurückzulassen und damit das Risiko einzugehen, dass er vielleicht etwas ausplaudert. Sehen Sie irgendwo den weißen Pick-up und den Hänger?« Er hatte schon im Krankenwagen die Beschreibung durchgegeben.
»Negativ. Wir haben einen Minivan gefunden, der auf Garth Davis gemeldet ist, sowie einen Volvo von seiner Schwester Kate. Und einen schwarzen LTD.« »Registriert auf den Namen Darcy Williams«, sagte Luke. »DRC-119.«
»Jep«, sagte Corchran. »Die Nummernschilder lagen unter dem Fahrersitz. Aber keinen Pferdetransporter.« »Schicken Sie jeden verfügbaren Streifenwagen auf die Suche.«
»Haben wir schon.«
Luke klappte das Handy zu. »Verdammter Dreck. Ich habe es so satt, immer zu spät zu kommen.«
Susannah sagte eine volle Minute lang gar nichts. »Wohin können sie wollen?«, fragte sie schließlich. »Wenn dies ihr Hauptquartier gewesen ist, wo sind sie dann jetzt hin?«
»Sie muss irgendwo die Mädchen unterbringen«, sagte Luke.
»Luke«, sagte Susannah und starrte angestrengt geradeaus. »Sieh mal, da vorn. Das Fahrzeug, das da gerade auf den Highway einschert. Kann das nicht ein Trailer sein?« Sie hatte recht. Luke gab Gas und forderte über Funk Verstärkung an. »Sie steigern das Tempo«, sagte er angespannt. »Runter mit dir.«
Susannah gehorchte und duckte sich. »Was machen sie?« »Jedenfalls nicht abbremsen. Bleib einfach unten.« »Ich bin ja nicht dumm, Luke«, sagte sie gekränkt. Nein, sie war erstaunlich. »Ich weiß.«
»Er hat uns gesehen«, sagte Tanner. Seine Hände umklammerten das Lenkrad. »Wir hätten gar nicht auf die Interstate fahren dürfen.«
»Halt die Klappe. Mit deinem Gejammer machst du es nicht besser.« Bobby blickte in den Seitenspiegel. »Er holt auf. Entweder wir schießen auf ihn, oder wir geben den Trailer auf und verschwinden.«
»Er ist uns zu dicht auf den Fersen. Wir könnten niemals entkommen. Schieß. Jetzt.«
Bobby hörte die Panik in Tanners Stimme und dachte über ihre Möglichkeiten nach. Sie wissen vom Trailer, aber nicht von mir. Ich brauche Zeit. Zeit, um zu fliehen und neu zu beginnen. Was würde Charles tun? Und plötzlich stand ihr Plan fest.
»Tanner, fahr auf die Raststätte und setz den Transporter quer, so dass die Straße blockiert ist. Wir springen raus und kapern uns einen anderen Wagen. Bis sie angehalten und in den Trailer hineingesehen haben, sind wir zurück auf der Interstate und haben schon die nächste Ausfahrt genommen.«
Tanner nickte. »Könnte klappen.« »Das wird es. Vertrau mir.«
Susannah begann der Nacken weh zu tun. Die geduckte Haltung war alles andere als bequem. »Was machen sie jetzt?« »Dasselbe, was sie getan haben, als du vor zehn Sekunden gefragt hast. Nicht abbremsen.«
Ohne sich aufzurichten, griff Susannah über die Mittelkonsole hinweg und zog den Revolver aus Lukes Knöchelholster.
»Was zum Teufel machst du da?«
»Ich bewaffne mich. Und bleibe unten«, fügte sie hinzu, bevor er sich wiederholen konnte.
»Was zum ...?«, murmelte Luke. »So was.« Der Wagen scherte nach rechts ein. »Sie fahren auf eine Raststätte. Was immer geschieht, du bleibst unten. Versprich es.« »Ja doch« war alles, was sie sagte.
Er fluchte knurrend, dann trat er mit Wucht auf die Bremsen. Vor ihnen hörte sie Reifen quietschen, und Luke war schon ausgestiegen, bevor der Wagen erst richtig zum Stehen
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