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Todesspur

Todesspur

Titel: Todesspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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sollten die Reise absagen.« Sie redete, so schnell sie konnte. »Ich habe Gerüchte gehört, daß jemand es auf Sie abgesehen hat. Eine Neuauflage von Dallas …«
    »Unsinn! Ich werde von Unit One beschützt. Sogar die Besatzung der Air Force One besteht aus Unit One-Männern.
    Es wird Zeit, daß ich wieder einmal mit den Leuten rede und ein bißchen Stimmung für mich mache, indem ich dem Pöbel richtig einheize.«
    »Lassen Sie niemanden hören, daß Sie die Leute Pöbel nennen«, warnte Sara.
    »Genau das sind sie.« Er bedachte sie mit seinem berühmten Grinsen. »Ich muß es schließlich wissen – schließlich habe ich einmal dazugehört. Ich weiß, was man von sich geben muß, damit sie die Hüte in die Luft werfen.«
    »Hören Sie mir zu.« Sara hatte das Gefühl, noch einen Versuch unternehmen zu müssen. »Unsere Beobachter haben berichtet, daß sich die ›Drei Weisen‹ vor einer Stunde abermals getroffen haben. Wieder in Wellesleys Haus …«
    »Dieser alte Politikstümper…«
    »Diesmal erschienen seine Gäste mit FBI-Bewachern – sie umringten beide Männer, als sie aus ihren Limousinen ins Haus gingen.«
    »Also bekommen Sie es mit der Angst zu tun. Steht mein Wagen bereit, um mich nach Andrews zu bringen?« Norton verließ das Flugzeug des Präsidenten mit einem Koffer, der angeblich Geräte zum Aufspüren von Sprengstoff enthielt. Als er Treppe hinunterstieg, war das Sonnenlicht so grell, daß er blinzeln mußte. Er trug einen orangefarbenen, bis zum Hals geschlossenen Overall mit dem Abzeichen U l – Unit One – und widerstand der Versuchung, sich eilends von der Air Force One zu entfernen.
    Er war der letzte Angehörige der Wartungsmannschaft, der das Flugzeug verließ. Ein Konvoi näherte sich. Die Fernsehteams waren bereits in Stellung gegangen, kontrolliert von Wachmännern, die darauf achteten, daß die Kameraleute einen unverstellten Blick auf die Treppe des Flugzeugs hatten, die March hinaufsteigen würde. Der Präsident liebte die Publicity.
    Unter seinem Overall trug Norton einen grauen Anzug.
    Beim Passieren des Kontrollpostens eine Weile zuvor hatte er keinerlei Probleme gehabt – er hatte einfach seinen Unit One-Ausweis vorgezeigt. Dann war er im Wartungsschuppen herumgeschlendert und hatte nach einem Mechaniker Ausschau gehalten, der ungefähr seine Größe und seinen Körperbau hatte und einen der unverwechselbaren orangefarbenen Overalls trug. Norton harte sich von hinten an ihn angeschlichen und ihn außer Gefecht gesetzt, indem er ihm mit einem Wagenheber auf den Hinterkopf schlug.
    »Schlaf gut, Kleiner«, hatte er geflüstert, nachdem er dem Mann den Overall ausgezogen und ihn in eine Mülltonne gestopft hatte.
    Auf diese Weise war er ins Innere der Maschine gelangt, und zwar in einem Moment, in dem der größte Teil der Wartungsmannschaft sie schon wieder verlassen hatte. Jetzt, außer Sichtweite der jubelnden Menge, zog er den Overall aus, steckte ihn zu seinem bewußtlosen Vorbesitzer in die Mülltonne, strich seinen grauen Anzug glatt und eilte, abermals seinen Ausweis vorzeigend, zum Hauptausgang hinaus.
    Jetzt hielt ihn nichts mehr davon ab, sich zu beeilen – schließlich trug er nur einen Anzug und keinen Mantel in der bitteren Kälte, die trotz der Sonne in Washington herrschte. Wieder hörte er die Menge jubeln, diesmal anhaltender. Als er auf die Stelle zuging, an der er seinen Wagen geparkt hatte, konnte Norton sich die Szene vorstellen.
    Bradford March, der langsam die Treppe zu seiner Maschine hinaufstieg und oben stehenblieb, um sich dann plötzlich umzudrehen und beide Arme mit geballten Fäusten in die Luft zurecken. Ein weiteres, noch lauteres Getöse der Menge. Norton lächelte grimmig, als er sich ans Steuer seines Wagens setzte und davonfuhr. Knapp einen Kilometer von der Air Base entfernt hielt er an, an einer Stelle, von der aus er den Start der Maschine beobachten konnte.
    Die Air Force One startete, entfernte sich im Steilflug von den Wagen auf der Rollbahn. Norton schaute aus dem offenen Fenster und hörte das Heulen der Triebwerke, sah, wie der kleiner werdende silbrige Pfeil eine Höhe von fünfzehnhundert Metern erreichte.
    Er trug eine dunkle Sonnenbrille und wurde deshalb von dem plötzlichen Aufblitzen nicht geblendet. Er hörte einen donnerähnlichen Knall, als das Flugzeug sich auflöste und die Trümmer seines Rumpfes aus einer Wolke aus dickem schwarzen Rauch hervorschossen, die das Blaßblau des Himmels verdunkelte. Norton, der seinen

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