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Todesstatte

Titel: Todesstatte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Booth Stephen
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Fernsehserie The Goodies , und der DJ Dave Lee Travis ein. Große Schriftsteller waren gekommen und wieder gegangen. Charlotte Brontë hatte ihre Romanfigur Jane Eyre während eines Aufenthalts bei einer Freundin in Hathersage erfunden; Jane Austen hatte einen Teil von Stolz und Vorurteil in einem Hotel in Bakewell geschrieben; und D. H. Lawrence hatte seine reale Vorlage für den Wildhüter Mellors im Via-Gellia-Tal in der Nähe von Matlock gefunden. Somit waren also auch die literarischen Verbindungen recht dünn gesät.
    Aufgrund des Mangels an Berühmtheiten mussten sich die Einheimischen mit der Aristokratie zufriedengeben. Den Grafen von Devonshire und Rutland hatte einst die gesamte Gegend gehört, und große Teile davon trugen noch immer ihre Namen. Chatsworth House, das ehemalige Zuhause der Devonshires, war eine bedeutende Touristenattraktion, spektakulärer und opulenter als der Buckingham Palace, und beherbergte einen stattlichen Teil der Kunstschätze des Landes. Das war zumindest Coopers Eindruck gewesen, als er als Kind an einer Führung durch das Haus teilgenommen hatte.
    Alder Hall hatte zu den kleineren Besitztümern der Devonshires gehört und als so unbedeutend gegolten, dass ein Graf das Anwesen einst einem weniger wohlhabenden Cousin geschenkt hatte. Da das derzeitige Herrenhaus nur über fünfzehn Zimmer und achtzig Hektar Grund verfügte, war es vermutlich kaum vermisst worden.
    Die Mauern um das Anwesen waren hoch und mit Efeu bewachsen. Hier und da sprudelte Wasser aus Ablauflöchern in Steintröge. Diese Entwässerung diente dazu, den Druck abzubauen, der sich nach kräftigen Regenfällen hinter den Mauern aufstaute. Das Haupttor war offen, als sie ankamen, also war der Immobilienmakler vermutlich schon vor Ort.
    Cooper bog in das Tor ein und ließ den Wagen langsam auf die Zufahrt rollen, auf der vermutlich einmal Kies gelegen hatte. Jetzt war sie von Gras und Unkraut bedeckt, die von den Strauchrabatten auf beiden Seiten auf die Zufahrt übergriffen. Falls das Herrenhaus jemals einen neuen Eigentümer bekommen sollte, würde es etlicher Dosen Unkrautvernichtungsmittel bedürfen, um diesen Wildwuchs in den Griff zu bekommen. Cooper hörte die Stängel von Gemeiner Quecke am Bodenblech des Toyota scheuern, als er langsam zur ersten Kurve in der Zufahrt kroch. Er wusste nicht, wie weit das Herrenhaus von der Straße entfernt war, rechnete jedoch damit, dass man von irgendeiner Stelle aus einen guten Blick darauf hatte. Stattdessen sah er jedoch eine Gestalt mitten auf der Zufahrt stehen, die wie wild mit den Armen fuchtelte.
    Â»Was, in aller Welt, macht der da?«
    Â»Keine Ahnung. Ist das der Makler?«, fragte Fry.
    Â»Wahrscheinlich. Sieht so aus, als wollte er uns irgendwas mitteilen.«
    Offenbar wollte der Mann Cooper zu verstehen geben, dass er nach links fahren solle. Da es allerdings keine Möglichkeit gab, von der Zufahrt abzubiegen, außer man fuhr in die Sträucher, hielt er sich so nahe wie möglich am Rand.
    Â»Vielleicht ist da ein Schlagloch oder so was. Das Gras ist so hoch, dass man nichts sieht.«
    Doch es war kein Schlagloch. Als sie sich der gestikulierenden Gestalt näherten, sah Cooper den verwesten Kadaver eines Schafes auf der Zufahrt liegen, dessen sauber abgenagter Brustkorb zwischen Büscheln verfilzten Fells deutlich zu erkennen war.
    Cooper kurbelte das Fenster hinunter. »Mr. Casey?«
    Â»Ja. Das da tut mir leid. Ich wollte nicht, dass Ihnen das Gleiche passiert wie mir – ich fürchte, ich bin über den Kopf des Tieres gefahren, bevor ich es gesehen habe.«
    Â»Keine Sorge. Wir werden Sie nicht verhaften. Die Verletzungen wurden dem Schaf eindeutig postmortal zugefügt.«
    Casey lachte nervös. »Ich habe keine Ahnung, wie lange es hier schon liegt. Das ist wirklich ziemlich peinlich.Wir wurden beauftragt, das Anwesen im Auge zu behalten und uns darum zu kümmern, wenn irgendwelche Probleme auftreten, für den Fall, dass plötzlich ein potenzieller Käufer kommt. Aber wir hatten in letzter Zeit ziemlichen Personalmangel und haben hier nicht so oft nach dem Rechten gesehen, wie wir es hätten tun sollen.«
    Cooper warf noch einmal einen Blick auf das Schaf. Er sah die Überreste seines zerquetschten Schädels, den Caseys Reifen überrollt hatte. Das Tier war jedoch fast vollständig skelettiert, und die fleischlosen Kieferknochen und

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