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Todesstatte

Titel: Todesstatte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Booth Stephen
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viel sagen. Darüber waren sie nicht besonders glücklich. Ich war froh, dass ich mich aus dem Staub machen konnte, bevor sie mich gelyncht haben.«
    Â»Das gehört eben zu unserer Arbeit.«
    Die Felsnase mit dem Namen Peter’s Stone oder Gibbet Rock befand sich am nördlichen Ende des Cressbrook-Naturreservats, einem Gebiet mit Kalkstein-Weideland und Eschenwäldern tiefer im Tal. Am Bach entlang verlief ein Pfad ins Tal, der durch ein winziges, mit Federn versehenes Gatter und eine Lücke in der Mauer führte, die für eine schlanke, nicht allzu dick bekleidete Person gerade breit genug war. Cooper dachte, dass er sich vermutlich würde hindurchzwängen können, solange er es vor dem Mittagessen versuchte und nicht danach.
    Â»Es muss noch einen anderen Weg geben«, sagte Fry und betrachtete die Felder voller Schafe. Der rauschende Bach ganz unten im Tal wirkte unüberwindbar.
    Â»Ja, das glaube ich auch.«
    In unmittelbarer Nähe der Stelle, an der die Straße nach Wardlow kreuzte, fanden sie ein Tor zum Hof einer Farm, das gerade breit genug war, dass Cooper seinen Toyota durchzwängen konnte, vorbei an einem von Mehltau befallenen Weißdornbusch. Das Tor war nur mit einem Stück orangefarbener Paketschnur gesichert, die um den steinernen Torpfosten geschlungen war. Durch den Allradantrieb kamen sie gut auf dem Weg voran, bis sie an einen Punkt gelangten, wo der angeschwollene Bach über die Mauer, die das Feld begrenzte, getreten war und den Boden auf der anderen Seite in einen Sumpf verwandelt hatte. Cooper hielt an und sah zum Peter’s Stone hinauf, der noch immer zweihundert Meter entfernt war.
    Â»Ich fürchte, wir müssen zu Fuß gehen«, sagte er.
    Fry öffnete die Beifahrertür und sah zum Wasser hinunter, das sanft gegen die Reifen schwappte. »Auf der Seite steige ich nicht aus.«
    Â»Es ist tief, aber es ist sauber.«
    Â»Ich steige nicht aus.«
    Â»Ich kann dir Gummistiefel leihen«, schlug Cooper vor. »Ich habe welche im Kofferraum.«
    Â»Okay.«
    Der Pfad war mit Schafdung übersät. Die Schafe beobachteten sie mit starrem Blick und rhythmischen Kieferbewegungen, als sie an ihnen vorbeigingen. Die Mutterschafe waren kürzlich geschoren worden, und die roten Farbkleckse auf ihren Flanken, mit denen ihr Besitzer sie markiert hatte, waren deutlich sichtbar. Manche von ihnen hatten noch Lämmer bei sich, die inzwischen einige Monate alt waren, aber noch keine Blechmarke im Ohr trugen.
    Â»Achte darauf, dass du auf dem Weg bleibst, Diane«, rief Cooper, als Fry zurückfiel.
    Â»Warum, sind die Schafe gefährlich?«
    Â»Nein, aber der Untergrund.«
    Cooper lächelte, als er über den nächsten Übertritt kletterte. Fry erinnerte sich zumindest daran, dass er ihr gesagt hatte, wie gefährlich Kühe sein konnten, wenn sie ihre Kälber bei sich hatten. Bei Schafen war es jedoch anders.
    Â»Die Schilder warnen vor gefährlichen Minenschächten. Früher muss es hier Bleiminen gegeben haben. Die Schächte wuchern zu, und manchmal bemerkt man sie erst dann, wenn man drauftritt.«
    Als Cooper merkte, dass er Selbstgespräche führte, drehte er sich um und entdeckte Fry mit angewidertem Gesichtsausdruck beim letzten Übertritt.
    Â»Was ist los?«
    Sie starrte entsetzt ihre Hand an, als habe sie sich in einen Fremdkörper am Ende ihres Arms verwandelt. Dann beugte sie sich vor und begann, sie energisch im feuchten Gras abzuwischen.
    Â»Oh, Gott, das ist Schafscheiße«, rief sie. »Auf der Mauer hier liegt Schafscheiße, und ich habe genau reingefasst.«
    Â»Schafscheiße? Bist du sicher, dass es nicht Vogelscheiße war?«, fragte Cooper.
    Â»Es ist mir egal, welche Art von Scheiße es ist. Ich habe sie an der Hand.«
    Cooper wartete auf sie und überlegte, ob er ihr ein sauberes Taschentuch hätte anbieten sollen wie ein Gentleman aus einem Jane-Austen-Roman. Doch er trug kein Taschentuch bei sich.Vielleicht hatte er ein paar verknitterte Kleenex in der Hosentasche. Er begann, nach einem zu suchen, aber Fry hatte bereits selbst eines gefunden und stieg vorsichtig über die Mauer, ohne dabei die Hände zu benutzen.
    Â»Ich habe gerade gesagt...«
    Â»Bleib auf dem Weg. Ich weiß.«
    Cooper ging vorsichtig zwischen den grasenden Schafen und den liegenden Kühen hindurch und würdigte sie dabei keines Blickes. Sie sahen ihn

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