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Todesstatte

Titel: Todesstatte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Booth Stephen
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Zähne grinsten ihn wissend an. Hier hatte seit Monaten niemand mehr nach dem Rechten gesehen. Oder wenn doch, hatte sich der Betreffende nicht die Mühe gemacht, das tote Schaf zu entfernen. Ihm war klar, dass ein Käufer mit mehreren Millionen Pfund in der Tasche, der nach einem schicken Domizil auf dem Land suchte, nicht gerade begeistert gewesen wäre.
    Â»Dann weiden also Schafe auf dem Anwesen?«, fragte er.
    Â»Eigentlich nicht«, erwiderte Casey. »Dieses da gehört wahrscheinlich einem benachbarten Farmer.«
    Â»Dann sollte sich mal jemand um die Zäune kümmern.«
    Â»Das Grundstück ist größtenteils von Steinmauern umgeben, die allerdings schon ziemlich alt sind. Ich werde dafür sorgen, dass jemand in den bewaldeten Bereichen nachsieht, ob sie irgendwo umgestürzt sind.«
    Â»Das wäre eine gute Idee, Sir.«
    Â»Fahren Sie doch erst mal zum Haus. Der Rest der Zufahrt ist in Ordnung.«
    Cooper steuerte den Toyota über die letzten Meter des von Unkraut überwucherten Kieswegs und parkte neben einem schwarzen Range Rover in der Nähe des Vordereingangs zum Herrenhaus. Casey ging hinter ihnen her und holte einen Schüsselbund aus der Tasche.
    Â»Ich hoffe, das Haus ist besser gesichert als der Rest des Anwesens, Mr. Casey«, sagte Fry, nachdem sie sich vorgestellt hatten. »Oder werden wir in den Empfangsräumen grasende Schafe treffen?«
    Â»Nein, nein. Ich versichere Ihnen, es ist perfekt gesichert.«
    Doch Casey schien sich dessen nicht ganz sicher zu sein. Und das war auch kein Wunder, nachdem das Anwesen schon seit längerem nicht mehr kontrolliert worden war. Das verweste Schaf war ein schlechtes Omen gewesen. Cooper konnte sich vorstellen, welche Szenarien Casey jetzt durch den Kopf gingen. Wahrscheinlich malte er sich aus, dass er nach dem Öffnen der Eingangstür mit den Folgen von Diebstahl oder Vandalismus im großen Stil konfrontiert werden würde.
    Die Fassade des Herrenhauses war nicht besonders eindrucksvoll. Sie bestand aus Kalksteinblöcken, die Ecken und Fensterstürze dagegen wie in der Region üblich aus Sandstein. Das attraktivste Detail waren die Mittelpfosten aus dem achtzehnten Jahrhundert, doch ein Durcheinander aus unpassenden Giebeln, Zinnen-Attrappen und anderen Veränderungen aus dem neunzehnten Jahrhundert hatte jegliche Symmetrie zerstört, die das Gebäude einst besessen haben mochte. Cooper begriff, warum die Grafen nie in Betracht gezogen hatten, dafür das prachtvolle Chatsworth zu verlassen.
    Zur Eingangstür führte eine Treppe mit wenigen Stufen hinauf. Ein großer Teil des Mörtels war verschwunden und hatte Lücken hinterlassen, in denen sich Schmutz gesammelt hatte und Moos den Stein verdunkelte. Casey schien zu zögern, ehe er den Schlüssel ins Schloss steckte.
    Â»Es gibt eine Alarmanlage«, sagte er. »Die Steuerung befindet sich direkt hinter der Tür.«
    Â»Ich nehme an, Sie kennen den Code?«, sagte Fry.
    Â»Selbstverständlich.«
    Cooper blickte zu dem gelben Kasten in einer Wandnische hinauf, die durch den Anbau eines georgianischen Flügels entstanden war.
    Â»Wer hat die Alarmanlage als Letzter eingeschaltet?«, fragte er.
    Â»Derjenige, der die Aufgabe hatte, im Haus nach dem Rechten zu sehen«, erwiderte Casey. »Wir haben den Auftrag, das Anwesen mindestens einmal im Monat zu inspizieren, es sei denn, das Wetter ist besonders schlecht, dann kommen wir her, um nachzusehen, ob irgendwelche Gebäudeschäden entstanden sind.«
    Casey wirkte ein wenig verlegen, als er darauf wartete, dass Cooper ihn nach dem Zeitpunkt der letzten Inspektion fragte, nachdem er den Personalmangel in seiner Firma erwähnt hatte. Doch Cooper brauchte gar nichts zu sagen. Als Casey den Schlüssel ins Schloss steckte, beantwortete er die unausgesprochene Frage.
    Â»Ich müsste in den Unterlagen im Büro nachsehen«, sagte er, »falls Sie Einzelheiten zu früheren Kontrollen benötigen.«
    Â»Wir geben Ihnen Bescheid, Sir.«
    Casey hielt die Tür auf und wirkte erleichtert, als ein elektronisches Piepsen ertönte. Cooper wurde bewusst, dass sich der Makler ein noch schlimmeres Szenario ausgemalt haben könnte – die Möglichkeit, dass einer seiner Mitarbeiter vergessen hatte, die Alarmanlage wieder einzuschalten.
    Â»Wie viele Leute kennen den Code?«, fragte Fry.
    Casey drückte den Deckel der Steuerung

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