Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Todesstatte

Titel: Todesstatte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Booth Stephen
Vom Netzwerk:
zu. »Unsere Firma ist nicht groß. Ein halbes Dutzend, höchstens.«
    Â»Unter Umständen werden wir ihre Namen brauchen.«
    Â»Ja, ganz wie Sie wünschen.«
    Der Makler drückte einen Schalter, und Lampen gingen an. Glücklicherweise hatte Caseys Firma wenigstens daran gedacht, die Stromrechnung zu bezahlen.
    Cooper drehte sich langsam um. Für ein Haus dieser Größe war die Eingangshalle eher klein, aber der geflieste Boden verlieh ihr eine kühle Nüchternheit. Das erklärte auch, weshalb sofort der Widerhall ihrer Stimmen zu hören war, als sie über die Türschwelle getreten waren. Die Wände waren fast völlig kahl, und der Putz zeigte helle Flecken, wo einst Bilder gehangen hatten, die abgenommen und eingelagert worden waren. Das Mobiliar stand allerdings noch an Ort und Stelle: mehrere kleine Tische, eine leere Vitrine, eine Kommode aus Eichenholz, auf der eine Spitzendecke lag. Die Haupttreppe mit eckigen Balustraden und einem abgewetzten roten Teppich befand sich genau gegenüber der Eingangstür. Trotz der Beleuchtung wirkten die Türöffnungen außerordentlich düster, vor allem die im hinteren Teil des Hauses im Schatten der Treppe.
    Â»Ziemlich kalt hier drin, nicht wahr?«
    Â»Im Sommer heizen wir so gut wie gar nicht«, erklärte Casey.
    Cooper fragte sich, ob es hier wohl ein Gespenst gab. Höchstwahrscheinlich schon. Gab es nicht in jedem Haus, das so alt war wie dieses, mindestens eines? Vermutlich wurden die Räume von einer jungen Küchenmagd heimgesucht, die sich ertränkt hatte, aber noch immer hin und wieder erschien, um in den dunkelsten Stunden der Nacht die Tür zu öffnen, wenn es klingelte. Nicht, dass noch jemand übrig gewesen wäre, der geklingelt hätte, seit die Saxtons das Zeitliche gesegnet hatten.
    Er hörte hinter sich John Caseys Schritte auf den Fliesen, der nach rechts zu einer der Türen ging. Der Makler war darauf bedacht, mit der Inspektion voranzukommen, um sich zu vergewissern, dass keines seiner Horrorszenarien wahr geworden war. Vermutlich betete er, dass weder Einbrecher noch Vandalen oder Hausbesetzer hier gewesen waren.
    Doch dann hielt ihn Fry mit einer weiteren Frage auf. Sie stand noch immer in der Nähe der Steuerung der Alarmanlage, und Cooper erkannte am Klang ihrer Stimme, dass sie mit Casey nicht zufrieden war. Er war mit seinen Verantwortlichkeiten ganz und gar nicht professionell umgegangen. Er genügte nicht ihren hohen Ansprüchen. Das taten nur sehr wenige Menschen.
    Â»Mr. Casey«, sagte sie, »warum herrscht in Ihrer Firma Personalmangel?«
    Â»Oh, ein paar von unseren Mitarbeitern haben uns Anfang des Jahres verlassen. Darunter auch ein paar erfahrene Leute. So jemand ist nur schwer zu ersetzen, wissen Sie. Wir haben eine Vertrauensposition inne, deshalb müssen wir vorsichtig sein, wen wir als Ersatz einstellen.«
    Â»Und hatten diese Mitarbeiter Zugriff auf den Code der Alarmanlage?«
    Cooper starrte noch immer die Decke an und versuchte, aus dem Muster der Stuckatur schlau zu werden, als er Caseys Antwort hörte.
    Â»Nur Maurice Goodwin«, sagte der Makler. »Er war derjenige, der die meiste Zeit hier verbracht hat.«
    Â»Goodwin?«
    Â»Er gehört zu den ehemaligen Mitarbeitern, die uns vor ein paar Monaten verlassen haben.«
    Â»Warum hat er aufgehört?«
    Â»Ach, das Übliche. Persönliche Konflikte.«
    Er ging weiter von einem Raum zum nächsten, und sie mussten ihm folgen. Cooper befürchtete, sich in dem Labyrinth aus Korridoren und Türöffnungen ohne Führer zu verlaufen.
    Â»Das ist natürlich nicht das ursprüngliche Haus«, erklärte Casey. »Früher stand hier ein Gebäude aus Tudor-Zeiten. Das Alder-Hall-Anwesen wurde von den Greys an die Cavendishes weitervererbt, die es der Familie Saxton schenkten. Jeremiah Saxton baute dann 1740 das heutige Haus.Vielleicht ist Ihnen am Tor aufgefallen, dass er sein Wappen mit zwei aufgerichteten Ziegen anstelle des Hirsches der Cavendishes hat anbringen lassen. Ich glaube, das Haus ist im ersten Band von Old Halls, Manors and Families of Derbyshire abgebildet.«
    Â»Aha. Ist das ein Verkaufsargument?«
    Â»Ein sehr wichtiges sogar.«
    Â»Wurde dieses Anwesen nie der Öffentlichkeit zugänglich gemacht?«, erkundigte sich Cooper. »Die Eigentümer vieler anderer Anwesen haben damit die Unterhaltskosten

Weitere Kostenlose Bücher