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Todesträume am Montparnasse - Ein Fall für Kommissar LaBréa

Titel: Todesträume am Montparnasse - Ein Fall für Kommissar LaBréa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Grote
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Autowerkstatt vor und beschlagnahmen deren Arbeitskleidung. Die Sachen kommen sofort ins Labor. Und dann setzen Sie sich mit den beiden Opfern in Verbindung, die Masson 1999 und 2001 tätlich angegriffen und schwer verletzt hat. Ich will wissen, was das für Leute sind und ob von dieser Seite eventuell ein Racheakt denkbar wäre. Nächste Talkrunde um neunzehn Uhr.«
    Die Mitarbeiter verließen LaBréas Büro. Während Claudine ihren Mantel aus ihrem Büro holte, rief LaBréa Brigitte Foucart im Gerichtsmedizinischen Institut an.
    »Wie sieht’s aus, Brigitte?«, fragte er die Pathologin.
    »Während ich mir diesen Pascal Masson vorgenommen habe, hat mein neuer Mitarbeiter, Dr. Delarque, die Autopsie an dem Häftling der Santé durchgeführt. Diesbezüglich gibt es keine Überraschungen, Maurice. Der Mann hat sich erhängt. Es wird sich ungefähr so abgespielt haben, wie ich heute Morgen bereits andeutete. Hinweise auf Fremdverschulden, zum Beispiel der Nachweis von Gift oder Betäubungsmitteln, gibt es nicht. Die Akte kann zugeklappt werden. - Was den Besitzer der Reparaturwerkstatt angeht, Folgendes: Abgesehen von der Kastration habe ich keine Hinweise auf Gewaltanwendung feststellen können. Keine Hämatome, Knochenbrüche oder Ähnliches. Der Mann ist also vor der Kastration nicht gefoltert worden. Die Abtrennung seiner Hoden und seines Penis wurde mit einem äußerst
scharfen Gegenstand durchgeführt, einer Rasierklinge, einem sehr scharfen Messer oder einem Skalpell.«
    LaBréa horchte auf. »Einem Skalpell? Meinst du, es könnte …«
    Brigitte Foucart unterbrach ihn.
    »Ich weiß, was du sagen willst. Nein, ich glaube nicht, dass hier jemand am Werk gewesen ist, der über medizinische Fachkenntnisse verfügt. Die Teile wurden nämlich ziemlich dilettantisch abgeschnitten. Das Schneidewerkzeug wurde mehrfach neu angesetzt, Hoden und Penis weisen mehrere Einschnitte auf. Das zeugt von einer laienhaften Vorgehensweise. Ein Chirurg oder ein Arzt wäre anders vorgegangen. Im Übrigen kann sich jeder Laie in einem entsprechenden Fachgeschäft problemlos ein Skalpell besorgen. Falls es ein Skalpell war, was ja nur eine von mehreren Möglichkeiten ist.«
    »Verstehe. Die genaue Todesursache, Brigitte?«
    »Er ist, wie ich bereits vermutet habe, verblutet. Durch einen raschen und hohen Blutverlust kann es zu einem Schockzustand kommen, der den Eintritt des Todes beschleunigt. Das Ganze ist ähnlich wie bei den Opfern des Bastille-Killers im Dezember: Die meisten der Frauen starben an einer Luftembolie als Folge dieses Schockzustands. Beim jetzigen Fall kommt noch hinzu, dass ich erhebliche Mengen Alkohol nachweisen konnte. Sein Kreislauf war also zusätzlich geschwächt. Der Mann muss über viele
Stunden sinnlos getrunken haben, bevor er kastriert wurde und der Tod eintrat.«
    »Das hatten wir ja bereits heute Vormittag vermutet. Und der Todeszeitpunkt?«
    »Berücksichtige ich die Ergebnisse der Analyse seines Mageninhalts, seine Körpertemperatur und den Grad der Totenstarre, so kann ich ziemlich sicher sagen, dass er in der vergangenen Nacht zwischen vier und fünf Uhr gestorben ist.«
    LaBréa bedankte sich bei der Gerichtsmedizinerin und legte den Hörer auf. Einen Moment lang schloss er die Augen und ließ das mögliche Mordszenario in der Wohnung des Werkstattbesitzers an sich vorbeiziehen: Irgendwann in der Nacht kam Pascal Masson nach Hause. Er war stark alkoholisiert. Kam er allein, oder begleitete ihn sein Mörder - seine Mörderin? Wäre eine Frau fähig, auf diese Weise einen Mord zu begehen? Was geschah dann in der Wohnung? Legte er sich sofort schlafen, ohne sich seiner Kleider zu entledigen? Masson trug nur Hemd, Pullover und Socken, als er am Morgen gefunden wurde. Seine Cordhose, samt Boxershorts, die ihm der Mörder vermutlich ausgezogen hatte, war achtlos auf einen Stuhl geworfen worden. Die Schuhe, ein Paar ausgetretene Sneakers, hatte die Polizei unter dem Bett gefunden. Die dunkelbraunen Haare auf der Hose - wie kamen sie dort hin? Gehörten sie dem Mörder beziehungsweise der Mörderin? Oder hatte Masson während seiner feucht-fröhlichen Sause eine Frau kennengelernt?
Eine Prostituierte? Das war nicht so unwahrscheinlich, denn Masson hatte zwei Jahre im Gefängnis gesessen und während dieser Zeit keinen Kontakt zu Frauen gehabt. Dennoch schüttelte LaBréa unschlüssig den Kopf. Zwanzig Zentimeter lange Haare mussten nicht zwangsläufig die Haare einer Frau sein. Viele Männer trugen lange

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