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Todestrieb und Seelenheil

Todestrieb und Seelenheil

Titel: Todestrieb und Seelenheil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John K. Carson
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leicht rauchiger Klang wirkte beruhigend und manchmal auch hypnotisierend zugleich. Sie hatte Psychologie studiert und hatte schon einige Kriminelle im Verhör weich gekocht, teilweise sogar zum Heulen gebracht. Rosen und Schneider waren froh sie dabei zu haben. „Guten Tag Herr Magio, mein Name ist Schneider, ich bin der leitende Ermittler. Ich würde Ihnen gerne auch noch einige Fragen stellen. Könnten sie bitte wiederholen wie sie die Leiche gefunden haben?“ Schneider setzte sich neben Weiß, der die Aussage auf einem Notebook mitschrieb. Rasch überflog er die bisherigen Notizen auf dem Bildschirm, während Silvio Magio schon wild gestikulierend losbrauste „Aber das habe ich Ihnen doch schon alles gesagt! Ich ging in den Innenhof, um die Mülltonnen raus zu schieben und da lag sie. Blutig, die Kleider zerfetzt. Ich musste kotzen, wie die aussah, fast hätte ich auf sie drauf gekotzt.“ „Haben sie etwas im Hof bemerkt oder fehlte etwas?“ „Nein, Herr Kommissar, ich hab nix gesehen, aber ich musste ja auch, sie wissen schon.“ „Herr Magio. Haben sie den Tatort verändert? Haben Sie etwas berührt?“ Nervös und mit zitternden Händen sprach der Hausmeister weiter. Sein Gesicht war immer noch kreidebleich. „Nix hab ich angefasst Herr Kommissar, nicht mal die Mülltonnen, obwohl die jetzt nicht geleert wurden.“ Schneider wandte sich an Sabine „Sag bitte den Beamten draußen Bescheid, dass der Müll sichergestellt werden muss, der Täter könnte etwas entsorgt haben.“ „Geht klar, Boss.“ Damit war sie schon draußen. Der Unmut war ihm anzusehen, er hasste es, im Gegensatz zu Rosen, „Boss“ genannt zu werden. Und das war auch genau der Grund, warum sie es immer wieder tat. Innerlich musste sie grinsen. Dennoch lief sie mit ernster Miene Rosen entgegen. Der stand auf dem Innenhof mit dem Rücken zu ihr, die Linke in der Hosentasche und trank immer noch an seinem Macchiato. „Rosen!“ rief sie, weil ihn alle im Dezernat so nannten „Martin hat gesagt…“ „Den Müll sichern…schon passiert, Kleines.“ er drehte sich zu ihr um und genoss für einen kurzen Augenblick ihren erstaunten Gesichtsausdruck. „ Ihr zwei seid wie ein altes Ehepaar, wo jeder weiß, was der andere denkt und will…“ entgegnete sie ihm. Sabine war immer wieder verblüfft, wie sich Rosen und Schneider ergänzten. Obwohl grundverschieden, oder gerade weil, waren sie wie Yin und Yang. Und diese perfekte Symbiose übertrug sich auf das gesamte Team. Trotz der ernsten Lage des Falls und der absoluten Professionalität der beiden, herrschte ein relativ lockerer Umgangston.
     
    Rosen war eingefleischter Single, ein Lebemann der bei gutem Wetter mit der Harley zur Arbeit kam. Er sah mit seinen Einundvierzig noch sehr gut aus, dachte Sabine oft. Sie wusste, dass er aus gutbetuchtem Elternhaus stammte, gerne mal die eine oder andere Party in seiner Mansarde schmiss und Gott und die Welt kannte. Er hatte sie auch schon mal auf ein Bier nach Feierabend ins ‚Full Throttle‘ eingeladen, einer Bar in der er nach der Begrüßung zu urteilen, bereits zum Inventar gehören musste. Erst hatte sie vermutet, er wollte sie nur ins Bett kriegen, aber es blieb bei zwei Bier, einem Gespräch an der Bar über den aktuellen Fall, den Job und Belanglosem. Einerseits war sie enttäuscht, aus Angst nicht attraktiv genug für ihn zu sein, auf der anderen Seite war sie froh, dass Privates und Berufliches voneinander getrennt blieben.
     
    „Sabine, lass uns auf der Straße etwas umschauen, die örtlichen Gegebenheiten prüfen.“ empfahl Rosen. „Es muss doch irgendwann einmal, abgesehen von Trümmerschlag und entfernter Haut, noch andere Gemeinsamkeiten geben.“ Sie liefen an der Polizeiabsperrung vorbei, durch die Schaulustigen hindurch. Die Straße lag im alten Arbeiterviertel von Karlsburg. Die in den sechziger Jahren hochgezogenen Wohnblocks reihten sich hier aneinander. Die Stadt hatte diese vor einigen Jahren aufgekauft und modernisiert, um dem sozialen Abstieg der Gegend entgegen zu wirken. Hier wohnten Aufgrund der niedrigen Mieten im Gegensatz zur Altstadt Geringverdiener, Rentner und junge Familien. In der Straße gab es keine Begrünung, jedoch bot der nahe gelegene Stadtpark Erholungsmöglichkeit. „Die einzige Gemeinsamkeit die mir hier auffällt ist, das es offensichtlich wieder mal keine gibt.“ Rosen grübelte „ Zwar wieder eine Frau, dafür aber mittleren Alters und eine andere Wohngegend. Weißt du, ob schon

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