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Todeszeichen: Ein Fall für Leitner und Grohmann (German Edition)

Todeszeichen: Ein Fall für Leitner und Grohmann (German Edition)

Titel: Todeszeichen: Ein Fall für Leitner und Grohmann (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Saskia Berwein
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überzeugen, ihnen ein paar Leute nach Herzheim zu schicken, um die Ermittlungen vor Ort so schnell wie möglich aufzunehmen. Jennifer und Grohmann sollten die Beamten in Herzheim treffen, es konnte allerdings noch ein wenig dauern, bis sie dort waren.
    Was übersetzt nichts anderes hieß, als dass man sich in Karlsruhe genötigt fühlte, jemanden loszuschicken, der sich mit dem Fall befassen sollte. Man glaubte aber nicht daran, dass es eine Entführung gegeben hatte, und hielt die Kollegen aus der fernen hessischen Kleinstadt für hysterisch.
    Jennifer kannte diese Einstellung von früher, als sie noch in Frankfurt gearbeitet hatte. Solange kein Medienrummel entstand und es nicht um Kinder ging, hatte man in Großstädten meist Zeit und Geduld. Vor allem dann, wenn es nur Hinweise gab, jedoch keine Zeugen oder Beweise, und wenn es sich noch dazu um eine Anfrage von außerhalb handelte.
    Ihr Vorgesetzter bat sie noch, möglichst jedes Gerangel um Zuständigkeiten und Kompetenzen zu vermeiden. Er wusste, dass Jennifer in solchen Situationen recht schnell die Geduld verlor und dann jede Diplomatie außer Acht ließ. Sie murmelte eine Zustimmung, die sie nicht unbedingt ernst meinte, Möhring gab sich jedoch damit zufrieden.
    Jennifer hatte kaum aufgelegt, als das Handy erneut einen eingehenden Anruf anzeigte. Es war Jarik Fröhlich von der Spurensicherung.
    »Wir haben etwas auf dem Computer von Lauer gefunden«, drang seine Stimme leicht blechern aus dem Handy-Lautsprecher. »Er ist zwar eindeutig auf Sicherheit bedacht, aber ein IT -Experte ist er nicht.«
    »Schieß los.«
    »Er hat auf seinem Rechner jede Menge eingescannte Unterlagen. Lauer scheint kein Freund von Papier zu sein. Eigentlich alles recht unspektakulär. Stromabrechnungen, Steuererklärungen, das Übliche eben. Seine Grundsteuerbelege sind allerdings interessant.«
    »Wieso das?« Jennifer runzelte die Stirn. »Er hat doch nur das Haus in Lemanshain.«
    »Eben nicht«, widersprach Jarik. »Er hat noch Grundbesitz in Herzheim, allerdings hat er sich nie die Mühe gemacht, die Grundbucheinträge auf sich umschreiben zu lassen. Es läuft alles noch auf den Namen seines Vaters, zumindest sind die Steuerbescheide an den Vater adressiert, wenn auch in Lemanshain.«
    Jennifer umklammerte das Lenkrad so fest, dass ihre Fingerknöchel weiß hervortraten. »Wo?«
    »In einem Waldgebiet bei Herzheim. Ein knapper Hektar Land mit ›zweckmäßiger Bebauung‹. Die Beschreibung der Liegenschaft im Grundsteuerbescheid ist vage, aber sie weist uns immerhin eine grobe Richtung. Auf den üblichen Landkarten ist dort nichts verzeichnet, auch keine Straße oder irgendwelche Wege. Ich habe mir das Gebiet über Google Earth angeschaut. Es ist ziemlich zugewuchert, aber es gibt dort eine Art größere Hütte. Das einzige Gebäude weit und breit.« Er unterbrach sich kurz. »An Lauers Pinnwand in seinem Keller hängt außerdem dieses Foto … «
    Jennifer wusste sofort, welches Foto Jarik meinte. Eine Forst- oder Jagdhütte im Wald war darauf abgebildet. Bisher hatten sie sich keinen Reim darauf machen können.
    »Das muss es sein«, sagte Grohmann, bevor Jennifer antworten konnte. »Dort hält er sie gefangen.«
    Jennifer stimmte ihm mit einem Nicken zu. »Die Hütte gehört ihm, er kennt sich dort aus, sie liegt abgelegen im Wald. Er hat weder Störungen noch seine Entdeckung zu fürchten. Es ist das perfekte Versteck.« Vielleicht nutzte er sie nicht zum ersten Mal.
    »Es muss irgendeinen Weg dorthin geben.« Jennifer überlegte zwei Sekunden lang, dann traf sie eine Entscheidung: »Jarik, gib uns die Koordinaten durch und ruf Möhring an. Sag ihm, er soll den Leuten aus Karlsruhe Bescheid geben, dass sie direkt dorthin kommen sollen.«
    »Jennifer … « Jarik zögerte, denn er wusste, was sie vorhatte. »Ich halte das für keine gute Idee. Möhring wird dir das Fell über die Ohren ziehen. Du bist alleine.«
    »Grohmann ist bei mir.« Sie wusste, dass Jarik den Staatsanwalt in dieser Situation keinesfalls als Unterstützung zählte. Sie ersparte ihm aber die Peinlichkeit, eine entsprechende Bemerkung zu machen. »Außerdem habe ich nur vor, dorthin zu fahren und vorsichtig die Lage zu sondieren. Vielleicht liegen wir auch falsch, und wenn nicht … Mit dem Eingreifen warte ich schon, bis die Kavallerie eingetroffen ist.«
    Der Kriminaltechniker am anderen Ende der Leitung schwieg. Dann war ein resignierter Seufzer zu hören. Schließlich nannte er ihnen die

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