Todeszorn: Thriller (German Edition)
es wimmelte nur so von Polizisten und Rettungssanitätern.
Eine Stunde war seit Collins’ Schüssen auf Raines vergangen.
Randall Webb kam zu ihm. Logan sah hoch.
»S ie werden jetzt so schnell wie möglich in Ihr Hotel fahren, Ihre Sachen packen und die nächste Maschine nach Hause nehmen«, sagte Webb.
Logan blickte ihn verständnislos an.
»A ber was ist mit den Pistolen? Unseren Pistolen?«
»W as für Pistolen?«
Logan nickte zum Zeichen, dass er den Wink verstanden hatte, und Webb entfernte sich wieder.
Er erhob sich. Seine Beine zitterten noch immer. Er befürchtete, dass sie unter ihm nachgeben würden, aber sie hielten seinem Gewicht stand.
Er ging auf die andere Straßenseite, auf der ein Notarztwagen mit geöffneten Hecktüren stand. Cahill, der auf den Trittstufen des Ambulanzwagens saß, blickte auf und lächelte ihm zu.
»W as macht dein Kopf?«, fragte Logan.
»F ühlt sich an, als hätte jemand mit dem Hammer draufgehauen«, sagte er und befühlte den gepolsterten Verband an seiner Schläfe, den ein Sanitäter gerade anlegte.
»I hr Freund wird wieder«, sagte der Mann zu Logan. »E s war nur ein Streifschuss, aber er sollte die Wunde noch einmal behandeln lassen, sobald Sie wieder zu Hause sind.«
Cahill bedankte sich bei dem Mann und stand auf.
»W ebb hat gesagt, wir sollen nach Hause fliegen«, berichtete Logan.
Cahill schüttelte den Kopf. »D as kann ich nicht. Noch nicht.«
Logan sah ihn an.
»E rst muss ich Webb noch um einen Gefallen bitten.«
»M einst du nicht, dass wir sämtlichen guten Willen von ihm bereits ausgeschöpft haben?«
»K ann sein. Aber er muss mir trotzdem einen Gefallen tun.«
»W ie kann man bloß so stur…«
Cahill machte eine abwehrende Handbewegung und überquerte die Straße, um nach Webb zu suchen. Logan hatte nicht mehr die Energie, ihm zu folgen, also ließ er sich auf die Trittstufen des Ambulanzwagens nieder und beobachtete das Geschehen.
Jake Hunter und Danny Collins ließen das Chaos, das in dem Frühstückslokal herrschte, hinter sich und kamen zu ihm.
»W ie geht’s ihm?«, fragte Hunter und deutete Richtung Cahill.
»E r hat einen harten Schädel.«
Hunter lachte.
»D as hat man gesehen. Und Ihnen?«
»M ir geht’s gut. Aber wenn es Sie nicht stört, bleibe ich lieber sitzen.«
Hunter streckte ihm die Hand entgegen. Logan ergriff sie, drückte sie, und Collins tat das Gleiche.
»V ermutlich haben Sie da drinnen jemandem das Leben gerettet«, sagte Hunter. »D afür sind wir Ihnen Dank schuldig.«
Logan wusste nicht recht, was er sagen sollte, also schwieg er.
»I ch hab gehört, dass Raines überlebt hat«, sagte Collins. »Z äher Sack. Drei glatte Durchschüsse.«
»U nd der Rest seiner Truppe?«
Collins schüttelte den Kopf.
»G range«, sagte Hunter, »i st wirklich der reinste Cowboy.«
»T rotzdem ein Arschloch«, sagte Collins.
Logan wollte lachen, aber es gelang ihm nicht.
»P assen Sie auf sich auf«, ermahnte ihn Hunter.
Sie wandten sich ab, um zu gehen. Als sie die Straße zur Hälfte überquert hatten, blieb Hunter noch einmal stehen und drehte sich zu Logan um.
»D ie Burschen drüben in Schottland haben sie übrigens auch gekriegt!«, rief er ihm zu. »H at noch einen Beamten angeschossen, bevor es ihn selbst erwischt hat.«
Die Worte trafen Logan wie ein Keulenschlag ins zarte Mark seines Gehirns.
Hat einen Beamten angeschossen.
Becky.
2
Cahill fand Webb vor dem Lokal im Gespräch mit einer Pressereferentin des FBI .
»I st er tot?«, fragte er ihn. »R aines?«
Webb wandte sich Cahill zu und bat die Pressefrau, ihn für ein paar Minuten zu entschuldigen. Sie begab sich zu einer hölzernen Absperrung, hinter der sich bereits reihenweise Journalisten drängten, deren Blitzlichter aufflammten, als sie sich ihnen näherte.
»N ein«, sagte Webb. »V orläufig jedenfalls nicht.«
»S chafft er seinen Prozess?«
»D ie ersten Anzeichen deuten darauf hin.«
Cahill warf einen Blick zu dem Ambulanzwagen, in dem er behandelt worden war, und sah Logan, der sich von dem Wagen entfernte und dabei hektisch etwas in sein Handy eingab.
»W arum hat er das bloß getan?«, fragte Webb. »W arum diese Kamikazeaktion? Was hat er sich nur davon versprochen, in ein Lokal zu gehen, in dem sich lauter bewaffnete Männer aufhalten, und dort das Feuer zu eröffnen?«
»V ielleicht war er des Lebens überdrüssig. So etwas kommt vor.« Cahill scharrte mit den Füßen auf dem Trottoir. »T ut mir leid wegen Ihres
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