Todeszorn: Thriller (German Edition)
die Höhe. »W ir haben heute ein Problem mit der Elektrik, deshalb…«
Cahill beachtete sie nicht und ging an ihr vorbei. Es war ein recht überschaubarer Laden, dessen Eingangsbereich durch eine Trennwand vom eigentlichen Lokal abgetrennt war. Die Wand hatte ungefähr die Länge der halben Ladenfront.
Logan folgte Cahill, als dieser in den Hauptraum ging. Die Frau sah ihnen verwundert hinterher und tauschte dann einen Blick mit ihrem männlichen Kollegen, der gleich neben der Tür hinter der Kasse stand.
Die Tische waren in vier Reihen zwischen unverblendeten Trennmauern aus Ziegelstein aufgestellt, an der rückwärtigen weißen Wand führte eine doppelte Schwingtür in die Küche.
An einem Tisch zur Linken erblickten Cahill und Logan Jake Hunter. Sein Partner Danny Collins saß in der Mitte der dritten Reihe von der Wand aus, Matt Horn hatte an dem der Fensterfront nächsten Tisch ganz rechts Platz genommen. Wer jetzt das Lokal betrat, konnte ihn hinter der Trennwand nicht sehen.
Die drei Männer blickten auf, als der Mann an der Kasse mit Cahill sprach– oder vielmehr mit ihm zu reden versuchte.
Logan hatte eine unauffällige Bewegung hinter sich wahrgenommen, als er um die Trennwand herumgegangen war. Die Doppeltür an der Rückwand wurde aufgestoßen, und eine weitere Agentin sah sich um, was los war. Cahill nickte ihr zu und ging zu einem Tisch an der linken Wand, an dem ihn zwei Tische von Hunter trennten. Im Vorbeigehen nickte er ihm zu, der die Geste erwiderte und dann seine Zeitungslektüre wieder aufnahm– oder zumindest so tat.
Horn verfolgte alles mit ausdruckslosem Gesicht.
Collins schüttelte den Kopf und nahm einen Schluck von seinem schwarzen Kaffee.
Cahill setzte sich auf den der Tür nächsten Stuhl und drehte ihn so, dass er auf die Straße hinausschauen konnte. Logan nahm mit dem Rücken zur hinteren Wand Platz.
Der Agent, der an der Kasse gestanden hatte, stellte sich in den Durchgang neben die Trennwand und sah Cahill an.
»K önnen wir bitte zwei Kaffee bekommen?«, fragte dieser mit selbstbewusster Stimme.
»W as zum Teufel wollen die denn hier?«, entfuhr es Grange, nachdem er Logans und Cahills Eintreffen auf dem Bildschirm verfolgt hatte. »I ch habe dir doch gleich gesagt, dass wir uns mit dem nur Ärger einhandeln.« Er verzog eine Miene, dass es fast so aussah, als würde er die Zähne fletschen.
So wütend hatte Webb Grange noch nie gesehen.
»E r hat genau den richtigen Moment abgepasst«, sagte er.
»B itte?«
»W ir können nichts mehr unternehmen. Es ist zu spät.«
Grange sah aus, als würde er gleich in die Luft gehen. Beschwichtigend hob Webb die Hände.
»S ag ihnen, dass sie cool bleiben sollen«, sagte Webb und zeigte auf den Bildschirm, auf dem man den Innenraum des Lokals sehen konnte.
Grange kochte vor Wut, ging aber dann zum Funkgerät und gab an seine Kollegen durch, dass sie cool bleiben sollten.
Logan sah zu, wie der männliche und der weibliche FBI -Beamte zurück zur Kasse gingen und leise miteinander redeten. Die zweite Agentin kam mit einer Kaffeekanne aus der Küche und füllte ihre Tassen. Sie lächelte sogar.
Logan wandte sich um und bemerkte zum ersten Mal, wie steif und angespannt Horn wirkte. Allen anderen Anwesenden gelang es einigermaßen, einen gelassenen Eindruck vorzutäuschen.
Draußen auf der Seventeenth Street beobachtete Agent Ruiz vom Fahrersitz seines Wagens aus, wie ein Pick-up einen Häuserblock nördlich der Kreuzung mit der Market Street hielt. Er und Martinez parkten vor dem Gebäudekomplex südlich davon, es trennten sie nur fünfzig Meter von dem anderen Wagen.
Ruiz versetzte Martinez, der neben ihm eingedöst war, einen Stoß in die Rippen und wies mit dem Kinn in Richtung des Wagens. Vier Personen saßen darin, mehr war nicht zu erkennen. Niemand machte Anstalten auszusteigen.
»W as hältst du davon?«, fragte Martinez.
»G ib das mal über Funk durch.«
Ruiz griff unter seine Jacke und öffnete sein Pistolenholster.
»W ir haben an der Seventeenth einen Wagen«, sagte Ruiz in sein Mikrofon. »E inen Pick-up mit vier Insassen. Over.«
Knistern.
»V erstanden«, meldete sich Webb. »W as passiert?«
Martinez wartete einen Moment, aber in dem Pick-up bewegte sich niemand. »G ar nichts, Sir.«
»B ehaltet sie im Auge und meldet euch augenblicklich, wenn sich etwas ändert.«
»V erstanden, Sir.«
Martinez folgte dem Beispiel seines Partners und bereitete sich auf einen Schusswechsel vor. Sie sahen
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