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Todgeweiht im Münsterland - Westfalen-Krimi

Todgeweiht im Münsterland - Westfalen-Krimi

Titel: Todgeweiht im Münsterland - Westfalen-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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ersten Rendezvous. Die kleine Bäckereiverkäuferin ist etwas
zum Vernaschen. Hopp. Einmal drüber weg. Wenn es geklappt hat, warum solltest
du dir diese Annehmlichkeit nicht auch ein weiteres Mal leisten. Mal sehen, wie
sie ist.
    Kurt Buggenthin musterte Elke, die ihm gegenübersaß und einen fast
ängstlichen Eindruck machte. Gibt die sich nur schüchtern? Oder will sie dich
aus der Reserve locken und erobert werden, dachte Buggenthin.
    »Du wirst überrascht sein«, entfuhr es ihm, und er erschrak über
sich selbst, dass seine Gedanken sich zu einer Aussage formuliert hatten, ohne
dass er es gewollt hatte. Ihm wurde siedend heiß. Er zerrte am Kragen seines
Leinenhemds. »Warm hast du es hier. Bist du auch so heiß? Äh … Ich meine, ist
dir auch so heiß?«
    »Soll ich das Fenster öffnen?«, fragte Elke schüchtern und wollte
aufstehen.
    »Lass mal«, antwortete Buggenthin und fasste sich verstohlen ans
Herz, das heftig schlug. Nicht jetzt, schoss es ihm durch den Kopf. Du kannst
das Herzrasen nicht gebrauchen. Was soll Elke denken? Du machst schon vorher
schlapp. Dabei spürst du jetzt die Wirkung der kleinen blauen Pille in deiner
Hose. Verdammt. Du bist aus einem einzigen Grund hierhergekommen. Und nun rast
deine Pumpe. Was geschieht mit deinem besten Freund, wenn du es nicht zu Ende führst? Elke wird möglicherweise auch verstimmt
sein. »Der kann nicht«, wird sie ihrer besten Freundin anvertrauen, dabei hast
du extra die blaue Pille geschluckt.
    Buggenthin spürte Ärger in sich aufkeimen. Dadurch wurde sein
Blutdruck weiter beschleunigt. Sein Herz hämmerte von innen gegen die Rippen.
Die Frau musste es auch bemerkt haben. Sie hatte sich auf dem Küchenstuhl
zusammengekauert und die Hände schützend vor ihre Brust gelegt.
    Warum musste die Frau auch die Heizung so weit aufdrehen?, durchfuhr
es Buggenthin. Mit dem Frühstück hatte sie auf ihre Weise ein »Vorspiel«
bereitet. Da war er sich sicher. Sie wartete nur darauf, von ihm befriedigt zu
werden. Und jetzt klopfte sein Herz, sein Puls raste. »Stress ist nicht gut für
Ihre Angina pectoris«, hatte Dr. Hetzel gesagt.
    »So ein Blödsinn. Angina. Das ist doch eine Art Erkältung. Dicker
Hals und so. Mir bleibt die Luft weg. Hier. Auf der Brust.«
    »Angina pectoris nennt der Laie auch Herzenge«, hatte sein Hausarzt
erklärt und ihm ein Nitrolingual-Spray verschrieben. »Das ist eine Durchblutungsstörung
des Herzens, meistens verursacht durch eine Stenose, also eine Verengung der
Herzkranzgefäße.«
    Das kann nicht sein, dachte Buggenthin. Die blaue Wunderpille sollte
doch eine bessere Blutversorgung bewirken.
    Der Schmerz in der Brust wurde immer heftiger.
    »Luft«, japste Buggenthin und versuchte die kleine Spraydose zu
fassen zu bekommen, die er in der Innentasche seiner Lederjacke mit sich
führte. Nun war ihm alles egal. Elke interessierte ihn im Augenblick nicht,
wenn nicht gleichzeitig die Befürchtung in ihm keimen würde, dass er sich
unsterblich bei den Frauen in seinem Stadtviertel blamieren würde. Was wäre,
wenn die kleine Schlampe überall herumposaunen würde, dass Kurt Buggenthin ein
Maulheld war und kurz vor dem Bett schlappmachte? Der Gedanke daran regte ihn
noch mehr auf. Verdammt. Das Herz schmerzte. So heftig hatte er die Anfälle
selten erlebt. Endlich bekam er die kleine Spraydose zu fassen, führte sie an
die Lippen und betätigte den Druckknopf. Mit einem Zischen entwich das
Medikament. Gierig inhalierte Buggenthin das Spray. Er wusste, dass die Wirkung
schnell eintrat.
    Wie durch einen Schleier sah er Elke auf der anderen Seite des
Küchentischs sitzen. Bewegungslos. Mit geöffnetem Mund starrte sie ihn an.
    »Ich bin erkältet«, versuchte Buggenthin zu stammeln. »Geht gleich
wieder. Vergiss das hier. Du wirst sehen … So etwas hast du noch nie erlebt.«
    Er spürte, wie der Druck in seiner Brust nachließ. Dafür drückte die
Erektion kräftig gegen das Innenfutter seiner Hose. Die Lust flammte in ihm auf.
Wenn dieses verdammte Herz nicht so heftig rasen würde, dann hätte er Elke
jetzt an die Hand genommen und wäre mit ihr ins Schlafzimmer gestürmt. Ihr
gespieltes Zieren reizte ihn umso mehr.
    Gott sei Dank, dachte er. Die Hitze weicht aus deinem Gesicht. Jetzt
normalisiert sich alles. Auch die Wärme in der Haut ließ nach. Buggenthin
atmete tief durch.
    »Bist du fertig mit dem Frühstück?«, fragte er.
    Die junge Frau nickte. »Hat es Ihnen geschmeckt? Möchten Sie noch
einen Kaffee?«
    Er winkte ab.

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