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Töchter Der Finsternis

Töchter Der Finsternis

Titel: Töchter Der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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Kopf.
    Sie warf sich blindlings in die Hitze und den Rauch und erreichte den Jeep. Orangefarbene Flammen schössen wie wild aus dem Motor, und der Türgriff verbrannte ihr die Hand, als sie danach griff. Sie fummelte herum und riss daran.
    Geh endlich auf, du blödes Ding. Geh auf!
    Die Tür schwang auf. Heiße Luft schoss ihr entgegen. Wenn sie ganz menschlich gewesen wäre, hätte sie es nicht ausgehalten. Aber sie hatte in den letzten zwei Tagen mit vier Vampiren Blut ausgetauscht, und sie war nicht mehr ganz menschlich. Sie war nicht mehr Mary-Lynnette. Aber würde sie es über sich bringen zu töten?
    Flammen züngelten am Armaturenbrett. Sie griff über das rauchende Plastik hinweg und steckte eine Hand unter den Fahrersitz.
    Finde es, komm schon, finde es endlich!
    Ihre Finger berührten Metall. Das war das Messer! Das silberne Obstmesser mit den viktorianischen Verzierungen, das sie sich von Mrs. Burdock geliehen hatte. Es war glühend heiß. Ihre Hand schloss sich darum, sie zog es unter dem Sitz hervor und drehte sich in dem Moment um, in dem etwas von hinten auf sie zusprang.
    Sie hatte sich instinktiv umgedreht, um dem gegenüberzutreten, was sie angriff. Was ihr erst hinterher klar wurde, war, dass sie sich hätte umdrehen können, ohne mit dem Messer auf ihren Angreifer zu zeigen. Es gab einen Moment, in dem sie es nach hinten, auf den Boden oder auf sich selbst hätte richten können. Und wenn sie noch die alte Mary-Lynnette gewesen wäre, dann hätte sie das auch getan.
    Sie tat es aber nicht. Das Messer war auf den Umriss gerichtet, der auf sie zusprang. Als das Biest auf ihr landete, spürte sie den Stoß in ihrem Handgelenk und den ganzen Arm hoch.
    Das Messer ist sauber zwischen den Rippen gelandet, dachte sie wie abwesend.
    Danach war alles sehr verwirrend. Mary-Lynnette spürte Zähne in ihrem Haar, die nach ihrem Nacken schnappten. Sie fühlte, wie Krallen sie kratzten und Striemen auf ihren Armen hinterließen. Das Biest, das sie angriff, war haarig und schwer. Und es war kein Mensch oder Halbmensch mehr. Es war ein riesiger, knurrender Wolf.
    Sie hatte das Messer immer noch in der Hand, aber es war schwer, es festzuhalten. Es wand sich und zuckte und verdrehte ihr Handgelenk in die unmöglichsten Stellungen. Denn es steckte tief in der Brust des Werwolfs.
    Einen kurzen Moment, als das Biest sich zurückzog, konnte sie es gut erkennen.
    Ein wunderschönes Tier, geschmeidig und mit glänzendem Fell, aber mit irren Augen. Es versuchte noch mit seinem letzten, keuchenden Atemzug, sie zu töten.
    Oh, Gott, du hasst mich, nicht wahr? dachte sie. Ich habe Ash dir vorgezogen. Ich habe dich mit Silber verletzt, und jetzt stirbst du. Du musst dich so tief verraten fühlen ...
    Mary-Lynnette begann heftig zu zittern. Sie ließ das Messer los und wehrte sich mit Händen und Füßen gegen den Wolf. Halb kriechend, halb sich auf dem Rücken windend, gelang es ihr, sich von ihm zu befreien und ein paar Schritte von dem Jeep weg zu kommen. Der Umriss des Wolfs hob sich vor dem Feuer ab. Er sammelte sich für einen letzten Sprung auf sie zu ...
    Ein sehr leises, gedämpftes Puffen war zu hören. Der ganze Jeep erbebte wie von Krämpfen geschüttelt. Und dann erhob sich ein riesiger Feuerball über den Baumwipfeln.
    Mary-Lynnette presste sich flach gegen den Boden. Sie war halb blind, aber sie musste dem Schauspiel zusehen.
    So sah es also aus, wenn ein Auto in die Luft flog. Nicht mit einer riesigen Explosion wie im Kino. Sondern nur mit einem leisen Puffen. Und dann waren da nur noch die Flammen, die endlos in den Himmel schössen.
    Die Hitze trieb sie, immer noch kriechend, ein Stück weit. Aber sie sah immer noch hin.
    Orangefarbene Flammen, das war alles, was von ihrem Jeep übrig geblieben war. Orange
    farbene Flammen schössen überall aus dem Metallgerüst heraus.
    Der Werwolf kam nicht mehr aus dem Feuer heraus.
    Mary-Lynnette setzte sich auf. Rauch kratzte in ihrem Hals. „Jeremy!" versuchte sie zu rufen, aber es kam nur ein heiseres Krächzen heraus.
    Der Wolf kam immer noch nicht. Kein Wunder, mit einem silbernen Messer in der Brust und all dem Feuer ringsum.
    Mary-Lynnette schlang fest die Arme um sich und beobachtete, wie ihr Auto ausbrannte.
    Er hätte mich umgebracht, dachte sie. Wie jeder gute Jäger es tun würde. Ich musste mich verteidigen. Ich musste Ash retten. Und die Mädchen - er hätte sie alle ermordet. Und dann hätte er noch mehr Menschen getötet wie damals diesen Tramper. Er war

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