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Töchter Der Finsternis

Töchter Der Finsternis

Titel: Töchter Der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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verrückt und von Grund auf böse, denn er hätte alles getan, um das zu bekommen, was er haben wollte.
    Und sie hatte es von Anfang an geahnt. Unter der äußeren Fassade des netten Burschen hatte sie es immer wieder gesehen. Aber sie hatte sich überzeugen lassen, dass sie sich irrte. Sie hätte sofort auf ihr Gefühl vertrauen sollen. Als sie erkannt hatte, dass sie das Geheimnis um Jeremy Lovett gelüftet hatte und dass es kein glückliches Ende gab.
    Sie zitterte am ganzen Körper, aber sie konnte nicht weinen.
    Das Feuer brüllte weiter. Kleine Funken flogen durch die Luft.
    Es ist mir egal, ob es gerechtfertigt war, dachte sie. Es war nicht so wie das Töten in meinem Traum. Es war nicht leicht, und es war nicht ganz natürlich, und ich werde nie vergessen, wie er mich angesehen hat.
    Ash, fiel ihr plötzlich ein.
    Sie war so gelähmt gewesen, dass sie ihn fast vergessen hatte. Jetzt drehte sie sich um, fast zu ängstlich, um hinzuschauen. Sie zwang sich, zu der Stelle zu kriechen, wo er immer noch lag.
    So viel Blut, wie kann er da noch am Leben sein, dachte sie. Aber wenn er tot ist, war alles vergebens.
    Ash atmete jedoch. Als sie sein blutverschmiertes Gesicht berührte, bewegte er sich. Er kam zu sich und versuchte, sich aufzusetzen.
    „Bleib hier." Jeremys Hemd und seine Jeans lagen auf dem Boden. Mary-Lynnette hob sie auf und tupfte Ashs Hals damit ab. „Ash, halte still."
    Er versuchte wieder, sich aufzusetzen. „Keine Angst, ich werde dich beschützen", keuchte er.
    „Leg dich wieder hin", sagte sie. Als er nicht gehorchte, stieß sie ihn leicht an. „Es ist alles vorbei. Er ist tot."
    Er sank mit geschlossenen Augen zurück. „Habe ich ihn umgebracht?"
    Mary-Lynnette machte ein ersticktes Geräusch, das kein richtiges Lachen war. Sie zitterte vor Erleichterung. Ash konnte atmen und reden, und er klang sogar wieder so albern wie immer.
    Sie hatte ja keine Ahnung gehabt, wie gut sich das anhörte, und sie konnte sehen, dass die Wunden an seinem Hals bereits zu heilen begannen. Aus den tiefen Rissen wurden flache, rosa Narben.
    Das Fleisch der Vampire war unglaublich.
    Ash schluckte. „Du hast meine Frage nicht beantwortet."

    „Nein, du hast ihn nicht getötet. Ich war es."
    Er öffnete die Augen. Einen Moment lang sahen sie einander nur an. Und in diesem Moment wusste Mary-Lynnette, dass ihnen viele Dinge klar wurden.
    „Tut mir Leid", sagte Ash dann, und seine Stimme hatte nie nüchterner geklungen. Er stieß das Hemd weg, mit dem sie ihn abtupfte und setzte sich auf. „Es tut mir so Leid."
    Sie wusste nicht, wer als Erster die Arme ausgestreckt hatte, aber sie umarmten sich und klammerten sich verzweifelt aneinander. Mary-Lynnette dachte an Jäger und Gefahr, Mut und Todesverachtung. An all die Dinge, die wirklich zur Nacht gehörten. Und auch daran, dass sie nie wieder in einen Spiegel blicken und denselben Menschen sehen würde, der sie einmal gewesen war.
    „Wenigstens ist es jetzt vorbei", sagte Ash. Sie fühlte seine Arme um sich, seine Wärme und seine Zuverlässigkeit und seine Unterstützung. „Es wird keine weiteren Morde mehr geben.
    Es ist vorbei."
    Es war vorbei, und viele andere Dinge waren es auch.
    Nachdem sie den ersten Schluchzer getan hatte, brach der Damm. Mary-Lynnette weinte lange. Das Feuer brannte aus, die Funken stoben gen Himmel, und Ash hielt sie die ganze Zeit in seinen Armen.

17. KAPITEL
    „Nun, sie hat den Menschen nichts verraten, aber sie hat die Obrigkeit der Night World hintergangen", sagte Ash so lässig und sorglos wie möglich.
    „Wieso?" fragte Quinn scharf.
    Es war später Montagnachmittag. Die Sonne schien durch die westlichen Fenster der Burdock-Farm. Ash trug ein brandneues Hemd, das er im Kaufhaus von Briar Creek gekauft hatte, und darunter einen leichten Rollkragenpullover, der die fast verheilten Wunden an seinem Hals und seinen Armen verbarg. Seine Jeans waren ausgebleicht, sein Haar war sorgfältig über den Schorf an seinem Hinterkopf gekämmt, und er spielte die Rolle seines Lebens.
    „Sie wusste von einem abtrünnigen Werwolf und hat niemandem von ihm erzählt."
    „Also war sie eine Verräterin. Und was hast du getan?"
    Ash zuckte mit den Achseln. „Ich habe sie gepfählt."
    Quinn lachte laut.
    „Nein, wirklich", beharrte Ash und starrte Quinn mit großen, unschuldigen, blauen Augen an.
    „Schau."
    Ohne den Blick von Quinn zu lassen, riss er die Decke von dem Bündel auf dem Sofa.
    Quinn zog die Augenbrauen hoch.
    Er starrte einen

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