Töchter Der Finsternis
Moment auf Tante Opal, die gesäubert worden war, damit niemand merkte, dass sie schon im Grab gelegen hatte. Der Holzpfahl war sorgfältig wieder in ihre Brust gesteckt worden.
Quinn schluckte tatsächlich. Es war das erste Mal, dass Ash sah, wie er zögerte.
„Du hast es tatsächlich getan." Widerwilliger Respekt lag in seiner Stimme - und Schock.
Weißt du, Quinn, dachte Ash mit leisem Triumph. Ich glaube nicht, dass du so ein harter Kerl bist, wie du immer tust. Schließlich bist du erst achtzehn, egal, wie sehr du versuchst, dich wie einer der Ältesten zu benehmen. Und du wirst immer achtzehn bleiben. Nächstes Jahr bin ich vielleicht schon älter als du.
.Also." Quinn blinzelte schnell ein paar Mal. „Also wirklich. Das muss ich dir lassen."
„Ja, ich dachte, es wäre das Beste, die ganze Situation wieder in Ordnung zu bringen.
Tantchen wurde langsam senil, musst du wissen."
Quinn riss seine schwarzen Augen auf. „Ich muss zugeben, ich hätte nicht gedacht, dass du so skrupellos bist."
„Man muss tun, was man tun muss. Für die Ehre der Familie, natürlich."
Quinn räusperte sich. „Und was ist mit dem Werwolf?"
„Um den habe ich mich auch gekümmert." Ash stand auf und nahm eine braune Decke von Ausstellungsstück B. Der Wolf war nur noch ein verbrannter, verzerrter Kadaver. Mary-Lynnette war hysterisch geworden, als Ash darauf bestanden hatte, ihn aus dem Auto zu ziehen. Quinns Nasenflügel zitterten, während er ihn musterte.
„Tut mir Leid, er stinkt ganz schön nach verbranntem Fell, nicht? Ich bin selbst ein wenig rußig dabei geworden, ihn im Feuer festzuhalten."
„Du hast ihn lebendig verbrannt?"
„Na ja, das ist eine der traditionellen Methoden ..."
„Pack ihn wieder in die Decke, okay?"
Ash legte die Decke auf den Kadaver. „Du siehst, es ist alles erledigt. Keine Menschen waren darin verwickelt, es ist keine Hinrichtung erforderlich."
Quinn starrte immer noch auf das Bündel mit dem Werwolf. Ash entschied, dass der Zeitpunkt günstig war.
,Ach, übrigens, es hat sich herausgestellt, dass die Mädchen einen sehr guten Grund hatten, hierher zu kommen. Sie wollten nur lernen, wie man jagt. Das ist doch nicht ungesetzlich, oder?"
„Was? Nein." Quinn musterte Tante Opal, dann schaute er wieder zu Ash. „Und jetzt, wo sie's können, kommen sie wieder zurück?"
„Na ja, irgendwann. Sie haben es noch nicht so ganz richtig gelernt, also bleiben sie."
„Sie bleiben?"
„Richtig. Schau, ich bin an der Westküste das Oberhaupt der Familie, richtig? Und ich sage, sie bleiben."
„Ash ..."
„Es ist an der Zeit, hier in der Gegend einen Außenposten der Night World zu errichten, findest du nicht? Du hast ja gesehen, was geschieht, wenn keiner da ist. Dann wandern ganze Familien von abtrünnigen Werwölfen umher. Jemand muss hier bleiben und die Stellung halten. Und ich finde, meine Schwestern sind äußerst geeignet dafür."
,Ash - du könntest selbst mit Geld niemanden aus der Night World dazu bringen, sich hier im Nirgendwo anzusiedeln. Hier gibt es doch nur Tiere, von denen man sich ernähren kann. Nur Menschen, mit denen man sich anfreunden kann ..."
„Ja, es ist ein schmutziger Job, aber einer muss ihn machen. Außerdem, warst du es nicht, der gesagt hat, es ist nicht gut, sein ganzes Leben isoliert auf einer Insel zu verbringen?"
Quinn starrte ihn einen Moment an. „Ich glaube nicht, dass es hier sehr viel besser ist", sagte er schließlich.
„Das geschieht meinen Schwestern recht. Vielleicht werden sie in ein paar Jahren unsere Insel mehr zu schätzen wissen. Dann können sie ihre Aufgabe hier jemand anderem übertragen."
„Ash, kapier doch endlich. Hierher wird nie einer aus unserer Welt kommen."
Die Schlacht war gewonnen. Quinn sah ziemlich verwirrt aus und machte den Eindruck, dass er so schnell wie möglich wieder zurück nach Los Angeles wollte. Deshalb konnte Ash es sich erlauben, ein Körnchen Wahrheit einzustreuen.
„Ich könnte sie ja hin und wieder besuchen, nicht?"
„Er hat das super gemacht", schwärmte Rowan am selben Abend. „Wir haben alles von der Küche aus gehört. Es hätte dir sicher sehr gefallen."
Mary-Lynnette lächelte.
„Quinn konnte gar nicht schnell genug aus dem Haus wegkommen. Er wollte lieber unten an der Straße auf Ash warten." Jade lachte und schlang ihre Finger um Marks Hand.
„Ich wäre gern dabei, wenn du alles unserem Vater erklärst", sagte Kestrel zu Ash.
„Komisch", antwortete Ash. „Ich nicht."
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