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Tödliche Beute

Tödliche Beute

Titel: Tödliche Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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und eine Rolle Klebeband. Dann umrundeten sie unter Ryans Führung den Platz und gelangten unbemerkt zum Hangar.
    Ryan fand, wonach er suchte: einen hohen zylindrischen Treibstofftank, der mitten im Wald auf einer kleinen Lichtung stand. Ein Warnsymbol besagte, dass der Tank eine hoch brennbare Substanz enthielt. Von dort führte ein etwa fünfzehn Zentimeter dickes Stahlrohr zum Gebäude und neben einer verschlossenen Tür weiter durch die Wand. Wie der gesamte Hangar bestand auch diese Tür aus Kunststoff und hielt Diegos kräftigen Schultern nicht lange stand.
    Die vier Männer gelangten in einen kurzen Gang, der mehrere Meter parallel zu dem Rohr verlief. Dann folgte eine weitere Tür, diesmal jedoch unverschlossen. Ryan öffnete sie einen Spalt und erkundete das Innere des Hangars. In der Mitte, wo das Luftschiff vertäut gewesen war, liefen mehrere Techniker umher. Andere wickelten Seile auf oder schoben Haltevorrichtungen und Gerüste durch die Gegend. Ein paar Wachposten gingen soeben zum Haupttor hinaus.
    Ryan bedeutete Diego und Ben, dass er und Mercer nun in den Hangar vordringen würden. Sie krochen hinter hohen Schlauchrollen an der Wand entlang bis zu der Stelle, an der das Rohr in das Gebäude eintrat. Auf diese Schläuche hatte Barker gedeutet, als er erklärte, warum er zur Füllung der Gassäcke lieber Wasserstoff als Helium nahm. Geöffnet wurde der Zufluss über ein großes, von Hand bedientes Ventil. Ryan drehte nun das Rad am Ende des Rohrs, bis sie hören konnten, wie das Gas zischend aus dem Stutzen strömte.
    Der entweichende Wasserstoff stieg zum Dach empor, wo man ihn hoffentlich nicht bemerken würde, bis es zu spät war. Ryan und Mercer schlichen zurück zur Tür und durch den Gang nach draußen. Ben und Diego waren unterdessen ebenfalls fleißig gewesen und hatten gemäß Mercers Anweisung die Handgranaten an den Tank geklebt, die Abzugsringe mit Schnüren versehen und diese wiederum an einem der Seile befestigt. Ryan und Mercer inspizierten die Arbeit und waren zufrieden. Dann wandten sich die Männer in Richtung See, wobei sie eine möglichst gerade Linie einhielten und das abgerollte Seil an Büschen und Bäumen vorbeiführten, damit es sich nicht verfangen konnte.
    Nachdem die erste Sechzig-Meter-Rolle abgespult war, knoteten sie das zweite Seil daran fest. Ungefähr zwölf Meter vor dem Ufer war auch diese Rolle erschöpft.
    Mercer lief zum Bootsschuppen und holte mehrere kurze Seilstücke, mit deren Hilfe sie die Reißleine bis zum Wasser verlängerten. Als alles bereit war, kehrte Diego zum Platz zurück und ging hinter einem dicken Baum in Deckung.
    Da sie ihre Arbeit im Hangar erledigt hatten, kamen immer mehr Kiolya auf den Platz hinaus oder gingen zu den Unterkünften. Der Baske legte kaltblütig auf einen Wachposten an und gab einen kurzen Feuerstoß ab. Der Mann fiel zu Boden. Aus Richtung der Schlafbaracken liefen weitere Wachen herbei und schossen wahllos ins Unterholz, sobald sie irgendwo Mündungsfeuer aufblitzen sahen, doch Diego wechselte stets sogleich den Standort, und die gegnerischen Kugeln gingen fehl. Nachdem er noch zwei Kiolya getötet hatte, rannten die Männer auf das Tor des riesigen Iglus zu.
    Mit genau dieser Reaktion hatte Diego gerechnet und von vornherein auf jene Männer gezielt, die in den Wald ausweichen wollten. Die Wachen sollten dazu verleitet werden, im Hangar Schutz zu suchen. Der Baske wusste, dass sie früher oder später andere Ausgänge benutzen, im Wald ausschwärmen und ein Flankenmanöver versuchen würden, doch als der letzte Gegner in der Halle verschwand und den Platz menschenleer zurückließ, lief Diego bereits wieder zum Ufer.
    Die SOS-Männer hatten die Schüsse gehört und geduldig auf den Basken gewartet. Nun streckte Ryan dem jungen Indianer die Reißleine entgegen.
    »Möchtest du das übernehmen?«
    »Danke«, sagte Ben und nahm das Seil. »Nichts lieber als das.«
    Ryan wandte sich an die anderen. »Sobald Ben an der Leine zieht, springt ihr ins Wasser und bleibt so lange wie möglich unten. Okay, Ben. Lass es knallen!«
    Ben ruckte an dem Seil, ließ sofort los und sprang mit den anderen in den See. Sie holten tief Luft und tauchten ab. Nichts geschah. Ryan steckte den Kopf heraus und fluchte. Dann stapfte er zurück ans Ufer, nahm das Seilende und zog erneut daran. Es federte zurück, als hinge es an einem Ast fest.
    »Ich sehe nach. Es muss sich irgendwo verfangen haben«, rief er den anderen zu und folgte dem Seil

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