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Toedliche Saturnalien

Toedliche Saturnalien

Titel: Toedliche Saturnalien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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hergeeilt, um an einer deiner berühmten Gesellschaften teilzunehmen«, sagte er grinsend und mit neuen, tiefen Falten im Gesicht. Er sah tatsächlich recht müde aus. »Ich bin gestern nacht in die Stadt zurück gekehrt und habe meinen Sklaven Anweisung gegeben, mich festzubinden, wenn ich je wieder davon sprechen sollte, Rom zu verlassen.«
    »Dort bist du also gewesen, Marcus Licinius?« fragte ich.
    »Endlich von Rhodos weggekommen, Decius Caecilius?
    Glück gehabt. Ja, ich habe fast das ganze Jahr damit zugebracht, die neue Kolonie um Capua zu organisieren, und ich hatte nie eine langweiligere und mühsamere Aufgabe. Der Senat hat eine Landkommission eingesetzt, um die Ansiedlung von Pompeius' Veteranen und Caesars Armen nach dem neuen Agrargesetz zu überwachen, und man hat mich zum Vorsitzenden dieses Gremiums ernannt. Als Gaius Cosconius im letzten Sommer gestorben ist, wollte der Senat Cicero ernennen, aber der war klug genug, den Posten abzulehnen.«
    »Aber es ist doch eine ungeheuer wichtige Aufgabe, Marcus«, sagte Ciodia. »Es ist die größte und wichtigste Herausforderung einer Regierung seit den Kriegen gegen die Karthager. Kein Wunder, daß der Senat niemand anderen als dich als Verantwortlichen wollte.« Solche Schmeicheleien hatte ich nie von ihr gehört.
    Crassus zuckte die Schultern. »Ein Buchhalter-Posten, aber irgend jemand mußte ihn wohl übernehmen.« Seine Worte klangen unverblümt und vernünftig, aber ich sah, wie er ob Ciodias Worten vor Stolz förmlich zu platzen schien. Ciodia eilte davon, einen neuen Gast zu begrüßen, und zog Fulvia mit sich, so daß ich mit Crassus allein zurückblieb.
    »Es war vielleicht eine anstrengende Aufgabe«, erklärte ich ihm, »aber ich höre mit Erleichterung, daß sie erledigt ist. Die ganze Geschichte hat sich viel zu lange hingezogen.«
    »In der Hauptsache wegen des verstorbenen Gatten unserer Gastgeberin«, knurrte Crassus und nahm sich einen Becher vom Tisch, »obwohl ich unter seinem Dach nicht schlecht über ihn reden sollte.«
    »Er war ein ausgesprochen störrischer Mann«, gab ich zu.
    »Aber er war nicht der einzige, der Pompeius' Alleingang verhindern wollte.«
    »Im vergangenen Jahr schon«, meinte Crassus.
    »War es so schlimm?« fragte ich.
    »Hast du nichts davon gehört?« entgegnete er. »Ich nehme an, du bist in erster Linie von deiner Familie auf dem laufenden gehalten worden, die dir wahrscheinlich die peinlichen Einzelheiten ersparen wollte. Zunächst hat er sich mit den Geldverleihern angelegt, weil er Lucullus' Erlaß der asiatischen Steuern aufrecht erhielt. Dann hat er sich mit Zähnen und Klauen gegen Clodius' Übertritt zum Plebs gewehrt. Es wurde ein ziemlich häßliches und sehr persönliches Gerangel, vor allem weil die beiden verschwägert waren. Und als Krönung hat er zuletzt den Tribun Flavius wegen eines neuen Agrargesetzentwurfs angegriffen, der Pompeius' Truppen zu ihrem Land verhelfen sollte. Die Auseinandersetzung eskalierte bis zur offenen Gewaltanwendung, so daß Flavius Celer eine Verletzung seiner tribunalen Immunität vorwarf und ihn ins Gefängnis werfen ließ!«
    »Ins Gefängnis? Einen amtierenden Konsul?« Das war selbst für hiesige politische Verhältnisse reichlich bizarr.
    »Na ja, es war nur für ein oder zwei Stunden«, beschwichtigte Crassus. »Es gab eine endlose Debatte darüber, ob die Immunität eines Tribunen einen höheren Verfassungsrang als die Immunität eines Konsuls hat. Schließlich wurde Caesar hinzugerufen, um die Sache als Pontifex Maximus zu entscheiden.«
    »Unglaublich«, murmelte ich in meinen Wein. »Sie müssen ja förmlich Schlange gestanden haben, ihn zu vergiften.«
    »Wie? Was sagst du, Decius?«
    Doch wir wurden von Ciodia unterbrochen, die ihr neuestes Juwel präsentierte, einen prächtig aussehenden jungen Mann, der mir vage bekannt vorkam. Er hatte vom Wein leicht gerötete Wangen und ein ebenso strahlendes Lächeln wie Milo.
    »Manchmal«, verkündete Ciodia, »lade ich jemanden ein, nur weil er von nobler Herkunft und attraktivem Äußeren ist. Darf ich euch Marcus Antonius vorstellen, Sohn des Antonius Creticus und Neffe von Hibrida.«
    »Ich grüße euch alle«, sagte der Junge mit der Gestik eines ausgebildeten Schauspielers und einem für sein Alter erstaunlichen Selbstbewußtsein. Ich meinte, mich zu erinnern, woher ich ihn kannte.
    »Haben wir uns nicht bei Lucillus' Triumph kennen gelernt?«
    fragte ich.
    »Tatsächlich? Dann ist es mir eine doppelte Ehre,

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