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Toedliche Verfolgung

Toedliche Verfolgung

Titel: Toedliche Verfolgung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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verärgern. Jedenfalls zu sehr. Zu seinem Erstaunen gefielen ihm ihre kleinen Wortgefechte, er fühlte sich dadurch lebendiger als seit langer Zeit. Ganz zu schweigen davon, dass ihre Nähe etwas in ihm weckte, das er nicht benennen konnte.
    »Warum hat Tease so getan, als hätte er den Lastwagen noch?« Arthur Bells Stimme hallte von den Wänden der großen Lagerhalle wider, die auf dem Komplex von Bell & Hoppes Enterprises in Los Angeles lag.
    »Woher soll ich das wissen? Vielleicht wollte er es einfach nicht zugeben.« Karl Hoppes’ Gesicht war vor Aufregung gerötet, ein breites Lächeln verzog seine fleischigen Lippen.
    »Das könnte natürlich sein. Du bist sicher, dass es José auch wirklich gelungen ist, den Truck zu stehlen?«
    »Bin ich. Er hat es ganz gerissen angestellt und sich bei einem Tankstopp in der Fahrerkabine versteckt, ohne dass Tease es bemerkt hat. Als Tease später anhielt, brauchte er sich nur noch hinters Lenkrad zu setzen und loszufahren.«
    »Und wenn er ihn dabei erwischt hätte?«
    Karls Grinsen wurde hässlich. »José hat eine Waffe dabei, zur Not hätte er Tease gezwungen, den Truck zu verlassen.«
    »Aber woher sollen wir jetzt wissen, wer die Wahrheit sagt? José behauptet, dass er den Truck hat und Tease hat nicht gesagt, dass er ihn verloren hat.«
    »Offensichtlich hat Tease ein Problem, sonst hätte er uns ja nicht angerufen. Und was er erzählt hat, klingt für mich wie eine Ausrede.«
    »Natürlich ist es das, oder meinst du, Tease würde uns erzählen, dass ihm die Lieferung abhandengekommen sei? Nein, vermutlich wird er versuchen, den Truck wiederzubekommen.«
    »Glaubst du, er schafft das?« Karls Stirn runzelte sich sorgenvoll.
    »Wie sollte er? José ist mit dem Lastwagen längst über alle Berge. Sonora ist meilenweit von seinem derzeitigen Standort entfernt.«
    »Zur Sicherheit schicken wir Richards hinterher, er wird dafür sorgen, dass Tease den Truck garantiert nicht wieder in die Hände bekommt.«
    Arthur Bell verschränkte die Arme über der Brust. »Und was ist, wenn er die Polizei einschaltet?«
    »Sehr unwahrscheinlich. Deshalb haben wir ihn doch ausgesucht.«
    »Hoffen wir es. Was machen wir jetzt?«
    »Wir sollten vielleicht schon mal Mr Fellini darüber informieren, dass bedauerlicherweise seine Kisten zusammen mit unseren gestohlen wurden.«
    »Hältst du das für sinnvoll?«
    »Wieso nicht? Ich sehe keinen Grund, es ihm zu verheimlichen. Schließlich werden wir für seine Ladung noch mehr Geld von der Versicherung kassieren.« Karl lächelte zufrieden. »Bleib du hier, während ich mit Mr Fellini spreche und ihm unser Bedauern über seinen Verlust ausrichte.«
    Die Sonne stand als riesiger, glühender Ball über dem Highway und ließ die Grenze zwischen Asphalt und Horizont verschwimmen. Als sie die Ausfahrt zur nächsten Tankstelle hinunterfuhren, hatte Jack jegliches Gefühl in seinem Hinterteil verloren. Sein ganzer Körper schmerzte, als wäre eine Dampfwalze über ihn gerollt. Besonders seine alten Verletzungen protestierten gegen diese Behandlung. Seine Kiefermuskeln schmerzten, weil er die ganze Zeit mit den Zähnen geknirscht hatte. Er hasste das Motorrad mit einer Inbrunst, die er nur sehr selten für etwas aufbrachte. Wenn es nicht um seinen Truck ginge, hätte er schon vor Stunden aufgegeben und wäre per Anhalter nach Hause zurückgekehrt. Doch so klammerte er sich weiterhin an Lissa, während sie in einem eleganten Bogen die kurze Einfahrt zur Tankstelle hochfuhr.
    Sie stützte die schwere Maschine mit den Beinen und stellte den Motor ab. »Absteigen!«
    Jack versuchte es, schaffte es aber nicht, seinen Körper dazu zu bewegen. Wie festgenagelt saß er auf dem Motorrad und fragte sich, ob er jemals wieder in der Lage sein würde, aufrecht zu stehen.
    »He, schlafen Sie?« Lissas Stimme klang schon deutlich ungeduldiger.
    Jack gelang es, zumindest seine Hände von ihrer Taille zu lösen und sich ein kleines Stück aufzurichten. Mit der Zunge fuhr er über seine trockenen Lippen. Er erwischte ein Insekt und spuckte auf den Asphalt.
    »Wehe, Sie haben mein Baby erwischt!«
    Verständnislos blickte Jack sie an. »Baby?«
    »Die Harley.«
    »Nein, es war eher eine Fliege oder etwas Ähnliches.«
    Lissa drehte sich halb zu ihm um, ihre Augenbrauen hochgezogen. »Steigen Sie jetzt ab oder nicht?«
    Jack fühlte, wie die Hitze seinen Nacken heraufkroch. »Ich würde ja sehr gerne, aber irgendwie …« Er brach ab.
    Lissa schien ihn trotzdem zu

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