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Tödlicher Ausweg: Thriller (German Edition)

Tödlicher Ausweg: Thriller (German Edition)

Titel: Tödlicher Ausweg: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcia Clark
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Untersuchung allerdings abgesagt. Als man angerufen hatte, um einen neuen Termin zu vereinbaren, hatte sie erklärt, dass sie den Arzt gewechselt habe. Sie würde ihnen seine Büroanschrift zukommen lassen, damit man die Unterlagen dorthin schicken könne. Man hatte die Unterlagen also zusammengestellt und beiseitegelegt. Daher hatte man auch eine Weile gebraucht, bis man sie auf meine Anfrage hin wiedergefunden hatte. Von Lilah hatten sie nie wieder etwas gehört.
    »Wurde sie nicht direkt nach dem Mord verhaftet?«, fragte ich.
    Bailey schüttelte den Kopf. »Erst einmal nicht. Ich kann das noch einmal nachprüfen, aber ich glaube, dass es mindestens drei, vier Monate gedauert hat.« Sie runzelte die Stirn. »Und sie war definitiv nicht schwanger, als sie in Haft kam.«
    »Laut Audrey ist Lilah nach der Haft nie wieder bei der Arbeit erschienen.« Ich starrte aus dem Fenster. »Vielleicht hat sie einen Arzt gefunden, der eine Abtreibung vornimmt.«
    »Das dürfte schwierig gewesen sein.«
    »Stimmt.«
    »Was ist dann also mit dem Baby geschehen?«
    Ich lehnte mich zurück, und wir schwiegen. Im nächsten Moment erstarrten wir und sahen uns an. Wie ein kalter Wind, der den Nebel vertreibt, ließ die plötzliche Offenbarung die Sicht glasklar werden. Mit einem Mal hatte das letzte Puzzleteil seinen Platz gefunden.
    »Wenn sie ein Baby bekommen hätte, als Zack noch da war …«, begann Bailey.
    »… dann hätte sie sich nie von ihm befreien können«, schloss ich.
    Bailey nickte.
    »Sie hat es getan. Lilah hat Zack umgebracht.«
    Das Handy in meiner Hand gab ein Signal von sich. Eine SMS.
    Hat Ihnen jemals jemand erzählt, dass einen Monat nach Romys Verschwinden nur zwanzig Meilen von Ihrem Zuhause entfernt ein roter Pick-up ein Knöllchen bekommen hat? Und dass in dem Wagen ein schwarzer Hund saß?
    Oder dass sechs Monate danach ein Mann in einem roten Pick-up in Eureka zu schnell gefahren ist und angehalten wurde? Und dass seine »Tochter« auf dem Rücksitz schlief?
    Das haben Sie nicht gewusst, oder? Es gibt noch mehr, viel mehr, das ich Ihnen erzählen könnte …
    Wie hypnotisiert starrte ich auf die SMS, sodass mir fast schwindelig wurde. Gleichzeitig bekam ich keine Luft mehr.
    »Rachel? Was ist los?«, fragte Bailey.
    Aber mein Herz klopfte so heftig, dass ich nicht sprechen konnte. Ich gab ihr das Handy.
    Wenn der Kidnapper Romy nicht innerhalb der ersten vierundzwanzig Stunden getötet hatte, dann bestand die Chance, dass er sie gar nicht getötet hatte. Zum ersten Mal seit Ewigkeiten hatte ich die Hoffnung – eine wirkliche Hoffnung –, dass meine Schwester noch leben könnte. Der plötzliche Adrenalinschub ließ mich zittern. Ich wollte mich mit aller Macht an diese Hoffnung klammern, konnte das aber jetzt nicht weiterverfolgen. Meine Hände zitterten, aber ich konzentrierte mich darauf, das Zittern in den Griff zu bekommen. Ich hatte nämlich eine Nachricht für Lilah.
    Ich stellte an meinem Handy die Kamera ein, richtete sie auf das Krankhausbett vor mir und drückte auf den Auslöser. Das Foto von Chase Erling, der auf wundersame Weise überlebt hatte, schickte ich Lilah.
    Dann tippte ich die Worte: Möchten Sie nicht wissen, was ich sonst noch weiß?

Epilog
    W enn Chase aufwachen und von Lilahs Anschlag auf ihn erfahren würde – und ich würde schon dafür sorgen, dass er davon erfuhr –, würde er eine wichtige Quelle für uns sein. Er kannte nicht nur ihren Aufenthaltsort, sondern konnte uns auch eine Menge über ihre Rolle bei den Morden an Simon und Gary erzählen. Irgendwann würde ich sie finden. Und wenn ich sie fand, würde ich dafür sorgen, dass sie für den Rest ihres Lebens hinter Gitter wanderte.
    Im Moment trösteten Bailey und ich uns mit der Tatsache, dass wir immerhin den tatsächlichen Mörder von Gary und Simon gefunden hatten. Dank der Bemühungen der fantastischen Ärzte des Harbor General würde Chase Erling auch noch eine Weile leben. Lange genug zumindest, um wenigstens einmal lebenslänglich abzusitzen.
    Wir fragten die Bayers, ob sie die Schale und die Servierplatte, die wir in Simons Werkstatt gefunden hatten, nicht Johnnie Jasper überlassen wollten. Das taten sie gern, und sie legten auch noch einen liebevollen Gruß dazu, in welchem sie Johnnie für die Freundlichkeit dankten, mit der er Simon bei sich aufgenommen hatte. Wir wappneten uns gegen Johnnies Zorn und brachten die Gegenstände, einschließlich der Vase, eigenhändig bei ihm vorbei. Ich rief seinen

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