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Tödlicher Ausweg: Thriller (German Edition)

Tödlicher Ausweg: Thriller (German Edition)

Titel: Tödlicher Ausweg: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcia Clark
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»Okay, er hat die Uhr, die wir auf dem Video gesehen haben. Warum soll das ein Grund sein, nicht mit uns zu reden?«
    »Sieh dir das nächste Bild an«, forderte sie mich auf.
    Ich drückte auf eine Taste. Das nächste Foto zeigte die Unterseite der Uhr. In Zuneigung, L. , war dort eingraviert.
    »Lilah«, sagte ich und reimte mir den Rest zusammen. »Nachdem er unser Foto gesehen hat, war ihm klar, dass er die Uhr nicht mehr tragen konnte. Er wollte sie aber auch nicht entsorgen, weil es ein Andenken ist. Ein Andenken an seine … Freundin?«
    Bailey zog die Schultern nach oben. »So weit würde ich nicht unbedingt gehen, aber irgendeine Art von Beziehung muss es geben, und die bedeutet ihm was.«
    Ich wandte mich wieder meinem Computer zu. »Zwei Mordanklagen … Einsatz einer tödlichen Waffe gegen Simon … Einsatz einer Schusswaffe gegen Gary. Selbst wenn der Richter Milde walten lässt, was die tödliche Waffe betrifft, wird dieser Knabe fünfundsiebzig Jahre oder lebenslang bekommen.«
    Wir wechselten einen zufriedenen Blick.
    »Gib mir eine Viertelstunde«, sagte ich. »Wenn ich mich ranhalte, können wir innerhalb einer Stunde Anklage gegen ihn erheben. Könntest du es wohl organisieren, dass man ihn heute Nachmittag schon vorbeibringt?«
    »Kann ich klären«, sagte Bailey und trat in den Flur, um ein paar Anrufe zu tätigen.
    Eine Viertelstunde später war sie zurück. »Unser Knabe wird im Nachmittagsbus sitzen.«
    »Großartig.« Da sich ein Ermittler der Staatsanwaltschaft unter den Opfern befand, war sicher ein großes Medienecho zu erwarten. Wenn wir wenigstens die Anklageerhebung ohne dieses Trara hinter uns bringen könnten, wäre das nicht schlecht. Ich klickte auf »drucken« und griff nach den Seiten, sobald der Drucker sie ausspuckte.
    Ich sah auf die Uhr am Times Building. Erst halb elf. Ich stand auf und legte die Papiere in eine Mappe, um sie vor neugierigen Blicken zu schützen. »Bin gleich zurück«, sagte ich, drehte mich auf den Hacken um und verschwand.
    Die Sachbearbeiterin bearbeitete meinen Antrag so schnell, wie ich es noch nie erlebt hatte. Innerhalb einer halben Stunde war ich wieder im Aufzug und eilte zu meinem Büro zurück. Ich legte ein paar Sandwiches auf den Schreibtisch.
    »Für mich Truthahn und Schweizer Käse, für dich Schinken und Cheddar«, sagte ich zu Bailey.
    »Sieht super aus«, sagte sie. »Ich vermisse allerdings die Silberhaube.«
    Ihr Handy klingelte, und sie schaute auf die Nummer auf dem Display.
    »Keller hier.«
    Das war ziemlich förmlich für ihre Verhältnisse.
    Plötzlich ließ sie die Füße zu Boden sinken und hielt sich am Schreibtisch fest. Ihr Gesicht wurde blass. »Wann?«
    Sie lauschte, und ich sprang auf. Was denn? , formulierte ich stumm, aber Bailey würdigte mich keines Blickes.
    »Wie?«, fragte sie.
    Ich hätte mir die Haare ausraufen können. Was zum Teufel war denn los?
    Als Bailey aufgelegt hatte, war ihr Gesichtsausdruck finster. »Chase Erling«, sagte sie. »Irgendjemand hat ihn vor dem Polizeitransporter angegriffen.«

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    I rgendjemand hat ihn mit einer selbstgemachten Waffe abgestochen, als man die Gerichtskandidaten in den Bus setzen wollte«, sagte Bailey.
    »Ich dachte, er bekommt eine Sonderbehandlung.«
    »Ja, das dachte ich auch«, sagte Bailey die Hände in die Hüften gestemmt. Sie starrte aus dem Fenster.
    »Haben wir den Typen, der das getan hat?«, fragte ich.
    »Oh ja«, sagte sie. »Er sitzt selbst ungefähr hundert Jahre ab.«
    »Das trifft sich ja gut.« Da hatte er nicht viel zu verlieren.
    »Und er ist Skinhead«, fuhr sie fort. »Nazi Lowriders.«
    Wir starrten uns an, als uns die Bedeutung ihrer Worte aufging.
    »Lilah«, sagte Bailey schlicht.
    Obwohl ich zum selben Schluss gekommen war, konnte ich es kaum glauben.
    »Wie sollte sie derart schnell im Knast jemanden auftreiben können?«, fragte ich.
    Bailey schüttelte den Kopf. »Der Skinhead behauptet, er habe gehört, Chase sei ein Kinderschänder.«
    Die Glaubensgrundsätze der Skins schlossen die Verpflichtung ein, jeden Kinderschänder umgehend zu töten. Das war für sie quasi Ehrensache.
    Nichts in Chase Erlings Akte wies darauf hin, dass er ein Kinderschänder sein könnte.
    »Unsinn«, sagte ich.
    »Absolut«, stimmte Bailey zu. »Aber für den Skinhead ist das ein guter Vorwand. Wer wird sich schon die Mühe machen nachzuweisen, dass Chase nicht pervers war?«
    Niemand. Der Lowrider würde sich schnell schuldig bekennen und wie Kleopatra ins

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