Toedliches Blut

des großen Saals. Sie blickte hinauf zum
mittlerweile abnehmenden Mond. Der schwere Samtvorhang wölbte sich
durch den kühlen Luftzug und Sophie fröstelte.

    „Du wirst sie doch nicht
töten?“, hauchte sie mit unsicherer Stimme.
    Nicholas stand hinter Sophie und
drehte sie zu sich herum. Ihre Gesichtszüge wirkten geheimnisvoll und
doch auch vielversprechend. Der Vampir versuchte sich zu erinnern,
wann eine Frau das letzte Mal eine solche Faszination auf ihn
ausgeübt hatte. Er wollte sie jetzt ganz für sich haben und seine
Pupillen verengten sich wie bei einer Raubkatze, die ihre Beute
fixiert.
    In diesem Moment sah sie ihm tief in
die Augen. Sophie berührte liebevoll sein Gesicht mit der Innenseite
ihrer geöffneten Hand, um es ganz nahe zu sich herab zu ziehen. Er
küsste sie auf die Stirn, wie er es heute schon einmal getan hatte,
dann spürte Sophie seine kühlen Lippen suchend über ihre Wange
streichen. Die Spannung, die zwischen ihnen lag, war förmlich
greifbar und bevor ihre Münder sich fanden, küsste Nicholas zärtlich
ihren Hals. Plötzlich spürte sie den stechenden Schmerz und ihre
Hände krallten sich an Nicholas Schultern fest, denn wehren konnte
sie sich nicht. Dann endlich durchströmte sie eine angenehme
Müdigkeit, sie spürte ihr Blut pulsierend zu ihm hin strömen und
wünschte sich, dass dieser Moment niemals enden würde.
     
    Ende