Toedliches Eis
Ruf.
»Es gibt hier zu dieser Jahreszeit keine Singvögel!«, keuchte Fox.
»Vielleicht war es gar kein Vogel!«, sagte Justus, einer Eingebung folgend. Er sprach langsam und ungewöhnlich laut. »Vielleicht will uns da draußen etwas in die Irre leiten! Sie haben uns doch von den Wesen erzählt, die Sie auf dem Trail gesehen haben!«
»Die Schattenwesen! Sie sind hier!« Jared Fox riss die Augen auf.
Einen Moment lang war es still, dann ertönte von draußen ein schauriges, unmenschliches Geheul.
Jared Fox fuhr verstört herum, in die Richtung des Lärms. In diesem Augenblick schoss Peter vor. Mit einem einzigen Hechtsprung war er bei Fox und packte die Waffe. Ein Schuss löste sich und traf einen der Balken. Holz splitterte in alle Richtungen. Nun war auch Justus aufgesprungen und warf sich auf den Musher. Doch dieser wehrte sich nicht. Wie ein nasser Sack ließ er sich zu Boden sinken. »Es ist alles aus!«, wimmerte er. »Jetzt holen sie uns! Ich hab es euch doch gesagt!«
»Ach was«, sagte Peter, der seinen Arm mit schmerzverzerrtem Gesicht von sich hielt. »Sie sollten sich im Gefängnis einfach mal gründlich ausschlafen.« Dann drehte er sich zu dem Ersten Detektiv. »Ich würde sagen, du nimmst das Gewehr. Dafür sollte man nämlich besser zwei Hände haben.«
Justus schnappte sich die Flinte. »Na los, Fox, stehen Sie schon auf. Wir sollten die Schattenwesen doch gebührend begrüßen, meinen Sie nicht?«
Langsam traten Sie vor das Haus. Der vollkommen aufgelöste Fox mit erhobenen Händen zuerst, dahinter Justus und schließlich Peter.
Sie waren kaum über die Schwelle getreten, als ihnen eine kleine Gestalt hastig entgegenkam.
»Bob!« Peter strahlte beim Anblick seines Freundes.
»Der Rotbauchfliegenschnäpper! Oder auch wahlweise Ihr Monster, Mr Fox!«, sagte Justus mit einem breiten Grinsen.
»Ist alles in Ordnung?«, fragte Bob besorgt. »Als ich eben den Schuss gehört habe, ist mir ganz anders geworden! Einen Augenblick lang habe ich echt geglaubt, dass Fox einen von euch beiden erwischt hat!«
»Er hat einen kapitalen Balken erlegt! Wie du sehen kannst, sind wir wohlauf!«
»Na ja, fast!«, murrte Peter und zeigte auf seinen rechten Arm.
Der alte Sheriff von Little Jackson schüttelte verdutzt den Kopf, als er einen Blick auf die vier Männer warf, die in den kleinen Zellen saßen. »So was haben wir hier noch nie erlebt! Und ich bin seit über dreißig Jahren im Dienst! In diese Zellen kommen hier sonst nur Betrunkene rein!«
»Wenn der Schneefall nachlässt, schickt die Polizei aus Fairbanks ihre Leute vorbei. Und dann werden Sie Ihre Häftlinge los«, sagte George Bennet zufrieden.
»Na, da haben wir ja doch noch unseren Schneesturm bekommen!«, sagte Carol, die vom Deputy gerade einen Kaffee serviert bekam. »Wir können von Glück sagen, dass wir noch rechtzeitig nach Little Jackson gekommen sind!«
Carol, der Versicherungsdetektiv und die Jungen hatten die kleine Siedlung erst eine halbe Stunde zuvor erreicht – gerade als der Schneefall so stark wurde, dass man die Wege nicht mehr sehen konnte.
Obwohl der Sheriff und seine zwei Helfer mit einem weiteren Flugzeug gekommen waren, hatten sie nicht genug Platz für alle gehabt. Daher wurde schließlich abgemacht, dass der Sheriff nur die Gefangenen und den verletzten Peter mitnehmen sollte. Die anderen hatten die sechzig Meilen von Broken Knee Creek nach Little Jackson auf den Schlitten zurückgelegt – Carol und die Jungs auf den beiden heilen Schneemobilen, und George Bennet auf dem Schlitten von Jared Fox. »Ich bin nicht nur Versicherungsdetektiv, sondern auch ein echter Alaskaner!«, hatte er gesagt. Und tatsächlich hatte er sich nicht schlecht angestellt und den Schlitten hinter den Schneemobilen sicher bis zur Siedlung gesteuert.
»Mr Woodland hätte sich sicherlich niemals träumen lassen, dass sein Abenteuer ausgerechnet in der Zelle eines echt urigen Dorfgefängnisses enden würde!« Bob grinste.
»Ich würde sagen, ihr habt wieder einen Fall gelöst!«, sagte Carol.
»Einen vielleicht, aber der andere wartet immer noch auf uns.« Justus stand auf. »Wo sind die Musher? Ich hoffe doch, dass bei dem Wetter keiner mehr draußen auf dem Trail ist.«
»Nein, keine Sorge!«, sagte der Deputy. »Ich habe gehört, dass sie mittlerweile alle in der Unterkunft in der Feuerwache sind. Da gibt es jetzt auch sicherlich etwas Warmes zu essen.«
»Wunderbar!« Schon war der Erste Detektiv an der
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