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Toedliches Fieber

Toedliches Fieber

Titel: Toedliches Fieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dee Shulman
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    Doch bevor du mit dieser aufwendigen und zeitraubendenAufgabe beginnst, solltest du dich fragen, warum du das tun willst.«
    »Um es zu verstehen.«
    »Und was hättest du von der Erkenntnis? Sie wird dich nicht retten.«
    »Ich weiß. Darum geht es nicht.«
    Zackary seufzte schwer. »Dann soll es wohl sein. Ich glaube, ich muss dir beibringen, wie man reist.«
    »Wie man reist?«
    »Sethos! Warum äffst du mich dauernd nach? Wann bringst du endlich dein Gehirn in Schwung, um die vielen Informationen zu verarbeiten, die du in deinen Kopf runtergeladen hast?«
    Seth stand vor Zackary und schäumte vor Wut. Zackary hatte recht, er war wirklich blöd! Was für eine dumme Idee, ihn aufzusuchen und Hilfe zu erwarten! Was hatte er sich nur dabei gedacht? Er hasste diesen Mann. Und es half nicht gerade, dass sein Zorn Zackary überhaupt nichts ausmachte.
    »Sethos  – dir ist doch hoffentlich klar, dass du zum Ursprung reisen musst, um deine Nachforschungen zu betreiben, oder?«
    »Meinst du etwa durch den Strudel?«, flüsterte Seth.
    »Warum solltest du dich sonst ausgerechnet an mich wenden?«
    »Ich war so blöd zu denken, dass du mir helfen würdest!«
    Zackary lachte. »Dann komm wieder, wenn du so weit bist und annehmen kannst, was ich dir zu bieten habe.« Er räumte die leeren Kaffeebecher ab und stellte sie in die Spüle.
    Beinahe wäre Seth wirklich gegangen. Er kam bis zur Tür.Dann blieb er stehen, atmete tief durch und drehte sich wieder um.
    »Ich brauche Zugang zu Blut«, sagte er dann sehr kontrolliert. »Zu infiziertem Blut und zu nicht infiziertem Blut. Außerdem brauche ich entsprechende Geräte, die mir bei der Bestimmung des Krankheitserregers helfen können.«
    Zackary stand mit dem Rücken zu Seth an der Spüle. »Gut.«
    Dann spülte er die Becher und stellte sie vorsichtig auf das Abtropfbrett. Als er damit fertig war, trocknete er sich die Hände ab, faltete das Geschirrtuch und drehte sich wieder zu Seth um.
    »Sag mir, was du über den Strudel weißt.«
    Seth dachte einen Augenblick nach. »Also … ich glaube, es ist vielleicht eine Art Wurmloch? Eine Abkürzung durch Raum-Zeit?«
    Zackary nickte kaum wahrnehmbar. »Aber wenn du dadurch in die Welt reist, wirst du wieder ein Mensch und deine Zellen sind von Neuem verletzlich. Sie altern und sterben genauso schnell, wie wenn du in Londinium geblieben wärst. Wenn du verletzt bist und es nicht schnell genug zum Strudel schaffst, kannst du nicht mehr hierher zurück.
    Andererseits, und das ist sehr interessant, wirst du in jener Welt umso stärker sein, je weiter die Zeit von deiner eigenen entfernt ist. Für dich könnte das ein entscheidender Vorteil sein. Aber du musst aufpassen, denn auch die Schwächen werden verstärkt.
    Und was dir im Besonderen klar sein muss: Die Kehrseite des Muts ist Leichtsinn. Du bist von Natur aus unbesonnen, sei vorsichtig.«
    Seth ballte die Fäuste und öffnete sie wieder. Er wollte Zackary den Triumph nicht gönnen, dass er ausrastete.
    »Sethos, du bist blutjung. Ich weiß nicht, ob ich dir vermitteln kann, wie unermesslich und schrecklich die Macht des Strudels ist. Allein dass du ihn kennst, hat das Risiko für beide Welten verdoppelt.«
    »Wolltest du deswegen, dass ich sterbe?«
    »Das war einer von vielen Gründen, ja. Wissen kann ein gefährliches Geschenk sein. Und Wissen in diesem Ausmaß …« Zackary schüttelte den Kopf und runzelte die Stirn. »Der Strudel ist eine absolut einzigartige Pforte – wenn man falsch damit umgeht, sind die Folgen nicht absehbar. Das wäre eine Katastrophe.«
    »Ich habe geschworen und niemandem davon erzählt.«
    Zackary nickte seufzend. »Na dann, hast du dich schon entschieden, wohin du gerne reisen möchtest?«
    Mit aller Selbstbeherrschung und Demut, die er aufbringen konnte, fragte Seth: »Was würdest du vorschlagen?«
    »Endlich! Die richtige Frage!«, erwiderte Zackary mit einem kleinen Lächeln. »Hmmm … du musst irgendwohin, wo geforscht wird.«
    »Nicht irgendwohin. Meine Zielgruppe ist zwischen sechzehn und dreiundzwanzig Jahre alt.«
    »Interessant. Außerdem brauchst du eine Umgebung, wo deine jugendliche Erscheinung nicht allzu sehr auffällt. Gut, dann fangen wir an. Aber bevor ich dich auf nichts ahnende Menschen loslasse, bekommst du noch eine Einführung in die Zeitreise.«

DRITTER TEIL
    He passed the flaming bounds of space and time:
    The living throne, the sapphire-blaze,
    Where angels tremble while they gaze,
    He saw; but blasted with

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